Sicherheit des Webservers


Poodle, Crime, WordPress-Sicherheitslücken: Anwender von Apache-Webservern müssen im Bereich der Sicherheit aktiv werden
Um Schutz vor Angriffen wie der Crime-Attacke zu erfahren, sollte die SSL-Kompression deaktiviert werden: "SSLComression off"

(08.07.15) - Apache ist auch nach 20 Jahren die unangefochtene Nummer Eins unter den Webservern. Der modulare Aufbau der Serversoftware ist zweifelsohne maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt, denn Anwender können ihren Apache Server sehr individuell konfigurieren und einsetzen. "Obwohl bereits in der Standardinstallation recht sicher konfiguriert, sollten Anwender im Bereich der Sicherheit dennoch aktiv werden. Crime-Attacken oder die Poodle-Sicherheitslücke vom Herbst letzten Jahres zeigen, dass Anwender die Sicherheit ihres Webservers durch Anpassung der Konfiguration sowie eine zusätzliche, umfassende Security-Suite deutlich steigern können und dies auch tun sollten. Schließlich haften Serverbetreiber in der Regel für Hackerattacken", rät Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group.

Um gegen Malware, Spyware und Cyberkriminelle gerüstet zu sein, sollte das System deshalb so angepasst werden, dass Angreifer schwer oder idealerweise gar nicht darauf zugreifen können. Wie Anwender ihren Apache-Webserver absichern und welche Parameter innerhalb der Apache-Konfiguration angepasst werden sollten, hat das Expertenteam der PSW Group zusammengestellt:

SSLv3 blockieren
Zwar veraltet, wird das Protokoll SSLv3 nach wie vor als Fallback-Option von nahezu allen Servern und Browsern unterstützt. Der Fallback lässt sich mit dem Befehl "SSLProtocol All -SSLv2 -SSLv3" unterbinden. Alternativ können sämtliche Protokolle bis auf TLS deaktiviert werden. Ein Minus vor dem Parameter blockiert zunächst alle, das Plus vor dem jeweils gewünschten Protokoll erlaubt es: "SSLProtocol -All +TLSv1 +TLSv1.1 +TLSv1.2".

SSL-Kompression
Um Schutz vor Angriffen wie der Crime-Attacke zu erfahren, sollte die SSL-Kompression deaktiviert werden: "SSLComression off"

Verschlüsselungsvorgaben
Eigentlich entscheidet der Client darüber, welche Verschlüsselung verwendet werden darf. Wer möchte, dass der Server die Vorgabe trifft, nutzt den Befehl "SSLHonorCipherOrder On"

Cipher-Suites
Anwender haben die Möglichkeit, Cipher-Suites konkret vorzugeben und ungewollte zu blockieren.

HTTPS aktivieren
Mit HSTS ist es beispielsweise nicht mehr möglich, Anwender auf unsichere HTTP-Seiten umzuleiten, um Session Cookies abzufischen. Eigentümer von Apache teilen ihrem Server dafür mit, dass er über einen fest definierten Zeitraum hinweg ausschließlich HTTPS-Verbindungen zulässt. Die Installation des Apache-Moduls "a2enmod headers" ist dafür notwendig.

OCSP aktivieren
Das Online Certificate Status Protcol, kurz: OCSP, verfolgt den Zweck, Zertifikate während des Aufbaus der SSL-/TLS-Verbindung auf ihre Echtheit zu überprüfen. Diese Sicherheitsfunktion macht jedoch nur bei offiziellen Zertifikaten von CAs Sinn, nicht bei selbstsignierten Zertifikaten. Dieses Sicherheitsfeature nützt allerdings nicht jedem Server-Admin, weshalb diese sich vorher mit den Vor- und Nachteilen befassen sollten. Wer das Feature aktiveren möchte, nutzt den Befehl "SSLUseStapling on SSLStaplingCache "shmcb:logs/stapling-cache(150000)

Da Cyberkriminelle jedwede Komponenten einer Website angreifen können, ist nach Einschätzung des IT-Sicherheitsexperten eine zusätzliche Antiviren-Lösung für Apache-Server unabdingbar. Diese richtet sich danach, welches Betriebssystem Anwender verwenden. So unterstützt Apache beispielsweise Unix, Linux, NetWare, Win32 und zahlreiche weitere Betriebssysteme. "CM-Systeme wie WordPress und Joomla sind genauso anfällig wie Anwendungsumgebungen wie PHP und eben die allgegenwärtigen Apache Webserver. Deshalb muss jeder Webserver mit einer Antiviren-Software ausgestattet sein und darüber hinaus idealerweise auch mit einer Firewall", sagt Christian Heutger nachdrücklich.

Ein Vergleich der verschiedenen auf dem Markt befindlichen Security-Suites für Webserver lohnt. Besonderes Augenmerk sollte bei der Auswahl auf den Einsatzzweck und den angebotenen Features der Suite liegen. "Eine preiswerte Security-Suite bringt gar nichts, wenn sie nicht genau die Funktionen abdeckt, die benötigt werden. Deshalb sollte nicht der Preis das ausschlaggebende Kriterium sein, sondern vorrangig die Ausstattung der Antiviren-Lösung", so Heutger. (PSW Group: ra)

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Meldungen: Tipps & Hinweise

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Dauer-Renaissance von Tape

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Phishing-Betrug per E-Mail

Business E-Mail Compromise (BEC) ist eine Art von Phishing-Betrug per E-Mail, bei dem ein Angreifer versucht, Mitglieder einer Organisation dazu zu bringen, z.B. Geldmittel oder vertrauliche Daten zu übermitteln. Der aktuelle Arctic Wolf Labs Threat Report fand heraus, dass sich diese Angriffstaktik fest etabliert hat.

Transparenz für KI-Algorithmen

Funktionalität und Komplexität geschäftsorientierter KI-Anwendungen haben exponentiell zugenommen. DevOps-Tools, Security-Response-Systeme, Suchtechnologien und vieles mehr haben von den Fortschritten der KI-Technologie profitiert. Vor allem Automatisierungs- und Analysefunktionen haben die betriebliche Effizienz und Leistung gesteigert, indem sie komplexe oder informationsdichte Situationen verfolgen und darauf reagieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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