Abzocke durch kostspielige ChatGPT-Nachahmungen

Report: Betrüger nutzen den ChatGPT-Hype und verdienen mit Fleeceware-Apps Tausende von Dollar

Betrugs-Apps florieren weiterhin aufgrund von Lücken in den App-Store-Richtlinien und profitieren mit teils horrenden Abo-Gebühren vom aktuellen Interesse rund um die neueste Version des KI-gestützten Sprachmodells



Sophos X-Ops hat verschiedene Apps in den offiziellen Stores von Apple und Google aufgedeckt, die sich als legitime, ChatGPT-basierte Chatbots ausgeben, Nutzer mit verschleierten, oftmals enorm hohen Gebühren abzocken und den Betrügern so monatlich Tausende von Dollar in die Tasche spülen. Der Report "FleeceGPT Mobile Apps Target AI-Curious to Rake in Cash” deckt die Machenschaften dieser sogenannten "Fleeceware"-Programme auf, bei der Nutzer mit nahezu null Funktionalität sowie ständigen Werbeeinblendungen in kostenlosen Testvarianten zu einem kostenpflichtigen Abo getrieben werden sollen. Zudem steigern die Betrüger die Attraktivität ihre Apps durch gefälschte Bewertungen und ständige Aufforderungen der Nutzer, die App zu bewerten, bevor sie überhaupt verwendet wird oder die kostenlose Testversion endet.

"Betrüger haben und werden immer die neuesten Trends oder Technologien nutzen, um ihre Taschen zu füllen. ChatGPT ist da keine Ausnahme. Da das Interesse an KI und Chatbots zurzeit extrem groß ist, laden Benutzer aktuell nahezu alles sehr unreflektiert herunter, das ChatGPT ähnelt – ein Verhalten, dass den Entwicklern dieser Art von Betrugs-Apps, Sophos nennt sie "Fleeceware", natürlich in die Karten spielt. Sie gehen davon aus, dass die Nutzer nicht auf die Kosten achten oder einfach vergessen, dass sie ein Abonnement abgeschlossen haben. Die Fleeceware-Apps sind speziell so konzipiert, dass sie nach Ablauf der kostenlosen Testversion kaum noch oder gar nicht mehr genutzt werden können. Das ist besonders heimtückisch, da selbst beim Löschen der App die Abozahlungen oftmals weiterlaufen. Nutzer, die auf Fleeceware-Apps hereingefallen sind, sollten deshalb auf jeden Fall die Richtlinien der App-Stores von Apple und Google zum offiziellen Abmelden befolgen", so Sean Gallagher, Principal Threat Researcher bei Sophos.

Das Original ist in der Grundversion kostenlos, die Fakes hingegen bitten sofort zur Kasse

Im aktuellen Report untersuchte Sophos X-Ops fünf Fleeceware-Apps, die alle angeblich auf dem ChatGPT-Algorithmus basieren, näher. In einigen Fällen nutzen die Entwickler die Namensähnlichkeit zum Original aus, um das Ranking ihrer App im Google Play oder App Store zu verbessern. Während OpenAI allerdings den Nutzern die Grundfunktionalität von ChatGPT kostenlos zur Verfügung stellt, kosten diese Apps zwischen 10 US-Dollar pro Monat und 70,00 US-Dollar pro Jahr – und das ohne jeglichen Mehrwert. Eine iOS-Version kostete beispielsweise nach der dreitägigen, kostenlosen Testversion 6 US-Dollar pro Woche – oder 312 US-Dollar pro Jahr – und spülte den Machern allein im März über 10.000 US-Dollar in die Kassen; trotz zahlreicher negativer Bewertungen. Die genaue Analyse dieser und aller anderen betrügerischen Apps kann im Report "FleeceGPT Mobile Apps Target AI-Curious to Rake in Cash" nachgelesen werden.

"Fleeceware-Apps sind speziell darauf ausgelegt, in puncto Service am Rande der von Google und Apple erlaubten Möglichkeiten zu bleiben, und sie verstoßen nicht gegen die Sicherheits- oder Datenschutzbestimmungen, sodass sie von diesen Stores bei der Überprüfung nur sehr selten abgelehnt werden", so Gallagher. "Während Google und Apple neue Richtlinien zur Eindämmung von Fleeceware eingeführt haben, seit wir 2019 über solche Apps berichtet haben, finden Entwickler immer wieder Möglichkeiten, diese Richtlinien zu umgehen, indem sie beispielsweise die Nutzung und Funktionalität von Apps stark einschränken, sofern die Benutzer nicht zahlen. Trotz der Löschung einiger aktueller Betrugs-Apps ist davon auszugehen, dass immer wieder neue auftauchen. Der beste Schutz ist deshalb Aufklärung. Benutzer müssen sich darüber im Klaren sein, dass diese Art von betrügerischen Apps existiert und immer das Kleingedruckte lesen, bevor sie auf Abonnieren klicken. Zudem sollten Benutzer Apps an Apple und Google melden, wenn sie der Meinung sind, dass die Entwickler unethische Mittel einsetzen, um Profit zu machen."

Alle im Bericht erwähnten Apps wurden gemeldet, Google hat einen Teil der Apps auf seiner Plattform zum Zeitpunkt des Blogbeitrags gelöscht, Apple hat den Eingang der Information bestätigt. Benutzer, die diese Apps bereits heruntergeladen haben, sollten die Richtlinien des Apple-App- oder Google-Play-Stores zum "Abmelden" befolgen. Durch einfaches Löschen der Fleeceware-App erlischt das Abonnement nicht immer automatisch. (Sophos: ra)

eingetragen: 05.07.23
Newsletterlauf: 24.08.23

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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