Vermehrte Angriffe auf das SMB-Protokoll

Bedrohungen durch Hacker: Das erwartet Unternehmen in 2020

Balkanisierung des Internets zum Schutz nationaler Interessen und Infrastrukturen



Kaum etwas ändert sich so dynamisch wie Cyber-Gruppierungen: Sie entstehen, pausieren, schließen sich neu zusammen, lösen sich auf und nutzen ständig neue Tools und Taktiken. Michael Sentonas, VP of Technology Strategy bei CrowdStrike, hat deshalb die fünf wahrscheinlichsten Entwicklungen zusammengefasst, die Unternehmen im nächsten Jahr begegnen könnten. Er fokussiert sich hierbei auf die Angriffsmethoden, die am ehesten genutzt werden und gibt Anhaltspunkte, wie sich Unternehmen gegen diese Art von Angriffen schützen können.

1. Gezielte Ransomware-Angriffe auf Unternehmen nehmen zu

Ransomware verfolgte bisher eher das Ziel, Privatleute um ihr Geld zu bringen. Seit einiger Zeit hat dieser Angriffsvektor jedoch neue Monetarisierungsmöglichkeiten entdeckt und Hacker erpressen vermehrt hohe Lösegeldsummen von Unternehmen. Angreifer haben erkannt, dass Unternehmen und Regierungen wertvolle Informationen, mehr Geld für Lösegeldzahlungen und oft eine unzureichende Cyber-Hygiene haben. Bereits 2019 legten Hacker in den USA über 70 staatliche und lokale Regierungen mit Ransomware lahm. Die Ryuk-Ransomware traf Hunderte Schulen. Mehrere US-Organisationen berichteten außerdem von Lösegeldzahlungen in einer Größenordnung von Hunderttausenden bis fast einer halben Million US-Dollar. Hacker weltweit beobachten diese Entwicklung und erkennen, wie lukrativ Ransomware-Angriffe auf Unternehmen sind. Sie nehmen deshalb immer weiter von der Spray-and-Pray-Methode Abstand, organisieren sich und ihre Operationen globaler und erzielen damit immer größere Geldsummen.

2. Vermehrte Angriffe auf das SMB-Protokoll

Dass alte Schwachstellen großen Schaden verursachen, ist bekannt und wird sich in 2020 nicht ändern. Angreifer bemühen sich, die Entwicklung von Exploits zu verstärken, die Schwachstellen im Microsoft Server Message Block (SMB)-Protokoll ausnutzen. Und aller Voraussicht nach werden sie großen Erfolg damit haben. Ransomware wie Ryuk ermöglicht es, dass sich ein Angriff auf nur ein einzelnes infiziertes Gerät schnell im gesamten Unternehmen verbreitet. Dies deutet darauf hin, dass Exploits, die bei den Ransomware-Angriffen von 2017 verwendet wurden, weiterhin die Millionen von noch nicht gepatchten Endpunkten ins Visier nehmen werden.

3. Der Iran wird aktiver

Iranische Cyber-Kriminelle haben in den letzten Jahren einige der zerstörerischsten Angriffe verübt. Die Erkenntnisse aus 2019 deuten darauf hin, dass sich aus dem Iran organisierte Cyber-Gruppierungen im kommenden Jahr verstärkt auf destruktive Cyberangriffe konzentrieren und schon jetzt die Grundlagen dafür legen. Bloße Cyberspionage und das Sammeln von Informationen treten in den Hintergrund. Iranische Cyber-Kriminelle nutzen fortschrittliche Fähigkeiten und Techniken, zu denen auch die Entwicklung destruktiver Malware gehört. Regierungen auf der ganzen Welt könnten somit in das Visier destruktiver und folgenschwerer Aktionen geraten, die von aus dem Iran koordinierte Hacker-Gruppen verübt werden.

4. Balkanisierung des Internets zum Schutz nationaler Interessen und Infrastrukturen

Die Balkanisierung des Internets wird aufgrund technologischer, politischer, wirtschaftlicher und nationaler Agenden weiter fortgesetzt. Sie bezieht sich auf die Segmentierung eines globalen offenen Internets in mehrere kleinere Bereiche, die meist an geopolitischen Grenzen ausgerichtet sind. Im Jahr 2020 werden Regierungen – wie China, Russland oder der Iran – weitere Anstrengungen unternehmen, um das Internet in ihrem Sinne für sich zu nutzen. Eine stärkere Nutzung der Technologiebereiche zum Schutz nationaler Interessen und Infrastrukturen wird zu beobachten sein. In dem Zusammenhang ist auch die vierjährige Teilnahmesperre russischer Athleten bei internationalen Wettbewerben wie den Olympischen Spielen in Tokio 2020 interessant. Von Russland organisierte Angreifer werden darauf höchstwahrscheinlich mit gezielten Cyber-Operationen reagieren.

5. Grenzen zwischen staatlichen Angriffen und eCrime-Aktionen verschwimmen

Seit mehreren Jahren verschwimmen die Grenzen zwischen nationalstaatlichen und eCrime-Akteuren. Dieser Trend verschärft sich zusehends. Das liegt nicht nur daran, dass die eCrime-Akteure immer anspruchsvoller werden, sondern auch daran, dass staatlich geförderte, gut ausgebildete Gegner dazu übergehen, ganz bewusst weniger fortgeschrittene Techniken und Taktiken zu verwenden, um eine Zuordnung ihrer Aktivitäten zu erschweren.

Unabhängig davon, ob es sich um nationalstaatliche Angreifer, eCrime-Akteure oder Hacktivisten handelt: Die beste Verteidigung für Unternehmen ist es, fortschrittliche Cybersecurity-Lösungen der nächsten Generation einzusetzen, die auf Endpunkterkennung und -reaktion (EDR), Managed Threat Hunting, Next Generation AV (inkl. Verhaltensanalyse und maschinellem Lernen) sowie automatisierte Threat Intelligence setzen. Eine solche Lösung bietet beispielsweise die CrowdStrike Falcon-Plattform. Tools, die diese Funktionalitäten abdecken, sind der Schlüssel zu mehr Transparenz und Kontext, um kritische und ergebnisorientierte Kennzahlen zu erfüllen und den Wettlauf selbst gegen die anspruchsvollsten Gegner zu gewinnen. (CrowdStrike: ra)

eingetragen: 31.01.20
Newsletterlauf: 20.03.20

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Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

Security-Check für Krankenhaus-IT

Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

CBL Datenrettung: Service-Partner EZSVS in Frankfurt a.M.

Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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