Vorsicht vor Phishing-Mails mit Corona-Soforthilfe

PSW Group fordert stärke Mitarbeitersensibilisierung, um Phishing-Mails erkennen zu können

Um der Gefahr des Phishings in Unternehmen beizukommen, ist es unabdingbar, die Beschäftigten entsprechend zu schulen



Die Corona-Krise beflügelt offenbar Cyberkriminelle in ihren Aktivitäten. Besonders dreist: Sie nutzen die Notlage von Unternehmen aus, die aufgrund der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geraten und eigentlich auf finanzielle Unterstützung aus den Soforthilfeprogrammen der Bundesregierung und Europäische Kommission angewiesen sind. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group mit Nachdruck aufmerksam: "Derzeit sind Phishing-E-Mails mit gefälschten Formularen im Umlauf, die eine angebliche Überbrückungshilfe II für Unternehmen, Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen versprechen. Wer das Formular jedoch öffnet, lädt sich Schadsoftware auf sein Endgerät, mit der es den Betrügern gelingt, leicht an sensible Unternehmensdaten zu gelangen und diese zu stehlen", informiert Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW Group. Zuletzt warnte erneut die Europäische Kommission vor Phishing-Mails im Zusammenhang mit der Corona-Soforthilfe: Vor allem T-Online-Nutzer seien betroffen. So erhielten tausende T-Online-Nutzer betrügerische E-Mails, die aussehen, als kämen sie von realen Mitarbeitern der EU-Kommission, wobei es sich lediglich um von Cyberkriminellen nachgeahmte E-Mails handelte.

"Keinesfalls darf das IT-Sicherheitsrisiko Phishing unterschätzt werden. Verschiedene Studien und Untersuchungen haben bestätigt, dass der Erfolg von Phishing in Unternehmen mit der Mitarbeitersensibilisierung steht und fällt", sagt Schrenk. So zeigt eine Online-Erhebung des amerikanischen Software-Anbieters OpenText unter 1.000 Beschäftigten in Deutschland, dass 79 Prozent aller deutschen Büroangestellten E-Mails von ihnen unbekannten Absendern bedenkenlos öffnen. 28 Prozent der Befragten waren in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal Ziel einer Phishing-Kampagne. Doch lediglich 13 Prozent derjenigen, die bereits Opfer eines Angriffs mit Phishing-Mails waren, haben dies auch ihrem Arbeitgeber gemeldet.

"Die befragten Angestellten erhielten nach eigenen Angaben täglich rund 70 E-Mails. Bedenkt man, dass vier von fünf Angestellten auch dann jede E-Mail öffnen, wenn der Absender unbekannt ist, lässt sich das Potenzial des Risikos sicherheitsrelevanter Vorfälle langsam erahnen. Zudem fühlen sich die meisten Beschäftigten nicht verantwortlich für Sicherheitsvorfälle. Nur neun Prozent gaben an, die Verantwortlichkeit für Cybersicherheit bei sich selbst zu sehen. Zwei Drittel meint, die IT-Abteilungen seien zuständig", so Patrycja Schrenk. Die IT-Sicherheitsexpertin betont deshalb: "Um der Gefahr des Phishings in Unternehmen beizukommen, ist es unabdingbar, die Beschäftigten entsprechend zu schulen. Viele Angestellte wissen einfach nicht, wie sie sich verhalten sollen und müssen, um ihren Beitrag zur IT-Sicherheit zu leisten. Mitarbeiterschulungen zur Security-Awareness steuern hier nachhaltig entgegen und sind deshalb eine wichtige Investition in die IT-Sicherheit eines Unternehmens."

Phishing-Mails lassen sich anhand einiger Merkmale erkennen. Wer E-Mails erhält, auf die ein oder mehrere im Folgenden genannten Merkmale zutreffen, sollte skeptisch werden:

>> Unpersönliche Anrede, etwa mit "Sehr geehrte Kunden"

>> Der E-Mail-Inhalt will zu einer Handlung bewegen, etwa: "Aktualisieren Sie Ihre Daten umgehend!"

>> Häufig finden Drohungen Einsatz: "… sonst sperren wir Ihren Account endgültig."

>> Die E-Mail erhält die Aufforderung, vertrauliche Daten einzugeben, etwa die Online-Banking-PIN oder die Kreditkartennummer.

>> In der E-Mail befinden sich Links oder Anhänge und der Empfänger wird dringlichst dazu aufgefordert, diese zu nutzen.

>> Der Nachrichteninhalt ist in brüchigem oder schlechtem Deutsch verfasst. Dazu gehört auch das Auftauchen kyrillischer Buchstaben, fehlender oder falsch aufgelöster Umlaute wie "u" oder "ue" anstelle von "ü". "Doch Vorsicht: Mittlerweile weisen professionell verfasste Phishing-Mails kaum noch sprachliche Mängel auf, deshalb ist Wachsamkeit auch bei gut formulierten Texten geboten", warnt Schrenk.

Es ist für einen Cyberkriminellen ein Leichtes, eine E-Mail-Adresse zu verschleiern oder sich als jemand auszugeben, der er nicht ist. "Deshalb lohnt ein Blick in den E-Mail-Header. Dort befindet sich die IP-Adresse des Absenders – und diese ist fälschungssicher", so Schrenk. Die Expertin erklärt wie es geht: "Den E-Mail Header kann man sich im E-Mail Programm über die Funktionen "Ansicht" oder "Optionen" komplett anzeigen lassen. Die IP-Adresse des tatsächlichen Absenders befindet sich dann in den "Received from"-Angaben. Dieser Eintrag dokumentiert die Übergabe der E-Mail vom Absender-Server an den Empfänger-Server. Um die IP nun zurückzuverfolgen, ist es am einfachsten, einen der vielen WHOIS IP Lookup-Dienste im Netz zu nutzen, in die die fremde IP-Adresse einfach eingegeben wird." (PSW Group: ra)

eingetragen: 26.12.20
Newsletterlauf: 27.01.21

PSW Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Meldungen: Unternehmen

Online-Betrug ist ein gesamtgesellschaftliches Problem

Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland ist bereits einmal Opfer von Kriminalität im Internet geworden – Tendenz steigend. Die Initiative Sicher Handeln, die unter anderem von der Polizei und dem Verein Deutschland sicher im Netz e. V. getragen wird, leistet Aufklärungsarbeit für mehr Sicherheit im Netz – unter anderem durch Social-Media-Kampagnen.

Verbesserte Effizienz und Compliance bei der Cybersicherheit

PwC Luxemburg hat mit Exeon Analytics eine Partnerschaft zusammengeschlossen. Die angekündigte "Joint Business Relationship" ist ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit bei der Bereitstellung von Netzwerk- und Cybersicherheitsdiensten, um die Sicherheit der Kunden von PwC gegen die zunehmenden Cyberbedrohungen zu schützen.

Zehn Zertifizierungen nach IT-Grundschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat zwölf IT-Sicherheits-Zertifikate vergeben. Das BSI hat die Aufgabe, Zertifizierungen von IT-Produkten, -Komponenten und –Systemen durchzuführen. Die unabhängige Prüfung durch das BSI weist Vertraulichkeit, Authentizität und Verfügbarkeit transparent nach.

Anti-Spyware- & Anti-Malware Produkte

Im November 2023 feierte Patrick Kolla, Gründer und Visionär des Cybersecurity-Unternehmens Spybot, den zwanzigsten Geburtstag seines Unternehmens, das einst als Herzensprojekt zu Studienzeiten ins Leben gerufen wurde und inzwischen bereits seit Langem eine Vorreiterrolle im Bereich der Anbieter zum Schutz digitaler Daten und der Privatsphäre vom Netz besetzt.

Cybersicherheit braucht neue Perspektiven

Das Sans Institute arbeitet mit der Allianz zusammen, um die Allianz Cyber Talent Academy 2023 ins Leben zu rufen. Am 13. November wurde die Initiative gestartet, um den Skills Gap in der Cybersicherheit abzumildern.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.