BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Datenklau- und Phishing-Attacken: Komplexe Cyber-Bedrohungslage für Verbraucher

Das BSI hat eine Vielzahl von Sicherheitslücken in digitalen Verbraucherprodukten registriert



Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

"Verbraucherinnen und Verbraucher fallen insbesondere Datenklau- und Phishing-Attacken zum Opfer", sagte BSI-Vizepräsident Dr. Gerhard Schabhüser, der den BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz im Beisein der Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Dr. Christiane Rohleder, vorgestellt hat.

"Verbraucherinnen und Verbraucher fallen insbesondere Datenklau- und Phishing-Attacken zum Opfer", sagte BSI-Vizepräsident Dr. Gerhard Schabhüser, der den BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz im Beisein der Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Dr. Christiane Rohleder, vorgestellt hat.

Das BSI hat eine Vielzahl von Sicherheitslücken in digitalen Verbraucherprodukten registriert. Zudem kommt es häufig zu Täuschungsversuchen bei der Nutzung digitaler Dienste. Insbesondere im Bankenwesen sind Phishing-Mails, mit denen Cyber-Kriminelle Passwörter und weitere persönliche Informationen abgreifen, eine konstante Bedrohung. Im vergangenen Jahr hat sich die Qualität dieser Angriffe verändert: Phishing-Mails sind inzwischen so professionell gestaltet, dass sie kaum noch von seriöser E-Mail-Kommunikation unterschieden werden können. Phisher nutzen zudem gezielt Ängste aus, zum Beispiel im Kontext der Energiekrise und der Auszahlung der Energiepreispauschale.

Verbraucher sind aber auch indirekt von Cyber-Attacken betroffen, die sich in letzter Zeit verstärkt gegen Kommunen, Landkreise und andere öffentliche Institutionen wie Schulen oder Krankenhäuser richten. Dr. Gerhard Schabhüser: "Beim Schutz vor Cyber-Kriminalität dürfen wir Verbraucherinnen und Verbraucher nicht allein lassen! Digitaler Verbraucherschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es liegt in der Verantwortung von Unternehmen, IT-Herstellern und öffentlichen Institutionen bei Sicherheitsvorfällen zu informieren und sich gegenseitig auszutauschen. Sie müssen Abwehrmethoden einsetzen und IT-Sicherheit von Anfang an mitdenken und umsetzen."

Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im BMUV, sagte bei der Veranstaltung: "Cyber-Sicherheit und digitaler Verbraucherschutz gehen Hand in Hand. BSI und BMUV verfolgen hier die gleichen Ziele. Wir begrüßen das Engagement des BSI zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher im digitalen Raum. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Verbraucherinnen und Verbraucher im digitalen Raum selbstbestimmt und sicher agieren können. Hierfür schaffen wir die rechtlichen Rahmenbedingungen für mehr Sicherheit im Internet und stärken auch die Digitalkompetenz von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auch Unternehmen müssen deutlich mehr Verantwortung übernehmen. Digitale Angebote und Produkte müssen konsequent von vorneherein sicher gestaltet werden."

Mit dem IT-Sicherheitskennzeichen, das das BSI seit 2022 vergibt, verpflichten sich Hersteller, Sicherheitsupdates für das jeweilige Produkt über die gesamte Laufzeit des Kennzeichens bereitzustellen, bekanntgewordene Schwachstellen an das BSI zu melden und diese unverzüglich zu beheben. Zur Erhöhung der Informationssicherheit von Unternehmen, Behörden und Kommunen ist der IT-Grundschutz des BSI ein bewährtes Instrument. Er ist Methode, Anleitung, Empfehlung und Hilfe zur Selbsthilfe. Neben technischen Aspekten werden auch infrastrukturelle, organisatorische und personelle Themen betrachtet. Dies ermöglicht ein systematisches Vorgehen, um notwendige Sicherheitsmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. (BSI: ra)

eingetragen: 20.03.23
Newsletterlauf: 06.06.23

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

Ransomware-Angriffe haben Organisationen in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Verluste zugefügt. Um Organisationen bei der Bewältigung von Ransomware und anderen Bedrohungen zu helfen, hat WithSecure (ehemals F-Secure Business) eine neue Technologie entwickelt, die im Wesentlichen durch Malware angerichteten Schaden wieder rückgängig machen kann.

Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

Überblick über Grundsätze der Cybersicherheit

Sans Security Awareness, eine Abteilung des Sans Institutes, gibt die Einführung seiner neuen technischen und kürzeren Schulungsmodule "Security Essentials for IT Administrators" bekannt. Diese Reihe bietet einen umfassenden Überblick über die Grundsätze der Cybersicherheit und richtet sich speziell an Personen, die über ein grundlegendes Verständnis von IT-Systemen und/oder Netzwerkadministration verfügen, um sie in der sich ständig weiterentwickelnden Cybersicherheitslandschaft auf dem Laufenden zu halten und zu schulen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

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