Auf das Zielunternehmen zugeschnitten

Neue E-Mail-Phishing-Kampagne – Hacker geben sich als Anwälte aus

Aufgrund der Komplexität und der Detailliertheit der Rechnungen ist es möglich, dass Crimson Kingsnake manipulierte Versionen von legitimen Rechnungen verwendet



Die kriminelle Gruppierung "Crimson Kingsnake" hat kürzlich eine Kampagne von BEC (Business E-Mail Compromise)-Angriffen gestartet, wobei sich die Betrüger als "echte" Anwälte, Anwaltskanzleien und Inkassodienste ausgeben. Die Angreifer senden legitim aussehende Rechnungen, die genau auf das Zielunternehmen zugeschnitten sind, und fordern darin eine Zahlung von mehreren Tausend Dollar.

Diese täuschend echt aussehenden Rechnungen führen auch eine Rechnungsnummer, eine Kontoreferenznummer, Bankkontodaten und die tatsächliche Umsatzsteuer-ID des Unternehmens. Einige Rechnungen enthalten sogar eine Rechtsbelehrung und Informationen darüber, an wen man sich bei Fragen oder Bedenken wenden kann. Aufgrund der Komplexität und der Detailliertheit der Rechnungen ist es möglich, dass Crimson Kingsnake manipulierte Versionen von legitimen Rechnungen verwendet.

Wenn die Bedrohungsakteure auf den Widerstand eines Mitarbeiters stoßen, passen sie ihre Taktik an und geben sich als eine Führungskraft des Zielunternehmens aus. So erhält ein Mitarbeiter, der den Zweck der Rechnungszahlung hinterfragt, eine neue E-Mail, in der auf etwas Bezug genommen wird, das angeblich mehrere Monate zuvor passiert ist. Infolgedessen wird der Mitarbeiter "autorisiert", die Zahlung vorzunehmen.

Die Sicherheitsforscher von Abnormal Security stellen fest, dass Empfänger diese gefälschten E-Mails kaum als solche erkennen können, da die Angreifer die echte E-Mail-Adresse der Führungskraft in den Anzeigenamen aufnehmen. Unternehmen wird empfohlen, moderne E-Mail-Sicherheitslösungen zu implementieren und ihre Mitarbeiter darin zu schulen, solche Angriffstechniken zu erkennen. Wenn Angriffe im Posteingang landen, ist es äußerst wichtig, dass robuste Prozesse für ausgehende Zahlungen vorhanden sind. Unternehmen sollten über ein Verfahren verfügen, mit dem sie sicherstellen können, dass das Geld an den richtigen Empfänger geschickt wird – insbesondere bei Rechnungen mit hohen Beträgen.

Um Unternehmen bestmöglich vor derartigen ausgefeilten Phishing-Angriffen zu schützen, empfehlen die Sicherheitsexperten von KnowBe4 Schulungen zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins anzubieten. "Die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung solcher Angriffe ist, ein umfassendes Security Awareness Training für die Mitarbeiter zu etablieren", so Jelle Wieringa, Security Awareness Advocate bei KnowBe4. "Grundsätzlich wird hierbei versucht, mithilfe von simulierten Phishing-Mails zu testen, wie aufmerksam die Mitarbeiter sind. Das Ziel der Trainings ist, eine gesteigerte Sensibilisierung bezüglich der Gefahren und dem Erkennen solcher Attacken zu erreichen. Die Anzahl der erfolgreichen Phishing-Angriffe auf das Unternehmen kann durch ein solches Training sehr stark reduziert werden". (KnowBe4: ra)

eingetragen: 05.01.23
Newsletterlauf: 28.02.23

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Meldungen: Hintergrund

Zunahme von Fog- und Akira-Ransomware-Fällen

Arctic Wolf Labs verfolgt seit Anfang August 2024 eine deutliche Zunahme von Fog- und Akira-Ransomware-Fällen, bei denen der erste Zugang zu den Umgebungen der Opferunternehmen über SonicWall SSL VPN-Konten erfolgt.

Spyware über Telegram verbreitet

Kaspersky warnt vor einer weltweiten Spionage-Kampagne, die sich gegen die Fintech- und Trading-Branche richtet; betroffen sind sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen. Dabei nutzen die Bedrohungsakteure Telegram-Kanäle mit Finanzthemen zur Verbreitung einer Trojaner-Spyware.

Hybride russische Spionage- und Einflusskampagne

Im September 2024 entdeckte die Google Threat Analysis Group (TAG) und Mandiant "UNC5812", eine mutmaßliche hybride russische Spionage- und Beeinflussungskampagne. Diese verbreitet Windows- und Android-Malware über eine Telegram-Persona namens "Civil Defense".

Infostealer-Malware SYS01 auf Suche nach Zugangsdaten

Bitdefender Labs beobachtet weltweit Malvertising-Kampagnen zum Erbeuten persönlicher Zugangsdaten und zur Übernahme von Facebook-Businesskonten. Die Cyberkriminellen suchen mit dem SYS01-Infostealer nach persönlichen Daten, wollen die Nutzerkonten von Facebook (Meta)-Unternehmensseiten übernehmen und darauf aufbauend weitere Angriffe durchführen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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