Auswirkungen der Triada-Infektionen


Triada übernimmt heimlich die Kontrolle über Android-Geräte
Kaspersky Lab identifiziert komplexen und modularen Android-Trojaner

(08.04.16) - Kaspersky Lab identifiziert Triada, eine neue, sehr komplex und modular arbeitende Malware, die sich gegen die Android-Plattform richtet. Die Schädlingsversionen von Triada nisten sich im Hauptspeicher eines infizierten Geräts ein und sind daher kaum zu erkennen und zu entfernen. Zudem können sie nach der Installation laufende Prozesse von Android modifizieren (Zygote-Prozess). Zu den negativen Auswirkungen der Triada-Infektionen gehört das Abfangen von In-App-Kaufprozessen per SMS. Endgeräte mit Android 4.4.4 und früher sind besonders gefährdet.

Laut den Experten von Kaspersky Lab waren im vergangenen Jahr elf der 20 am weitesten verbreitetsten Trojaner in der Lage, sich Zugriffsrechte für Verwaltungsaufgaben auf Android-Geräten (Superuser) zu verschaffen und so unbemerkt vom Nutzer Apps auf einem infizierten Gerät zu installieren. Zu dieser Kategorie gehören die mobilen Trojaner-Familien Ztorg, Gorpo und Leech, deren Hintermänner wie jetzt bekannt wurde miteinander kooperieren und gemeinsam die Triada Plattform einsetzen.

Wird ein Gerät mit Ztorg, Gorpo oder Leech infiziert, können infizierte Geräte durch die bereits erlangten Administratorrechte den Triada-Downloader herunterladen und nachinstallieren. Dieser wiederum agiert als Startplattform und ist in der Lage, weitere Module der Triada-Schadsoftware nach zu installieren und entsprechende Funktionen nachzurüsten. Das Downloader-Programm und die von ihm geladenen Programme gehören unterschiedlichen Trojaner-Arten an, allerdings wurden sie von Kaspersky Lab unter der allgemeinen Bezeichnung Triada in seine Datenbanken aufgenommen.

Die Komplexität von Triada zeigt, dass hier äußerst professionelle Cyberkriminelle am Werk sind, die tiefgehende Kenntnisse über die Android-Plattform besitzen ", sagt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyseteams bei Kaspersky Lab.

Triada nutzt Zygote-Prozess und ist kaum zu entdecken
Ein gemeinsames Merkmal der Schädlingsgruppierung Triada ist die Verwendung von Zygote, einem Android-Systemprozess, über den Anwendungen gestartet werden. Dabei wird auch auf Systembibliothek und Frameworks zugegriffen, die jede auf dem Gerät installierte App benötigt. Dieser Standardprozess dient als Vorlage zur Ausführung aller neu installierten Android-Anwendungen. Wird ein Gerät infiziert, nistet sich ein Triada-Trojaner in diesem Prozess ein und wirkt dann auf alle nachfolgend ausgeführten Apps auf dem Gerät. Dadurch kann sich auch die jeweilige Logik der Anwendungen verändern.

Bislang war diese Methode nur als Machbarkeitsstudie bekannt. Nun wurde mit Triada eine Schadsoftware, die den Zygote-Mechanismus nutzt, erstmals tatsächlich von Cyberkriminellen in der Praxis eingesetzt.

Da sich Triada in fast jeden Arbeitsprozess einnistet und die einzelnen Zusatzmodule nur im Hauptspeicher existieren, kann der Trojaner nach seiner Installation mit herkömmlichen Anti-Malware-Lösungen kaum erkannt und entfernt werden. Triada operiert im Verborgenen und zeigt seine schädliche Wirkung weder dem Nutzer noch anderen Anwendungen.

Das Triada-Geschäftsmodell
Triada modifiziert vor allem SMS-Mitteilungen, die von anderen Apps verschickt werden. Werden also zum Beispiel innerhalb einer Anwendung, etwa einem Spiel, via Kurzmitteilung In-App-Käufe getätigt, könnten die hinter Triada steckenden Cyberkriminellen diese SMS so modifizieren, dass das Geld bei ihnen statt bei den Spieleentwicklern ankommt.

Einmal installiert lässt sich die Malware kaum mehr von den Geräten entfernen. Den Anwendern bleibt nur, das Gerät komplett neu zu "rooten" und die schadhaften Anwendungen manuell zu entfernen. Alternativ muss ein Jailbreak des Android-Systems durchgeführt werden.Die Schutzlösungen von Kaspersky Lab wie Kaspersky Internet Security for Android identifizieren die Komponenten von Triada als Trojan-Downloader.AndroidOS.Triada.a, Trojan-SMS.AndroidOS.Triada.a, Trojan-Banker.AndroidOS.Triada.a beziehungsweise Backdoor.AndroidOS.Triada. (Kaspersky Lab: ra)

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Meldungen: Hintergrund

Auch Cyber-Kriminelle sind frühe Anwender von KI gewesen

Sicherheitsforscher von Check Point entdeckten im Dark Net einen wachsenden Marktplatz für dergleichen Benutzerkonten. Das befeuert die Debatte um die Sicherheit von ChatGPT an sich und den Einfluss des KI-Programms auf die IT-Sicherheit allgemein. Seit Dezember 2022 hat Check Point Research (CPR), die Forschungsabteilung von Check Point, als eine der ersten Experten-Gruppen auf die Gefährlichkeit von Programmen wie ChatGPT für die IT-Sicherheit hingewiesen.

Entwicklerkonten gibt es für 200 US-Dollar zu kaufen

Im Darknet stehen schädliche Apps und Entwicklerkonten für Google Play für bis zu 20.000 US-Dollar zum Verkauf, wie eine aktuelle Kaspersky-Analyse zeigt. Cyberkriminelle offerieren dabei die Veröffentlichung von Malware im App-Store Google Play sowie die Schaltung von Werbung auf Google, um potenzielle Opfer in die Falle zu locken. Auch wenn offizielle App-Stores unter ständiger und strenger Überwachung stehen, werden nicht alle schädlichen Apps erkannt, bevor diese hochgeladen werden.

Neues Licht auf Tätigkeiten und Fähigkeiten

Selbst Cyberkriminelle speichern Daten bei GitHub und vergessen ihre Daten lückenlos zu löschen. Das Zscaler ThreatLabz-Team konnte die Tools, Techniken und Prozesse (TTPs) von APT37 (auch bekannt als ScarCruft oder Temp.Reaper), einem aus Nordkorea stammenden Bedrohungsakteur von Advanced Persistent Threats, genauer unter die Lupe nehmen.

PDF-Dateien mit bösartigen Links

Eine Untersuchung des Cybersecurity-Unternehmens NordVPN hat ergeben, dass Kriminelle die offizielle Website der Europäischen Kommission genutzt haben, um schädliche Links zu verbreiten. Darunter sind illegale Streaming-Links, Geld- und Premium-Konto-Generatoren für mehrere Online-Dienste (einschließlich OnlyFans-Premium-Konten, PlayStation Network-Geschenkkarten, Fortnite-Bucks-Generatoren und Cash App-Geldgeneratoren).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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