Supply Chains wirksam absichern

Wie komplex Supply Chains sein können, zeigt sich oft erst dann, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren

Social Engineering und Phishing gehören generell zu den häufigsten Angriffsvektoren auf Unternehmen. Auch im ENISA-Report werden diese Gefahren für Lieferketten hervorgehoben



Laut einem Bericht der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) häuften sich in diesem und im vergangenen Jahr Cyber-Angriffe auf Lieferketten. Mario Galatovic, Vice President Products & Alliances bei Utimaco, gibt fünf Tipps, wie sich Unternehmen schützen können. Der Bericht zeigt, dass Hacker ihre Ziele nicht immer direkt angreifen, sondern sich auch Wege über Lieferanten suchen. Bei 62 Prozent der untersuchten Angriffe machten sich die Cyberkriminellen das Vertrauen von Kunden zu deren Lieferanten zunutze. Das zeigt, bei IT-Sicherheit darf man nicht mehr nur das eigene Unternehmen betrachten, sondern muss die gesamte Supply Chain im Blick haben.

1. Visibility

Es klingt zunächst trivial, doch um Lieferketten schützen zu können, muss man sie im Detail kennen. Wie komplex Supply Chains sein können, zeigt sich oft erst dann, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren, wie uns die Coronakrise schmerzlich vor Augen führte. Der erste Schritt zu mehr Sicherheit führt also klar über Supply Chain Visibility.

2. Starke Authentifizierung

Social Engineering und Phishing gehören generell zu den häufigsten Angriffsvektoren auf Unternehmen. Auch im ENISA-Report werden diese Gefahren für Lieferketten hervorgehoben. Unternehmen sollten daher darauf achten, dass es nicht nur im eigenen Haus, sondern entlang der gesamten Lieferkette starke Authentifizierungslösungen gibt. Allen voran wäre hier Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nennen. Unternehmen sollten überprüfen, welche Sicherheitsmechanismen ihre Lieferanten implementiert haben und gegebenenfalls auf eine Nachbesserung bestehen. Als sicherste Methode der Zugangskontrolle gilt heute zertifikatsbasierte Authentifizierung, die auf einer Public Key Infrastructure (PKI) aufbaut. Diese Zertifikate machen Passwörter überflüssig und vermeiden somit Gefahren, die durch Nachlässigkeit bei der Auswahl von Passwörtern oder Brute-Force-Attacken entstehen.

3. Code-Signaturen

Laut dem ENISA-Report kam in 62 Prozent der untersuchten Fälle Malware als Angriffsmethode zum Einsatz. Eine besonders effektive Methode zum Verteilen dieser Malware stellen kompromittierte Updates dar. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür war die SolarWinds-Attacke im Jahr 2019. Dabei gelang es Cyber-Kriminellen durch ein schwaches Passwort, Zugriff auf den Update Server des Unternehmens zu erlangen. Bis zu 18.000 Kunden des Netzmanagement-Unternehmens installierten das kompromittierte Update, was die enorme Tragweite derartiger Angriffe verdeutlicht. Wie können Kunden nun aber sicherstellen, dass Updates echt und nicht krimineller Natur sind? Eine Möglichkeit dafür ist, dass der Anbieter echte Updates fälschungssicher signiert. Dies geschieht auf Basis einer Public Key Infrastructure (PKI). Jedes ausgespielte Update wird mit einer einzigartigen, fälschungssicher kodierten, digitalen Identität versehen. Um diese Identität zu decodieren, d.h. die Echtheit zu verifizieren, genügt ein öffentlicher Schlüssel, der an jeden Kunden herausgegeben werden kann. Der private Schlüssel verbleibt währenddessen in einem hermetisch abgeschlossenen Hardware-Sicherheitsmodul (HSM), was höchste Sicherheit garantiert.

4. Sensible Kommunikation in sicherer Umgebung ablaufen lassen

Supply Chain und IoT sind heute eng verknüpfte Bereiche. Das bedeutet einerseits mehr Visibility und bringt Effizienzgewinne mit sich, andererseits kann die Kommunikation der vernetzten Geräte auch eine Schwachstelle darstellen, über die sich Hacker Zutritt zu Unternehmensnetzwerken verschaffen können. Ein vielversprechender Ansatz, den auch bereits namhafte Unternehmen einsetzen, ist es, ENISA-Report über das sichere und manipulationsgeschützte Umfeld eines Hardware-Sicherheitsmoduls (HSM) abzuwickeln. Utimaco bietet beispielsweise ein Software Development Kit an, das es erlaubt, mit wenig Aufwand eigene Anwendungen für den Betrieb innerhalb eines HSM zu erstellen.

5. Vernetzte Produkte verifizieren

Auch von IoT-Geräten selbst kann eine Gefahr ausgehen: Produktpiraterie nimmt heutzutage auch im industriellen Umfeld immer beängstigendere Ausmaße an. Daher braucht es Lösungen, die es erlauben, Teile schnell und einfach auf ihre Authentizität zu überprüfen. Die bewährteste Lösung dafür nennt sich "Product Attestation" und setzt aus Methoden, wie beispielsweise Codesignatur, Key Injection, HSM und PKI zusammen. Bei der Produktion eines vernetzten Bauteils erhält dieses eine codierte Identität, die mit einem privaten Schlüssel erstellt wurde und mit einem öffentlichen Schlüssel verifiziert werden kann. Somit kann jeder in der Wertschöpfungskette zu jeder Zeit prüfen, ob es sich um ein Original handelt.

(Utimaco: ra)

eingetragen: 24.10.21
Newsletterlauf: 13.01.22

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Meldungen: Unternehmen

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Durch neue Integrationen mit SentinelOne und Microsoft Defender for Endpoint können die Managed Data Detection and Response (MDDR)-Analysten von Varonis Systems, Spezialistin für datenzentrierte Cybersicherheit, Angriffe jetzt noch schneller stoppen und noch präzisere Untersuchungen durchführen.

Cybersicherheit im Automobilsektor

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Beschleunigtes Wachstum und Ausweitung des Marktanteils

Argus Cyber Security, Anbieterin von Cybersicherheitslösungen für die Automobilindustrie, gibt ihre Umwandlung in "PlaxidityX" bekannt. Mit der Namensänderung unterstreicht das Unternehmen seine Ausrichtung auf künftige Sicherheitsherausforderungen im Mobilitätssektor und markiert damit einen bedeutenden Meilenstein in seiner Unternehmensgeschichte.

Versicherungsfähig werden und versichert bleiben

Aufgrund der angespannten Bedrohungslage und steigenden Anzahl an Vorfällen, führen Versicherungen mittlerweile eine genaue Risikobewertung und Prüfung der eingesetzten Schutzmaßnahmen durch. Noch bevor sie eine Versicherung vergeben und die Höhe der Prämie festsetzen.

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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