Das hilft gegen Point-of-Sale-Malware


Kassensysteme sollten ausreichend auf Schwachstellen wie leicht zu knackende Passwörter, Netzwerksegmentierung und veraltete Betriebssysteme getestet werden
Unternehmen, die POS-Kassensysteme von Drittanbietern beziehen, müssen überprüfen, ob hier ähnlich hohe Sicherheitsstandards wie im eigenen Unternehmen herrschen



Immer wieder werden Point-of-Sale (POS)-Kassensysteme das Ziel von Hackerattacken. Mittels eingeschleuster Malware ist es für Cyberkriminelle nach wie vor relativ einfach, an Kreditkartendaten zu kommen. Trustwave verrät, wie Unternehmen ihre Kassensysteme fit gegen Datendiebstahl machen. Der Diebstahl von Kreditkartendaten ist für Hacker ein lohnendes Geschäft, weil sich die Daten sehr einfach und schnell zu Geld machen lassen. Und obwohl mittlerweile viele Kreditkarten einen modernen EMV-CHIP besitzen, der die Arbeit für Hacker erschwert, ist die Gefahr trotzdem nicht gebannt.

Denn die Angriffe auf Kassensysteme erfolgen mittlerweile größtenteils über das Internet, so dass das Auslesen von physischen Kreditkarten nicht zwingend notwendig ist, um an die Daten zu kommen.

Unternehmen, die digitale Bezahlmöglichkeiten anbieten, sollten deshalb aktiv gegen POS-Malware vorgehen und ihre Systeme ausreichend schützen. Die Experten von Trustwave verraten, welche sechs Maßnahmen Unternehmen auf jeden Fall ergreifen sollten:

1) Terminals testen
Kassensysteme sollten ausreichend auf Schwachstellen wie leicht zu knackende Passwörter, Netzwerksegmentierung und veraltete Betriebssysteme getestet werden. Über diese Schwachstellen kann Malware leicht ins System geschleust werden. Wichtig sind hier tiefgehende Penetrationstests die Schwachstellen im System sofort offenbaren.

2) Remote-Zugriff deaktivieren und starke Passwörter verwenden
Häufig verschaffen sich Cyberkriminelle mit Hilfe von Portscannern Zugriff auf die POS-Systeme oder hebeln schwache Passwörter ganz einfach aus. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, den Remote-Zugriff einzuschränken und Passwortrichtlinien durchzusetzen, also die Verwendung von kurzen und einfachen Passwörtern wie admin-123 zu verbieten. Um eine Kompromittierung von Passwörtern zu verhindern, ist auch der Einsatz einer Zwei-Faktor-Authentifizierung sinnvoll.

3) POS-Anbieter überprüfen
Unternehmen, die POS-Kassensysteme von Drittanbietern beziehen, müssen überprüfen, ob hier ähnlich hohe Sicherheitsstandards wie im eigenen Unternehmen herrschen. Dringend erforderlich - im eigenen Unternehmen wie auch beim gewählten POS-Provider - sind regelmäßige Sicherheitsschulungen. Dies verhindert, dass Mitarbeiter aus Unwissenheit bösartige Links oder Anhänge anklicken.

4) Sicherheits-Lösungen nutzen
Kassensysteme lassen sich - ebenso wie das gesamte Netzwerk - mit Hilfe von Sicherheits-Lösungen optimal gegen Angriffe schützen. Lösungen wie Web-Security-Gateways, Firewalls, Endpoint Protection können dabei helfen, Angriffe zu erkennen und potenzielle Sicherheitslücken zu schließen. Diese Lösungen lassen sich im Regelfall sehr detailiert konfigurieren, so dass Malware in Echtzeit identifiziert, ausgehender Web-Traffic gescannt und Angriffe blockiert werden können.

5) Unregelmäßigkeiten überwachen
Das regelmäßige Überwachen aller Anmelde-Vorgänge, Dateiveränderungen und des Netzwerkverkehrs hilft dabei, Malware frühzeitig zu erkennen. In vielen Unternehmen sind aber fehlendes fachliches Know-how oder eine Unterbesetzung der IT-Abteilung Schuld daran, dass Firewall und Router-Logs nicht regelmäßig überprüft werden. In diesem Fall sollte eine Zusammenarbeit mit einem externen Sicherheitspartner in Erwägung gezogen werden.

6) Daten unlesbar machen
Angreifer können mit den gestohlenen Daten wenig anfangen, wenn die Informationen in den Daten nicht lesbar sind. Technologien wie eine End-to-End-Verschlüsselung bieten deshalb ebenfalls einen wirkungsvollen Schutz gegen Angriffe auf Kassensysteme. Eine beliebte Technik, die bei POS-Malware zum Einsatz kommt, ist zum Beispiel das sogenannte Memory-Scraping. Dabei werden alle laufenden Prozesse auf einem POS-Terminal ausgelesen. Wird eine Karte durch das POS-Terminal gezogen, sind diese Daten oft für kurze Zeit im Speicher des Terminals klar sichtbar und damit auslesbar. Eine End-to-End-Verschlüsselung unterbindet die Sichtbarkeit und sorgt für maximalen Schutz.
(Trustwave: ra)

eingetragen: 22.01.17
Home & Newsletterlauf: 06.02.17


Trustwave: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps & Hinweise

Vorteile einer offensiv ausgerichteten Cyber-Sicherheit

Viele Cybersicherheitsexperten haben erkannt, dass bloßes Reagieren in Sachen IT-Sicherheit nicht mehr ausreicht. Sie gehen in die Offensive: Penetrationstests, Red Teaming und proaktives Threat Hunting ergänzen die klassische Strategie, indem sie Schwachstellen und mögliche Einfallstore ebenso frühzeitig erkennen, wie globale oder regionale und branchenspezifische Hacker-Aktivitäten.

Auch Telefonbetrug wird durch KI überzeugender

Die wichtigste Veränderung im Vergleich zum letzten Jahr ist die allgemeine Verfügbarkeit leistungsstarker generativer KI. Diese Technologie wird die Erstellung von E-Mails mit Angeboten verändern, die zu gut sind, um wahr zu sein. Gefälschte E-Mails mit Versandbestätigungen sind zu jeder Zeit ein beliebtes Mittel von Online-Betrügern.

Wo Remote-Backup zu kurz greift

Die COVID-Pandemie löste eine schnelle und weit verbreitete Verlagerung hin zur Remote-Arbeit aus. Dieser Trend hält aus gutem Grund bis heute an, denn er hat viele Vorteile. Beispielsweise bietet Remote-Arbeit Mitarbeitern mehr Flexibilität bei der persönlichen Zeitplanung, erspart das Pendeln zur Arbeitsstelle, fördert das Wohlbefinden und steigert oftmals die Produktivität.

Steigende Gefahren und hoher Kostendruck

Zu klein, um für Hacker attraktiv zu sein? Diese Selbsttäuschung funktioniert nicht mehr, denn Cyberkriminelle nutzen heute breit gestreute Angriffsstrategien. Ist nur eine einzige Attacke erfolgreich, kann dies die gesamte Existenz des Unternehmens bedrohen.

Wie können Organisationen die Führungsetage einbeziehen?

Überall auf der Welt werden Unternehmen jeder Art und Größe von Cyberangreifern bedroht und täglich machen neue Angriffe Schlagzeilen. Dennoch gehen viele CEOs immer noch nicht aktiv an dieses Problem heran.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.