Gefahr von Exploit-Kits


Nach Locky-Attacken: Check Point-Forschungsergebnisse zeigen kein Ende der Gefahr
Check Point und das BSI warnen nachdrücklich vor der Gefahr von Exploit-Kits



Check Point Software Technologies sieht eine akute Gefahr durch Malware in Deutschland. Trotz des Aufschreis durch die Ransomware "Locky" konnte die Bedrohung durch Top Schädlinge wie Ponmocup, Conficker oder das Angler Exploit Kit nicht gebrochen werden. Die Anzahl der Infektionen mit Schadsoftware (Malware) bleibt weiterhin hoch. Das Bundesamt für Informationssicherheit (BSI) bestätigt einen deutlichen Anstieg der Angriffe seit Beginn des Jahres. Im Februar 2016 hat sich die Anzahl der Angriffe mit Ransomware in Deutschland im Vergleich zu Oktober 2015 verzehnfacht. Weltweit stieg die Anzahl der Angriffe um das Sechsfache.

Besonders besorgniserregend ist die Vernetzung von Malware. Ponmocup ist beispielweise ein Botnet, das für Daten- und Identitätsdiebstahl eingesetzt wird, aber zusätzlich weitere Malware auf einem infizierten Endgerät installiert. Dabei besitzt es intelligente Tarnmechanismen und kann Geräte immer wieder erneut verseuchen, obwohl andere Schädlinge zuvor beseitigt wurden.

"Ransomware hat in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen bestimmt; deshalb ist es in diesem Zusammenhang nicht verwunderlich, dass unsere Threat Intelligence Research Teams den Einsatz des Angler Exploit Kits vermehrt festgestellt haben," sagt Dirk Arendt, leitender Beauftragter Public Affairs & New Technologies bei Check Point Software Technologies. "Leider stellen wir einmal mehr fest, dass es vielerorts noch immer an Sensibilisierung fehlt, denn allzu oft sind Social Engineering-Aktivitäten Ausgangspunkt von erfolgreichen Ransomware-Infektionen. Eine Verzehnfachung der Attacken innerhalb weniger Monate ist eine Extremsituation. Der Bericht des BSI spiegelt auch unsere Erkenntnisse wider. Wir von Check Point wissen um die Situation und werden alles daran setzen, jeder Bedrohung einen Schritt voraus zu sein.

Check Point und das BSI warnen nachdrücklich vor der Gefahr von Exploit-Kits. Angler und andere Kits nutzen unbekannte Schwachstellen in Applikationen wie dem Flash-Player. Über JavaScripts andere Plug-Ins wird dann Schadcode an bestehenden Sicherheitsvorkehrungen vorbei auf das Endgerät übertragen. Der überdurchschnittliche Anstieg der Attacken zeigt die deutliche Veränderung der Gefahrenlandschaft.

Würmer wie Conficker oder Rootkits wie HackerDefender erlauben den Kriminellen Dateien auf ein Ziel herunterzuladen und diese, samt deren Aktivitäten, zu verstecken. Dadurch können sie lange Zeit unentdeckt agieren und die Geräte der Opfer für weitere Cyberattacken missbrauchen. Unzureichende Schutzmechanismen helfen den Angreifern, da sie neben Daten der Opfer zusätzlich noch Ressourcen für weitere Cyberattacken abgreifen können.

Die Forschungsergebnisse von Check Point zeigen, dass die Gefahrenlandschaft sich grundlegend geändert hat. Einen aktuellen Einblick in die Situation gibt die ThreatCloud World Cyber Threat Map, die in Echtzeit verfolgt, wie und wo Cyberangriffe weltweit stattfinden. Aktuell erkennt Check Point über 1.500 verschiedene aktive Malware-Familien. Im November 2015 waren es noch 1.200. Der Trend unterstreicht die wachsende Bedrohungslage, der Unternehmen bei der Sicherung ihrer Netzwerke ausgesetzt sind.

Die ThreatCloud-Datenbank enthält über 250 Millionen auf Bots untersuchte Adressen, über 11 Millionen Malware-Signaturen und mehr als 5,5 Millionen infizierte Webseiten. Darüber hinaus identifiziert sie täglich Millionen neue Malware-Typen. (Check Point Software Technologies: ra)

eingetragen: 20.04.16
Home & Newsletterlauf: 04.05.16


Check Point Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

Schadprogramme, die darauf abzielen, Daten und Geld zu stehlen

Kaspersky hat drei neue finanziell-motivierte Bedrohungen identifiziert, die Daten und Geld stehlen. Es handelt sich um den Multi-Purpose-Stealer Lumar, die Ransomware Rhysida und den GoPIX-Stealer, spezialisiert auf das Instant-Payment-System der brasilianischen Zentralbank.

Bekannte Fehlkonfigurationen ermöglichen Zugriff auf Privilegien

Aqua Security hat Kubernetes-Cluster von mehr als 350 Organisationen, Open-Source-Projekten und Einzelpersonen identifiziert, welche offen zugänglich und ungeschützt waren.

Zscaler analysiert Malware-as-a-Service BunnyLoader

Das Zscaler ThreatLabz-Team entdeckte im September die in C/C++ geschriebene Malware-as-a-Service (MaaS) "BunnyLoader", die in verschiedenen Darknet-Foren für 250 US-Dollar verkauft wird.

Google-Tools: Aus Hackersicht für Datenklau besonders einladend

Über die letzten Monate hat Check Point Research (CPR), die Threat-Intelligence-Abteilung von Check Point Software Technologies wiederholt beobachtet, wie Hacker die Online-Dienste bekannter Hyperscaler ausnutzten, um Phishing-Mails legitim erscheinen zu lassen.

"Trojan.Ransom.Hunters"

Die Ransomware-Szene ist in Bewegung. Das zeigt die neu auftretende Gruppe Hunters International, die sich selber bereits als Nachfolger der Hive-Betreiber erklärt hat. Eine Analyse der Ransomware durch die Bitdefender Labs bestätigt dieses Statement und gibt Hinweise, wieweit Entwickler erpresserischer Attacken ständig ihre Malware-Tools optimieren.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.