Vertrauliche Daten nicht an ChatGPT verraten

Mitarbeiter müssen, sofern sie die KI-Tools nutzen dürfen, darauf achten, dass sie keine personenbezogenen Daten und keine Firmeninterna eingeben oder in ihre Abfragen einbauen

Mithilfe von Security Awareness-Schulungen können Mitarbeiter lernen, wie man verantwortungsvoll mit ChatGPT und anderen Tools für generative KI umgeht und diese sicher für die Arbeit nutzen kann



Von Dr. Martin J. Krämer, Security Awareness Advocate bei KnowBe4

Generative KI-Systeme wie ChatGPT und Co. erhalten viel Aufmerksamkeit und werden täglich von Tausenden Nutzern mit Daten gefüttert. Immer mehr Unternehmen nutzen die Technologien und setzen sie für die unterschiedlichsten Projekte und Prozesse ein. Vor allem für die Informationsbeschaffung, dem Verfassen von Texten und der Übersetzung werden die Tools genutzt. Leider gehen viele Nutzer wenig rücksichtsvoll mit sensiblen Unternehmensdaten um und lassen die KI für sich arbeiten. Dieses Vorgehen kann schwere Folgeschäden auslösen, da diese Daten ohne Kontrolle von jedem anderen Nutzer, der nur die richtigen Fragen stellt, abgerufen und extrahiert werden können. Diese können nun an andere Firmen oder an Cyber-Verbrecher verkauft und für etliche schändliche Zwecke missbraucht werden.

Ein Beispiel, wie dies ablaufen könnte, wäre das Folgende: Ein Arzt gibt den Namen eines Patienten und Einzelheiten zu dessen Zustand in ChatGPT ein, damit das Tool einen Brief an die Versicherung des Patienten verfassen kann. Wenn in Zukunft ein Dritter ChatGPT fragt: "Welches gesundheitliche Problem hat [Name des Patienten]", könnte der Chatbot aufgrund der Angaben des Arztes antworten. Diese Risiken sind eine ebenso große Bedrohung wie Phishing-Angriffe, denn natürlich lässt sich von einzelnen Individuen auch auf ganze Unternehmen und deren Geschäftspraktiken schließen.

Mitarbeiter müssen, sofern sie die KI-Tools nutzen dürfen, darauf achten, dass sie keine personenbezogenen Daten und keine Firmeninterna eingeben oder in ihre Abfragen einbauen. Sie müssen darüber hinaus darauf achten, dass die Informationen, die ihnen in den Antworten gegeben werden, ebenfalls frei von personenbezogenen Daten und Firmeninterna sind. Alle Informationen sollten noch einmal unabhängig überprüft werden, um sich gegen Rechtsansprüche abzusichern und um Missbrauch zu vermeiden.

Mithilfe von Security Awareness-Schulungen können Mitarbeiter lernen, wie man verantwortungsvoll mit ChatGPT und anderen Tools für generative KI umgeht und diese sicher für die Arbeit nutzen kann. Sie lernen, welche Informationen sie preisgeben dürfen und welche nicht, damit sie und ihre Unternehmen nicht Gefahr laufen, dass sensible Daten von unerwünschten Dritten missbraucht werden. Die Folgen wären sonst Geldstrafen im Rahmen der DSGVO und damit verbundene Imageschäden bis hin zu Cyberangriffen durch Social Engineering. Im letzten Fall würden Angreifer die mit den Tools geteilten Informationen für ihre Recherchen nutzen, um Schwachstellen in IT-Systemen auszunutzen oder aber, um mit Spear-Phishing gezielt Mitarbeiter dazu zu bringen, auf in E-Mails hinterlegte Links zu klicken. (KnowBe4: ra)

eingetragen: 04.07.23
Newsletterlauf: 23.08.23

KnowBe4: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Meldungen: Hintergrund

Linux-Malware "Perfctl" befällt seit Jahren Linux-Server

Aqua Securitys Team Nautilus hat entdeckt, dass die Malware namens "Perfctl" bereits seit 2021 im Umlauf ist und Linux-Server befällt, um diese dann heimlich als Proxy-Server für Kryptomining zu benutzen. Die Malware hat in den letzten drei bis vier Jahren aktiv nach mehr als 20.000 Arten von Fehlkonfigurationen in Linux-Systemen gesucht und dabei bereits Millionen von Servern angegriffen.

Phishing-Websites als Webplattformen

Zimperium hat neue Erkenntnisse zu einer sicherheitskritischen Malware-Kampagne veröffentlicht, die Funktionen zweier Schadprogramme kombiniert. Die Untersuchungen der Zimperium-Forscher zeigen, dass aktuell sowohl Gigabud- als auch Spynote-Samples über Domänen mit ähnlichen Strukturen und Subdomains verbreitet werden.

Sicherheitsbewusstsein als Schlüssel

Kürzlich wurden neue Erkenntnisse über gezielte Spear-Phishing-Angriffe auf WhatsApp-Nutzer veröffentlicht. Diese Angriffe werden der iranischen Gruppe APT42 zugeschrieben, die Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben soll.

Angebot des neuesten iPhones

Vor dem Hype um den Release des neuen iPhone 16 in Deutschland köderten Cyberkriminelle Apple-Fans über täuschend echt wirkende Webseiten mit Fake-Vorbestellungen, -Angeboten für Early Adopter und vermeintlichem technischen Support für Apple-Produkte.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.