Familie vor Online-Bedrohungen schützen


Virenscanner "McAfee Total Protection 2017" im Test
Gute Sicherheitsfeatures, aber mangelhafter Selbstschutz zeichnen durchwachsenes Bild



"Hacker würden mit oder ohne Security-Lösungen Wege ins System finden" bemerkte Brian Dye, seines Zeichens Executive Vice President bei McAfee, schon vor einigen Jahren. Nun setzte Cybersecurity-Experte John McAfee mit seiner Aussage, jeder Router, der in den USA zum Einsatz kommt, sei kompromittiert, noch einen oben drauf. Seiner Meinung nach gelänge es Hackern, WLAN-Verbindungen der Geräte zu verwenden, um ihre Besitzer auszuspionieren.

Diese Bemerkung veranlasste die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group dazu, sich das Sicherheitspaket "Total Protection 2017" des Herstellers genauer anzusehen. Ob McAfees AV-Suite es schafft, die ganze Familie vor Online-Bedrohungen zu schützen und jedes Gerät gegen Angriffe abzusichern?

"McAfee bringt viele tolle Sicherheitsfeatures mit. Zudem darf sich der Hersteller tatsächlich damit rühmen, eine Multi-Plattform-kompatible AV-Suite zu haben: Mit McAfee Total Protection 2017 schützen Anwender jede Plattform vom PC und Mac bis hin zu Mobilgeräten unter iOS und Android. Allerdings hapert es am Selbstschutz der Antiviren-Lösung. So unterbindet die Software teilweise das Sicherheitsfeature ASLR, welches eigentlich Schadsoftware die Arbeit erschweren soll", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen.

Mit einjähriger Laufzeit gibt es die Total Protection derzeit bereits ab 42,47 Euro statt für 84,95 Euro. Selbst zum vollen Preis sind damit die Kosten für die Suite im unteren Bereich anzusiedeln. Auf Auswahlmöglichkeiten bei der Userzahl und den Laufzeiten verzichtet der Anbieter und handhabt beides einfach: Pro Nase erhalten User eine Lizenz. Wer zufrieden mit seiner AV-Suite ist, lässt den Schutz einfach laufen, so dass die Lizenz sich automatisch verlängert. Positiv zu erachten ist, dass Anwender mit einer Lizenz all ihre Geräte schützen können. Somit entfällt das Aussuchen einer Anzahl an Geräten oder Usern. Auch die geringen Systemanforderungen und die kinderleichte Installation kommen gut bei den Testern an.

Bedauerlicherweise stellt McAfee keine echte Testversion bereit, denn der Entwickler bietet seine Suite lediglich mit einer 30-tägigen Geld-Zurück-Garantie an. "Der User muss also erst einmal zahlen, bevor er sich die Software ansehen kann. Das lösen Mitbewerber deutlich verbraucherfreundlicher", kritisiert Christian Heutger und bemängelt auch gleich den Selbstschutz: "Leider zieht McAfee den Selbstschutz seiner Suite nicht konsequent durch. Die Schutztechniken ASLR und DEP werden nicht konsequent genug eingesetzt.

Zwischen 92,2 und 58,5 Prozent liegen die Werte." Beim Signieren von Programmdateien wird es wieder positiver: Tatsächlich gehört McAfee hier zu den rühmlichen Ausnahmen, die alle PE-Dateien ausnahmslos mit gültigen Zertifikaten signieren. "Ob eine Testversion über einen sicheren HTTPS-Kanal läuft, kann bei McAfee aufgrund der fehlenden Testversion nicht getestet werden. Jedoch geben McAfees Kunden ihre Adressen zur Bestellung über eine via HTTPS abgesicherte Site ein", zeigt sich der IT-Sicherheitsexperte versöhnlich.

Daumen hoch auch für die Sicherheitsfeatures, die McAfee Total Protection 2017 mitbringt: Die Next-Generation Anti Malware-Engine sowie LiveSafe Protection-Technologie sollen Microsoft-PCs vor Malware wie Viren, Trojanern oder Spyware schützen. "Global threat intelligence" sorgt für sofortiges Erkennen und Blockieren gefährdeter Websites, Netzwerke, Dateien oder Nachrichten. Verdächtige Links werden dank WebAdvisor vor dem Klicken erkannt und gefährliche Websites gemieden.

Der Heimnetzwerkschutz erlaubt das Sichern des heimischen WiFis, das Verwalten des Netzwerks und den Schutz aller Geräte. Die integrierte Anti-Theft-Funktion spürt verlorene Geräte wieder auf und diverse Tools zum WLAN-Schutz sollen vor unbefugtem Zugriff schützen und das Surfen sowie persönliche Daten sichern. McAfee Total Protection 2017 bringt auch eine Firewall mit: "Anwender sollten jedoch prüfen, ob eine Firewall im Router bereits aktiv ist, um Komplikationen zu vermeiden. Die des Routers arbeitet in aller Regel sehr zuverlässig, so dass die der AV-Suite deaktiviert werden kann", ergänzt Heutger.

Neben etlichen anderen nützlichen Funktionen gehören zum Sicherheitspaket außerdem ein macOS-Schutz sowie diverse Schutzmechanismen speziell für iOS- und Android-Devices. Im Gegensatz zu Wettbewerber Bitdefender durchleuchtet McAfee allerdings Apps nicht auf ungewöhnliches Verhalten. Wer jedoch ohnehin wenige Apps verwendet, fährt mit McAfees Lösung genauso gut. "McAfee verzichtet auf einen Ransomware-Schutz. Das allerdings ist gar nicht weiter problematisch, denn tatsächlich können sich Anwender nur selbst durch eine geschickte Backup-Strategie sowie gesunden Menschenverstand vorverschlüsselten Dateien und Lösegeldforderungen schützen. Denn es gibt bislang ohnehin keinen hundertprozentigen Schutz vor Verschlüsselungstrojanern", bemerkt der IT-Sicherheitsexperte noch.

Trotz der zahlreichen Features ist McAfee leicht zu bedienen. Laien sind durch die Default-Einstellungen bereits gut geschützt, ansonsten sind Anpassungen schnell gemacht. Lediglich das Deinstallieren der Software ist etwas umständlich, da hierfür ein extra Tool vonnöten ist.
(PSW Group: ra)

eingetragen: 23.06.17
Home & Newsletterlauf: 17.07.17


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Meldungen: Tests

Chrome, Firefox und Edge im Test

Ransomware-Angriffe können für Unternehmen verheerende Folgen haben. Daten aus einer Umfrage von Bitkom weisen darauf hin, dass die Situation auch in Deutschland gefährlich ist. Jedes neunte Unternehmen (11 Prozent), das Opfer von Ransomware wurde, hat demnach das erpresste Lösegeld bezahlt. 4 von 10 Ransomware-Opfern (44 Prozent) berichteten, dass ihr Geschäftsbetrieb durch die lahmgelegten Computer und verlorenen Daten beeinträchtigt wurde.

WiFi-Signale von Kameras aufspüren

Es ist eine mehr als unheimliche Vorstellung: Kameras überwachen einen beim Schlafen, im Bad und in den intimsten Momenten. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Berichten, dass genau dies in Airbnb-Appartements geschieht. In den letzten Jahren wurden Fälle unter anderem im irischen Cork, in Toronto oder in San Diego publik.

Messenger: Test-Schwerpunkt Sicherheit

Im Rahmen ihrer Messenger-Testreihe hat die PSW Group sich zwei – im Vergleich zu WhatsApp oder Telegram – zwar weniger bekannte, aber dennoch interessante, funktionale Messenger-Dienste unter die Lupe genommen. Augenmerk der IT-Sicherheitsexperten lag neben der Sicherheit beider Dienste auch auf der Funktionalität. "Wir haben eine kleine Überraschung erlebt. Denn Newcomer ginlo, den es erst seit 2019 gibt, überzeugt in Sachen Sicherheit und Bedienbarkeit auf ganzer Linie und reiht sich in unserem Ranking direkt auf Rang 2, hinter Testsieger Threema, ein. Wire hat zwar viele gute Ansätze, überzeugte uns jedoch bei der Sicherheit leider nicht", fasst Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW Group, zusammen.

Test: Sicherheit und Datenschutz

Zum vorerst letzten Mal in ihrer Messenger-Testreihe haben die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group noch einmal zwei Diensten auf den Zahn gefühlt. Während sich das Team Messenger WeChat im Jahr 2016 schon einmal genau angesehen hat – damals ließ zwar die Funktionalität keine Wünsche offen, jedoch waren die Sicherheitsmerkmale des Messengers katastrophal –, nahm PSW Group ICQ New erstmals unter die Lupe: "ICQ gilt als Mutter aller internet-weiter Instant-Messaging-Dienste. Smartphones gab es 1998, als ICQ sich als Chatdienst auf dem Rechner etablierte, noch nicht. Inzwischen gehört der Dienst nicht mehr zu AOL, sondern dem russischen Unternehmen VK und läuft unter dem Namen ICQ New. Wir waren neugierig, wie sich ICQ entwickelt und ob WeChat in Sachen Sicherheit seine Hausaufgaben gemacht hat", so Geschäftsführerin Patrycja Schrenk über die Gründe zur Auswahl der beiden Messenger-Dienste.

"Super Duper Secure Mode"

In einem Versuch Microsoft Edge sicherer zu machen, experimentiert das Microsoft Vulnerability Research Team damit, die Just-in-Time (JIT) Compilation in der V8 JavaScript-Engine des Browsers, zu deaktivieren und bezeichnet das Ergebnis vorerst als "Super Duper Secure Mode". Das ergibt auf dem ersten Blick Sinn. Knapp die Hälfte der für V8 bekannten Schwachstellen und Anfälligkeiten (CVE) beziehen sich auf den JIT-Compiler und mehr als die Hälfte aller "in-the-Wild" Exploits für Chrome nutzen Fehler in JIT aus. (Moderne Versionen von Edge basieren auf dem gleichen Chromium Code wie Googles Chrome-Browser, sodass Chrome-Exploits ebenfalls Edge betreffen). Microsoft spekuliert also, ob es nicht das simpelste wäre das problematische Sub-System einfach zu deaktivieren und zu schauen was dann passiert. Das Problem dabei ist, dass bei der Deaktivierung von JIT die Surfgeschwindigkeit leidet. JIT ist ein Performance-Feature, das die Ausführung von JavaScript (die beliebteste Computersprache der Welt) beschleunigt. Da sie hinter so vielen Webanwendungen steckt, wirkt sich die Geschwindigkeit, mit der JavaScript ausgeführt wird, direkt darauf aus, wie schnell und reaktionsfähig Webanwendungen sind. Aber wie groß ist der Unterschied? Das hat das Team rund um Pieter Arntz von Malwarebytes untersucht.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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