Phishing mit Facebook-Anzeigen und falschen Seiten

Facebook wird mit Anzeigen und Seiten für gefälschte ChatGPT, Google Bard und andere KI-Dienste überflutet und verleitet Nutzer zum Herunterladen von Malware

Das zunehmende öffentliche Interesse an KI-basierten Lösungen hat dazu geführt, dass sich Hacker diesen Trend zunutze machen, insbesondere diejenigen, die Infostealer verbreiten



Cyber-Kriminelle versuchen immer wieder, neue Wege zu finden, um private Informationen zu stehlen. Ein neuer, von Check Point Research (CPR) aufgedeckter Betrug nutzt Facebook, um ahnungslosen Menschen ihre Passwörter und privaten Daten zu entlocken, indem sie deren Interesse an beliebten generativen KI-Anwendungen ausnutzen. Diese Hacker arbeiten hart daran, die drei Milliarden Facebook-Nutzer weltweit zum Herunterladen von Malware zu verleiten, indem sie gefälschte Seiten und Anzeigen für beliebte KI-Marken einrichten: ChatGPT, Google Bard, Midjourney und Jasper. Viele dieser gefälschten Seiten haben Zehntausende von Followern, mit einer Mischung aus echten Inhalten und Malware.

Zunächst erstellen die Kriminellen gefälschte Facebook-Seiten oder -Gruppen für eine beliebte Marke, die ansprechende Inhalte enthalten. Die ahnungslose Person kommentiert oder mag den Inhalt und sorgt so dafür, dass er in den Feeds ihrer Freunde auftaucht. Die gefälschte Seite bietet über einen Link einen neuen Dienst oder besondere Inhalte an. Wenn der Nutzer auf den Link klickt, lädt er unwissentlich bösartige Malware herunter, die seine Online-Passwörter, Krypto-Wallets und andere in seinem Browser gespeicherte Informationen stehlen soll.

"Cyber-Kriminelle werden immer schlauer", bekräftigt Sergey Shykevich, Threat Intelligence Group Manager bei Check Point. "Sie wissen, dass jeder an generativer KI interessiert ist und nutzen Facebook-Seiten und Anzeigen, um sich als ChatGPT, Google Bard, Midjourney und Jasper auszugeben. Leider fallen Tausende von Menschen diesem Betrug zum Opfer. Sie interagieren mit den gefälschten Seiten – was deren Verbreitung fördert – und installieren sogar Malware, die als kostenlose KI-Tools getarnt ist. Wir fordern alle auf, wachsam zu sein und sicherzustellen, nur Dateien von authentischen und vertrauenswürdigen Seiten herunterzuladen."

Das zunehmende öffentliche Interesse an KI-basierten Lösungen hat dazu geführt, dass sich Hacker diesen Trend zunutze machen, insbesondere diejenigen, die Infostealer verbreiten. Dieser Anstieg kann auf die expandierenden Untergrundmärkte zurückgeführt werden, in denen sich erste Zugangsvermittler auf den Erwerb und Verkauf von Zugangs- oder Anmeldedaten für kompromittierte Systeme spezialisiert haben. Darüber hinaus hat der wachsende Wert von Daten, die für gezielte Angriffe wie die Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails und Spear-Phishing verwendet werden, die Verbreitung von Infostealern angeheizt.

Wie man Phishing und Identitätsmissbrauch erkennt

Phishing-Angriffe nutzen Tricks, um die Zielperson davon zu überzeugen, dass es sich um eine legitime Seite handelt. Einige Möglichkeiten, einen Phishing-Angriff zu erkennen, sind:

>> Anzeigenamen ignorieren: Phishing-Seiten oder -E-Mails können so konfiguriert sein, dass sie alles im Anzeigenamen anzeigen. Anstatt auf den Anzeigenamen zu achten, sollten Sie die E-Mail- oder Web-Adresse des Absenders überprüfen, um sicherzustellen, dass sie von einer vertrauenswürdigen und authentischen Quelle stammt.

>> Überprüfen Sie die Domäne: Phisher verwenden häufig Domänen mit kleinen Rechtschreibfehlern oder Domänen, die plausibel erscheinen. So kann beispielsweise "company.com” durch "cormpany.com" ersetzt werden oder eine E-Mail kann von "company-service.com" stammen. Achten Sie auf diese Rechtschreibfehler, sie sind ein guter Indikator.

>> Laden Sie Software immer von vertrauenswürdigen Quellen herunter: Facebook-Gruppen sind nicht die richtige Quelle, um Software auf Ihren Computer herunterzuladen. Gehen Sie direkt zu einer vertrauenswürdigen Quelle, verwenden Sie deren offizielle Webseite. Klicken Sie nicht auf Downloads, die von Gruppen, inoffiziellen Foren usw. stammen.

>> Überprüfen Sie die Links: URL-Phishing-Angriffe zielen darauf ab, den Empfänger zu verleiten, auf einen bösartigen Link zu klicken. Bewegen Sie den Mauszeiger über die Links in einer E-Mail und prüfen Sie, ob sie tatsächlich dorthin führen, wo sie hinführen sollen. Geben Sie verdächtige Links in ein Phishing-Überprüfungstool wie "phishtank.com" ein, das Ihnen mitteilt, ob es sich um bekannte Phishing-Links handelt. Wenn möglich, klicken Sie gar nicht auf einen Link, sondern besuchen Sie direkt die Website des Unternehmens und navigieren Sie selbst zur erwähnten Seite.

(Check Point Software Technologies: ra)

eingetragen: 30.10.23
Newsletterlauf: 27.10.23

Check Point Software Technologies: Kontakt und Steckbrief

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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