Traditionelle Penetrationstests ein Auslaufmodell?

Pandemie kurbelt Nachfrage nach Crowdsourcing-Penetrationstests zur Compliance-Validierung an

Steigende Nachfrage resultiert aus dem zunehmenden Einsatz agiler Entwicklungsmodelle und einem höheren Bedarf an schnellen Remote-Sicherheitsbewertungen



Große europäische Unternehmen fragen gemäß Bugcrowd seit Beginn der Covid-19-Pandemie verstärkt Sicherheitstests nach. Dies bescherte dem auf dem Gebiet Cybersecurity zu den weltweit führenden Crowdsourcing-Unternehmen zählenden Anbieter im zweiten Finanzquartal des Jahres in der EMEA-Region ein fast 100-prozentiges Umsatzwachstum. In vergleichbarem Umfang legten in diesem Zeitraum die Anfragen von Großkonzernen zu.

Aufgrund des seit März zeitweise fast vollständig erfolgten Wechsels auf Remote-Arbeit stellten Unternehmen in ganz Europa ihre IT-Sicherheit vermehrt auf den Prüfstand. Dies ist nach Ansicht von Bugcrowd jedoch nicht der vorrangige Grund für die höhere Nachfrage nach Sicherheitstests. Vielmehr müssten Unternehmen immer strengere Compliance-Auflagen erfüllen. Zudem würden sie erkennen, dass die heute zunehmend agil geprägte Entwicklungswelt neue Ansätze in puncto Penetrationstests erfordere. Anstelle traditioneller Vorgehensweisen trete für sie das Crowdsoucing-Konzept, das sich die Intelligenz vieler und damit die "Macht der Masse" für die Lösung eines Problems zunutze macht.

Schlagkraft virtueller Geschäftsmodelle zeigt sich in Pandemie-Zeiten

Bugcrowd führt das Umsatzwachstum auf sein "Remote-First"-Geschäftsmodell zurück. Im Gegensatz zu traditionellen Pentest-Unternehmen konnte der Anbieter in der Lockdown-Zeit kritische Sicherheitsdienste über seine Plattform durchgängig erbringen. Deren Nutzung verkürzt Einführungs- und Bereitstellungszeiten und erfüllt damit die Anforderungen heutiger agiler Organisationen. Eine umfangreiche Datenbank, die Informationen über die Kenntnisse, Erfahrungen und Leistungen von Tausenden weltweit verfügbarer Pen-Tester enthält, ermöglicht Bugcrowd für die jeweilige Aufgabe passende Teams in maximal 72 Stunden einzusetzen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit lassen sich auf der Plattform jederzeit einsehen.

Revolut setzt in Sachen Sicherheit auf den Crowdsourcing-Ansatz

Die von Neukunden für die Zusammenarbeit mit Bugcrowd angegebenen Gründe spiegeln die aus Sicht des Sicherheitsunternehmens für die Nachfrageentwicklung bestimmenden Faktoren wider. So verlässt sich das Ende Februar 2020 mit 5,5 Milliarden US-Dollar bewertete britische Fintech Revolut auf Crowdsourcing-Penetrationstests, um Compliance-Vorgaben einzuhalten. Im Rahmen eines von Bugcrowd verwalteten Bug-Bounty-Programms testen für das Cybersecurity-Unternehmen aktive Sicherheitsforscher zudem die von der Digitalbank angebotenen mobilen Anwendungen regelmäßig auf Sicherheitslücken.

Philip Edwards, Global Head of Security bei Revolut, begründet die Entscheidung für Bugcrowd wie folgt: "Revolut ist technisch und geschäftlich von Grund auf als agiles, digitales Unternehmen konzipiert. Unser Geschäft hängt vollständig von der Qualität unserer digitalen Dienste ab, die im stark regulierten Banksektor einer beständigen Aufsicht unterliegen und zahlreichen Richtlinien und Bestimmungen entsprechen müssen. Mit traditionellen Mitteln könnten wir keine angemessenen Penetrationstests durchführen, selbst wenn wir es wollten. Stattdessen erfüllt der Crowdsourcing-Ansatz von Bugcrowd die von uns an Security und das Aufspüren von Sicherheitslücken gestellten Anforderungen am besten: Wir können Programme dynamisch an unsere Bedürfnisse anpassen und profitieren von dem großen und stets aktuellen Wissensschatz vieler der weltbesten Sicherheitsforscher."

Ashish Gupta, CEO und Präsident von Bugcrowd, sagte:

"Ohne Frage sind wir an einem Wendepunkt angekommen. Unternehmen wissen, dass "Agil" und "Complicance" in Kombination zu einer Komplexität führt, die einen neuen Testansatz erfordert. Zeitgleich sind sie sich bewusst, dass ein eigenes Testteam zusammenzustellen häufig weder ideal noch möglich ist. Kompetente und erfahrene Sicherheitsforscher, die über die notwendige Expertise verfügen, sind dünn gesät und daher teuer. Interne Mitarbeiter stützen sich hingegen zu sehr auf das, was sie bereits wissen, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was sie noch nicht kennen. Aus diesen Gründen setzen Unternehmen verstärkt auf das globale Netzwerk von Bugcrowd, das sich aus hoch spezialisierten und auf Abruf verfügbaren Cybersicherheitsexperten zusammensetzt.

Wird zur Optimierung der IT-Sicherheit die Crowdsourcing-Plattform von Bugcrowd genutzt, lassen sich bessere Tests und bessere Ergebnisse zu einem besseren Preis erzielen. Sicherheitsforschern bietet sich durch die Zusammenarbeit die Möglichkeit, Prämien für die Aufdeckung von Schwachstellen zu erhalten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie ihre Kenntnisse über Anwendungen, Umgebungen und Organisationen fortlaufend weiterentwickeln und verfeinern können. Das führt zu noch besseren Tests sowie Ergebnissen für unsere Kunden und damit einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten."

Bugcrowd-Studie zeigt künftige Entwicklungen auf

Die unlängst von Bugcrowd veröffentlichte Studie "Inside the Mind of a Hacker 2020" bietet einen tiefen Einblick in aufkommende Trends bei Bug-Bounty-, Pentest-, Angriffsflächenmanagement- und Schwachstellen-Offenlegungsprogrammen. Hierfür analysierte das Unternehmen 3.493 von aktiven Sicherheitsforschern eingegangene Umfrageantworten, zwischen dem 1. Mai 2019 und dem 30. April 2020 über die eigene Plattform abgewickelte Hacking-Aktivitäten sowie Daten von 1.549 Programmen und 7,7 Millionen Plattform-Interaktionen. (Bugcrowd: ra)

eingetragen: 06.10.20
Newsletterlauf: 12.01.21

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Meldungen: Unternehmen

Bedeutung und Dringlichkeit der CRA-Konformität

Die Apache Software Foundation, die Blender Foundation, die OpenSSL Software Foundation, die PHP Foundation, die Python Software Foundation, die Rust Foundation und die Eclipse Foundation wollen zusammen an der Erstellung gemeinsamer Spezifikationen für die sichere Softwareentwicklung auf der Grundlage bewährter Open-Source-Prozesse arbeiten.

Unternehmen im Bereich Identitätsprüfung

Entrust, Anbieterin für Identitäts-, Zahlungs- und Datensicherheit, gibt den Abschluss der Übernahme von Onfido bekannt. Onfido ist ein Unternehmen im Bereich Identitätsprüfung. Mit der Übernahme bietet Entrust nun das branchenweit umfassendste Portfolio an KI-gestützten, identitätszentrierten Sicherheitslösungen.

Das kryptografische Rätsel der Quanten-Computer

Die potenzielle Einführung von Quanten-Computern, die in der Lage sind, herkömmliche asymmetrische Kryptografie zu knacken, stellt ein Risiko für die gesamte digitale Welt dar – und wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher. Auf ihrer jährlichen Partnerkonferenz 2024 stellte Hewlett-Packard (HP) die weltweit ersten Business-PCs vor, deren Firmware vor Angriffen durch Quanten-Computer schützt.

AV-Comparatives-Zertifizierung

Die Auswahl wirksamer und zuverlässiger Cybersicherheitsmaßnahmen ist von größter Bedeutung. AV-Comparatives, eine weltweit anerkannte unabhängige Prüforganisation, betont, dass die Integration von zertifizierten Cybersicherheitsprodukten in die Cybersecurity-Strategie von Unternehmen und Institutionen nicht nur eine Option, sondern eine entscheidende Notwendigkeit ist.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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