Einseitige "Waffenruhe" wieder vorbei
Diese jüngsten Emotet-Aktionen begannen mit dem Angriff auf Pharmaunternehmen in den USA, Kanada und Mexiko
Emotet ist eine der weltweit schlimmsten Cyberbedrohungen und Organisationen weltweit sollten die Rückkehr der Schadsoftware sehr ernst nehmen
Die Gefährlichkeit der Schadsoftware Emotet hat insbesondere Ende 2019 in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Eine Gruppe von Cyberkriminellen, die diese Malware in extrem großem Umfang einsetzt, sticht besonders hervor: TA542 (Threat Actor 542). Diese Gruppe ist in der Lage, Angriffe in einer Größenordnung und einem Maßstab durchzuführen, wie wohl keine andere Gruppe Cyberkrimineller derzeit in der Lage ist. Nun hat sich die Gruppe über Weihnachten eine Pause gegönnt und keine neuen Angriffskampagnen durchgeführt. Doch die einseitige "Waffenruhe" ist schon wieder vorbei. Die Experten des US-amerikanischen Cybersecurity-Experten Proofpoint beobachten verstärkte Aktivitäten von TA542, bei der die Kriminellen Emotet zum Einsatz bringen.
Diese jüngsten Emotet-Aktionen begannen mit dem Angriff auf Pharmaunternehmen in den USA, Kanada und Mexiko. Doch im Laufe der Woche verstärkten die Cyberkriminellen ihre Bemühungen – sie greifen nun auch Ziele im deutschsprachigen Raum an. TA542 setzt dabei auf E-Mails mit einem Microsoft Word-Dokument als Dateianhang. Dieses Dokument enthält Makros, die versuchen die Systeme unachtsamer Empfänger mit Emotet zu infizieren. Aktiviert der Benutzer die Makros, ist es bereits zu spät. Bei diesen neuesten Angriffen lädt Emotet "Tick" herunter, einen Banking-Trojaner.
"Emotet ist eine der weltweit schlimmsten Cyberbedrohungen und Organisationen weltweit sollten die Rückkehr der Schadsoftware sehr ernst nehmen. Dies ist insbesondere deshalb so gefährlich, da TA542 auf eine derart leistungsfähige Infrastruktur zurückgreifen kann wie keine andere Gruppe Cyberkrimineller. Der jüngste Anstieg der Aktivitäten von TA542 zeigt, dass diese Gruppe nicht härter, sondern intelligenter arbeitet. Sie haben im Jahr 2019 150 Tage Urlaub genommen und selbst mit diesen langen Pausen sind sie unglaublich effektiv.
Als die Gruppe TA542 im September 2019 aus einer Sommerpause zurückkehrte, machte allein deren Aktivitäten weltweit mehr als 11 Prozent aller bösartigen Dateianhänge aus, die wir im gesamten dritten Quartal dieses Jahres beobachten konnten – obwohl sie in diesem Zeitraum von drei Monaten nur zwei Wochen lang aktiv waren. Es ist wichtig, dass die Sicherheitsteams weiterhin die Kommunikation via E-Mail besonders absichern und die Nutzer über die erhöhten Risiken von E-Mail-Anhängen aufklären." - Sherrod DeGrippo, Senior Director Threat Research and Detection, Proofpoint. (Proofpoint: ra)
eingetragen: 01.02.20
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