Veraltete Geräte gefährden Sicherheit und Compliance

Die sechs größten Herausforderungen in komplexen Netzwerken

Die Anforderungen an Netzwerke ändern sich regelmäßig, weil Unternehmen im Rahmen von Transformationsprozessen neue Anwendungen und Cloud-Services einführen und operative Abläufe optimieren



In der digitalen, globalen und schnelllebigen Welt sind Netzwerke zu einem wichtigen Enabler effizienter Geschäftsprozesse und zukunftsträchtiger Geschäftsmodelle geworden. Allerdings fällt es Unternehmen oft schwer, ihr Business bestmöglich durch ein leistungsstarkes und flexibles Netzwerk zu unterstützen, weil die hohe Komplexität der Infrastruktur sie daran hindert und die Anforderungen durch Remote-Work, Cloud-Services und IoT-Anwendungen stetig steigen. NTT nennt die größten Herausforderungen, die sich daraus ergeben.

>> Fehlende Agilität bremst das Business aus. Die Anforderungen an Netzwerke ändern sich regelmäßig, weil Unternehmen im Rahmen von Transformationsprozessen neue Anwendungen und Cloud-Services einführen und operative Abläufe optimieren. In konventionellen Infrastrukturen erfordern die notwendigen Anpassungen viele manuelle, zeitraubende Tätigkeiten. Kein Wunder, dass 70 Prozent der Führungskräfte ihr Netzwerk dem aktuellen NTT Global Network Report zufolge als Wachstumsbremse betrachten. Die Verantwortlichen müssen meist mehrere Netzwerkgeräte einzeln konfigurieren, um beispielsweise den Traffic bestimmter Anwendungen zu priorisieren. Schneller und flexibler setzen sie Änderungen in Software-definierten Umgebungen um. In diesen lassen sich die Anforderungen einer Anwendung zentral festlegen – smarte Software ermittelt dann den optimalen Pfad für Datenpakete, reserviert Bandbreiten und rollt Konfigurationsänderungen aus.

>> Veraltete Geräte gefährden Sicherheit und Compliance. Die steigenden Investitionen in die Cloud haben in vielen Unternehmen zu einer langsameren Erneuerung der On-Premises-Infrastruktur geführt. Dadurch befinden sich in vielen Netzwerken veraltete oder überflüssige Netzwerkgeräte, was mit Sicherheits- und Compliance-Risiken einhergeht, weil diese Geräte häufig nicht mehr regelmäßig gepatcht werden und Schwachstellen aufweisen. Zudem lassen sich alte Geräte oft nicht Software-definiert verwalten, sodass es schwerfallen kann, sie in moderne Netzwerk- und Security-Architekturen einzubinden und aktuelle Richtlinien durchzusetzen.

>> Inkonsistente Benutzererfahrungen sorgen für Frust. Mitarbeiter haben heute hohe Erwartungen an die Verfügbarkeit und Performance von Anwendungen und Cloud-Services. Das liegt unter anderem an den guten Erfahrungen, die sie im Privatleben mit Netflix, Google & Co. gemacht haben, aber auch am oft fordernden Arbeitsalltag. Lange Antwortzeiten oder Verbindungsabbrüche beeinträchtigen nicht nur ihre Produktivität, sondern sorgen schnell für Frust und senken die Motivation. Unternehmen sollten daher darauf achten, dass sie Mitarbeitern im Büro und Homeoffice konsistente Benutzererfahrungen bieten. Gerade bei der Nutzung von Cloud-Services kann es sinnvoll sein, Remote-Mitarbeitern via SD-WAN direkte Zugriffe zu ermöglichen und Daten nicht erst über zentrale Infrastrukturen zu leiten.

>> Edge- und IoT-Workloads erhöhen den Modernisierungsdruck. Durch Remote-Mitarbeiter sowie neue Edge- und IoT-Anwendungen steigen nicht nur die Datenlasten und Bandbreitenanforderungen im Netzwerk. Vielmehr werden immer häufiger moderne Drahtlostechnologien wie Wi-Fi 6 oder Private 5G benötigt, um mobile Geräte anzubinden oder solche, zu denen sich keine Kabel verlegen lassen. Zudem haben viele Edge- und IoT-Workloads hohe Anforderungen an die Antwortzeiten, weil sie von Datenauswertungen und Reaktionen in Echtzeit abhängen. Um den vollen Nutzen aus diesen Anwendungen zu ziehen, müssen Unternehmen ihnen Verbindungen mit garantierten Bandbreiten und Latenzen zuweisen können.

>> Performance-Engpässe und WAN-Kosten machen Cloud-Vorteile zunichte. Verlagern Unternehmen ihre Anwendungen in die Cloud oder führen neue SaaS-Lösungen ein, versprechen sie sich davon Kostenvorteile oder effizientere Abläufe. Häufig übersehen sie, wie sich die Datenflüsse und damit die Anforderungen an das Netzwerk verändern. Langsame Verbindungen verhindern beispielsweise das dynamische Verschieben von Anwendungen zwischen lokalen Systemen und der Cloud oder bremsen SaaS-Dienste aus, sodass Mitarbeiter diese nicht komfortabel nutzen können. Darüber hinaus führen Cloud und SaaS schnell zu hohen WAN-Kosten, wenn das Netzwerk nicht die notwendige Flexibilität bietet, um Daten über das Internet statt MPLS-Leitungen zu übertragen.

>> Skills und Prozesse passen nicht mehr zu den eingesetzten Lösungen. In modernen Netzwerken lösen smarte Management-Tools manuelle Tätigkeiten und Skripte ab. Zudem werden neue Governance-Prozesse für agile Anpassungen an der Infrastruktur gebraucht. Begleiten Unternehmen ihre Modernisierungen nicht durch Schulungen und Workshops, entstehen Skill-Gaps und es drohen Netzwerkstörungen. Die Auslagerung des Netzwerkbetriebs an einen Dienstleister im Rahmen eines Managed Service kann helfen, eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen und Mitarbeiter zu entlasten. Bislang war dies vor allem im WAN-Bereich verbreitet, inzwischen lagern aber immer mehr Unternehmen auch die LAN-Verwaltung aus.

"Moderne Netzwerk sind äußerst komplex, sodass sich viele Unternehmen mit der Verwaltung schwertun und geschäftliche Anforderungen nicht immer erfüllen können", erklärt Jörg Jakobi, Director Presales GTM Networking Germany bei NTT Ltd. "Dabei hängen Zukunftsthemen wie Remote-Work, Multi-Cloud, Edge Computing und IoT von einem stabilen, leistungsstarken und sicheren Netzwerk ab, das eine hohe Agilität besitzen muss, um Änderungen zügig und effizient umzusetzen. Software-definierte Lösungen bieten all das und machen das Netzwerk zu dem Business-Enabler, auf den Unternehmen in einer dynamischen und von Unsicherheiten geprägten Geschäftswelt angewiesen sind. (NTT Global Network: ra)

eingetragen: 06.01.23
Newsletterlauf: 01.03.23

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Meldungen: Hintergrund

Atomic Stealer eine berüchtigte Malware

Forscher haben kürzlich eine ausgeklügelte Malvertising-Kampagne entdeckt, die gezielt Mac-Anwender mit gefälschten Microsoft Teams-Anzeigen angreift. Diese Kampagne hat das Ziel, Benutzer dazu zu verleiten, die Atomic Stealer-Malware herunterzuladen.

C2-Angriff auf SAP

Die Onapsis Research Labs veröffentlichen neueste Erkenntnisse zu einem C2-Angriff (Command and Control) auf SAP. Dabei nutzen die Angreifer eine Sicherheitslücke in SAP (CVE-2010-5326) für die Remote-Befehlsausführung aus, um einen nicht authentifizierten Angriff auf das "SAP Invoker Servlet" zu initiieren. Der beobachtete Vorfall war erfolgreich und führte zu einer Kompromittierung des unter Linux laufenden SAP-Systems.

Auswirkungen von SMS Stealer

Zimperium hat eine neue und potente Bedrohung entdeckt, die als SMS Stealer identifiziert wurde. Zimperiums zLabs-Team deckte die Schadsoftware bei routinemäßigen Analysen auf und konnte sie mittlerweile in über 105.000 Malware-Proben bei mehr als 600 globalen Marken nachweisen.

Spionage-Kampagne seit mindestens 2016 aktiv

Kaspersky-Experten haben eine neue Spyware-Kampagne entdeckt, die die Malware ‚Mandrake‘ in Google Play verbreitet. Die Malware tarnt sich als legitime Apps für Kryptowährungen, Astronomie oder Utility-Tools.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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