G Data entdeckt Cybercrime-Hotspot in der Ukraine


Neben Ransomware betreiben die Kriminellen auch andere illegale Geschäfte
Wie wir einen ukrainischen Cybercrime-Hotspot fanden



Eine neue Version der GandCrab-Ransomware erregte die Aufmerksamkeit unserer Analysten. Bei genauerem Hinschauen fanden sie Hinweise auf ein ganzes kriminelles Netzwerk in der Ukraine. Bei der Analyse einer neuen Version der GandCrab-Ransomware haben G Data-Sicherheitsforscher ein ganzes Netzwerk krimineller Aktivitäten entdeckt, die aus einem zusammenhängenden IP-Bereich aus der Ukraine heraus betrieben werden. Die vermutlich unter falscher Adresse registrierten IP-Adressen zeigen Hinweise auf illegales Cryptojacking, Phishing-Seiten und Dating-Portale. Zuletzt wurde GandCrab in Version 4 gegen Personalabteilungen eingesetzt.

Ransomware wird in Untergrundforen an Kriminelle verkauft oder vermietet. Das ist wohl auch im Falle von GandCrab v5 so. Allerdings will die Person hinter der IP-Adresse sich offenbar nicht auf nur eine kriminelle Aktivität verlassen, um Einnahmen zu generieren.

Analyse des Cybercrime-Bauchladens
Das Installationsprogramm für die Malware kommuniziert durchgängig mit der IP-Adresse 92.63.197.48. Aus dem IP-Bereich heraus werden verschiedene Daten abgerufen und Anweisungen an die Malware gesendet. Eine Analyse der benachbarten IP-Adressen zeigt allerdings, dass hier neben der Ransomware noch zahlreiche andere Dienste gehostet sind, die allesamt auf den Namen "Fop Horban Vitalii Anatoliyovich" registriert sind. Darunter sind zahlreiche inaktive Dating-Domains, aber auch betrügerische Angebote wie Frim0ney.info.

Unter der Domain wex.ac wurde zudem ein Klon der Bitcoin-Börse wex.nz aufgesetzt. Hier sollen, vermutlich per Phishing, Zugangsdaten erbeutet werden. Im Forum Bitcointalk berichtet ein Nutzer, dass er von der Seite eine Aufforderung bekommen habe zahlreiche persönliche Daten in ein Webformular einzutragen, darunter Kopien seines Personalausweises. Begründet wurde die Neueingabe der persönlichen Daten mit einem angeblich notwendigen Umzug der Plattform auf eine neue Domain. Seriöse Anbieter würden Nutzer allerdings nicht auf solche Weise zur Neueingabe persönlicher Daten auffordern.

Außerdem kann unter der IP-Adresse eine JSON-Datei abgerufen werden, die darauf hindeutet, dass der Inhaber auch auf zahlreichen Computern Cryptojacking betreibt, also illegales und geheimes Mining von Kryptowährungen. Cryptojacking wurde von den G Data SecurityLabs im ersten Halbjahr 2018 als eine der größten und aufsteigenden Gefahren identifiziert. Unklar ist, ob der GandCrab-Installer selbst in einigen Fällen auch Kryptomining-Malware herunterlädt. Alternativ können die Miner auch im Hintergrund anderer Webseiten laufen. Die Datei zeigt aktuell bis zu 4000 infizierte Systeme an.

Ethereum-Scam
In der IP-Range findet sich ein weiterer betrügerischer Dienst. Der Hype um Kryptowährungen seit 2017 hat dazu geführt, dass Kriminelle sich in Kryptowährungs-Scams versuchen. Dabei wird Nutzern suggeriert, dass sie Einheiten von Währungen wie Monero, Bitcoin oder Ethereum an eine Wallet überweisen sollen und dafür als Belohnung eine deutlich größere Menge an Kryptowährungen zurückbekommen. Ein solcher Scam findet sich unter der IP-Adresse 92.63.197.127. Nutzer sollen für Überweisungen zwischen 0,5 und 20 Ether (ETH) eine Belohnung in Höhe von 5-200 ETH bekommen.

Andere Unterseiten in der IP-Range versuchen sich eher im klassischen Scammer-Business. So werden auf Foren zahlreiche Backlinks generiert, um das Google-Ranking verschiedener Angebote zu verbessern. Weitere Domains in dem Umfeld erhalten einer Untersuchung mit dem Trafficanalyse-Tool Similarwerb zufolge einen großen Teil ihrer Zugriffe vor allem über Verlinkungen in E-Mails. Es ist daher anzunehmen, dass sie als Landingpages für Spam-Aussendungen dienen.

Der Fall zeigt exemplarisch, dass Cyberkriminelle sich zunehmend nicht nur auf eine einzige Malware oder Vorgehensweise spezialisieren, sondern einen ganzen Bauchladen an verschiedenen Angriffen und Betrugsmethoden aufbauen. Mit proaktiven Next-Gen Technologien von G Data können Nutzer auch gegen solche Bedrohungen abgesichert werden. (G Data Software: ra)

eingetragen: 25.10.18
Newsletterlauf: 14.11.18

G Data Software: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Hintergrund

Komplizierte Infektionstaktiken

Eine neue Analyse von Kaspersky deckt komplizierte Infektionstaktiken von Malware-Stämmen auf. Demnach meldet sich das berühmte Botnet Emotet mittels neuem Infektionsweg über OneNote-Dateien zurück und greift Unternehmen an; zusätzlich wurde der Loader DarkGate mit zahlreichen neuen Features ausgestattet und LokiBot zielt in Phishing-Mails mit Excel-Anhängen auf Frachtschiffunternehmen ab.

Markenname von Google missbraucht

Check Point Research (CPR) kam einer weiteren Hacker-Kampagne auf die Spur, die Google betrifft. Hacker bauen betrügerische Links in die Google-Werbeanzeigen ein, um die Nutzer auf gefährliche Internet-Seiten zu locken. Dabei brauchen die Nutzer nicht mal auf die Werbeanzeigen an sich klicken, sondern erhalten eine Phishing-E-Mail, die Google Ads im Hintergrund nutzt. Google ist dabei besonders interessant, weil die Firma der größte Anbieter von Werbeanzeigen im Internet ist.

Nicht von App-Äußerlichkeiten täuschen lassen

Modifizierte Versionen von mobilen Anwendungen sind in der Welt der Apps stark verbreitet. Diese Anwendungen bieten möglicherweise zusätzliche Funktionen und Anpassungen, reduzierte Preise oder sind in einer größeren Anzahl von Ländern verfügbar als die Originalanwendung. Ihr Angebot kann so verlockend sein, dass leichtfertige Benutzer sie über inoffizielle externe Anwendungsspeicher installieren.

Google Collection wird für Phishing missbraucht

Check Point Research (CPR), die Threat-Intelligence-Abteilung von Check Point Software Technologies, hat herausgefunden, dass Hacker sich hinter Google Collection verstecken.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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