Sicherer Zugriff bald auch ohne Smart Card


"Datev SmartLogin" nutzt Smartphone-App als Besitzkomponente
Steuererklärung sicher per Smartphone freigeben

(15.06.15) - Sicher wie die Smart Card einfach wie ein Login mit Nutzername und Passwort; das ist der Anspruch des neuen Verfahrens, mit dem die Datev eG künftig Zugriff auf bestimmte Online-Anwendungen gewährt. Statt auf die bislang benötigte zusätzliche Smart Card setzt der Datev SmartLogin auf das Smartphone des Nutzers als Besitzkomponente. Genau genommen übernimmt eine spezielle App auf dem Gerät diese Funktion. Dieser Zugriffsschutz ist bei gleich hohem Sicherheitsfaktor einfacher zu handhaben und ist schneller verfügbar, da an die Nutzer keine Hardware ausgeliefert werden muss.

Vom Prinzip der Zwei-Faktor-Authentifizierung für den Zugriff auf vertrauliche Daten und Anwendungen im Datev-Rechenzentrum rückt der IT-Dienstleister dabei nicht ab. Immerhin handelt es sich bei den dort gespeicherten Daten in der Regel um sensible und geschäftskritische Informationen der Anwender beispielsweise um Finanz- und Strukturdaten von Unternehmen. Um diese vor unautorisiertem Zugriff oder gar Manipulation zu schützen, muss sich der Nutzer mit der Kombination einer Wissens- und einer Besitzkomponente autorisieren. Bislang erfolgte dies stets in Form eines mIDentity mit integrierter Smart Card und der Eingabe der dazu gehörigen PIN.

Virtualisierung der Smart Card
Die Datev SmartLogin-App virtualisiert nun gewissermaßen die Smart Card-Funktionalität. Der Nutzer lädt sie einfach auf sein Smartphone. Bei der ersten Aktivierung wird sie fest mit dem Mobilgerät verknüpft und auf dem im Hintergrund arbeitenden sogenannten Smart Security Management Server (SSMS) registriert. Dieser kontrolliert dann bei jedem Login zum einen, ob die mobile App wirklich auf dem ursprünglich registrierten Gerät läuft und nicht modifiziert worden ist, zum anderen, ob die vom Anwender eingegebene PIN stimmt.

Das Verfahren setzt also nicht nur das Smartphone als Besitzkomponente voraus, sondern auch die Bindung zwischen App, Gerät und Identität. Diese Informationen werden auf einem speziellen, geschützten Kanal an den SSMS übermittelt. Erst nach erfolgreich absolvierter Prüfung gibt dieser die Nutzung der Identität frei, sodass damit auf Daten oder Anwendungen zugegriffen werden kann. Das Sicherheitsniveau ist so mit dem der physischen Smart Card vergleichbar. Technisch setzt die Lösung auf einer mobilen Sicherheitslösung des Wormser Unternehmens Kobil Systems auf.

Datev SmartLogin befindet sich derzeit in der Pilotphase und wird den Datev-Anwendern noch im Laufe des Jahres 2015 für ausgewählte Szenarien zur Verfügung stehen. Sukzessive wird das Verfahren in diversen Bereichen die Datev Smart Card ablösen. Ein erstes Einsatzszenario ist Freizeichnung online. Über diese Online-Anwendung können Mandanten eines Steuerberaters ihre eigene Steuererklärung bequem per Mausklick für die Übermittlung ans Finanzamt freigeben. (Datev: ra)

Datev: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Authentisierung

Portfolio an passwortlosen Funktionen

ForgeRock launcht "ForgeRock Enterprise Connect Passwordless". Mit der neuen passwortlosen Authentifizierungslösung können Nutzer komplett auf Passwörter verzichten. Enterprise Connect Passwordless ist die jüngste Erweiterung des Portfolios von ForgeRock im Bereich passwortlose Authentifizierung für Privat- und Enterprise-Kunden.

Schutz vor Fälschungen

Produktfälschungen haben negative Auswirkungen auf Marken: Sie beeinträchtigen den Umsatz und schädigen durch ein schlechtes Nutzererlebnis das Markenimage. In Branchen wie der Pharma- und Lebensmittelindustrie können gefälschte Produkte sogar eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher darstellen.

Schnelle und sichere Kundenauthentifizierung

Beyond Identity, Anbieterin von passwortlosen MFA-Lösungen, präsentiert mit "Secure Customers" ein plattformübergreifendes, passwortloses Authentifizierungsprodukt. Es ermöglicht Unternehmen, die Bedrohung durch die Übernahme von Kundenkonten zu beseitigen und die Konvertierung neuer Konten mit der schnellsten verfügbaren plattformübergreifenden passwortlosen MFA zu beschleunigen. Seit der Gründung von Beyond Identity hat sich das Unternehmen von der Absicherung von Mitarbeitern bis hin zur Unterstützung von DevOps-Teams bei der Beseitigung von Risiken in der Lieferkette entwickelt. Secure Customers bietet jetzt Software Development Kits (SDKs), die es Unternehmen ermöglichen, die passwortlose Authentifizierung von Beyond Identity sowohl in native als auch in Web-Anwendungen einzubetten.

Bereitstellung von elektronischen Online-Signaturservices

Cryptomathic und Utimaco stellen eine gemeinsame Lösung für die qualifizierte elektronische Signatur (QES) mit einem einzigartigen Sicherheitsmodell vor, um die digitale Transformation von Banken, Behörden und anderen Vertrauensdiensteanbietern zu beschleunigen. Anbieter, deren Prozesse die Anforderungen an eine starke Authentifizierung erfüllen müssen, können damit die Funktionalität ihrer bestehenden Nutzerautorisierungslösungen erweitern, sodass Kunden Transaktionen, Dokumente und Daten online mit höchstmöglicher Rechtssicherheit signieren können – an jedem Ort und zu jeder Zeit. Die Signer-Plattform von Cryptomathic ist eine der wenigen qualifizierten elektronischen Signaturerstellungseinheiten (QSCD), die nach dem neuesten eIDAS-Schutzprofil zertifiziert ist. Sie ist auch die erste, deren SAM-Firmware (Signature Activation Module) in das eIDAS-zertifizierte HSM (Hardware Security Module) von Utimaco integriert wurde. Dieses konsolidierte Sicherheitsmodell stellt sicher, dass die Signatur-Payload nur innerhalb der geschützten kryptografischen Umgebung von Utimaco ausgeführt werden kann und macht sie deutlich widerstandsfähiger gegen Angriffe – auch von Insidern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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