TA866: Ein organisierter Akteur

Proofpoint-Experten haben eine Gruppe Cyberkrimineller entdeckt, der sie den Namen TA866 gaben

Die ersten Kampagnen fanden im Oktober 2022 statt - Die Aktivitäten laufen 2023 weiter - Die Aktivitäten scheinen finanziell motiviert zu sein und zielen hauptsächlich auf Organisationen in den Vereinigten Staaten und Deutschland ab



Security-Experten von Proofpoint haben eine neue Hackergruppe mit dem Namen TA866 enttarnt, die zwischen Oktober 2022 und Januar 2023 Zehntausende Unternehmen mit Malware attackierte. Die Aktivitäten der Gruppe sind offenbar finanziell motiviert und zielen insbesondere auf Organisationen in Deutschland und den Vereinigten Staaten ab.

Ein Detail bei den Angriffen von TA866 sticht hervor: Die Cyberkriminellen analysieren zunächst Screenshots der IT-Umgebungen ihrer potenziellen Opfer, um besonders lukrative Ziele zu identifizieren. Nur wenn sich weiteres Engagement aus ihrer Sicht lohnt, versuchen sie das Opfer mit einem Bot bzw. einem Stealer zu infizieren.

Die Cybersecurity-Forscher von Proofpoint kommentieren ihre Analysen zu TA866: "TA866 ist eine interessante cyberkriminelle Gruppe, die in ihren Kampagnen sowohl Tools ‘von der Stange’ als auch maßgeschneiderte einsetzt. Die Gruppe verbringt viel Zeit damit, herauszufinden, ob ein Ziel den Aufwand rechtfertigt, indem sie mit Screenshotter Fotos vom Bildschirm eines Benutzers macht und diese manuell überprüft, bevor sie entscheidet, zusätzliche Malware einzusetzen. Offensichtlich muss ein Benutzer einen bestimmten Score erfüllen, bevor er als würdiges Ziel für eine weitere Payload erachtet wird. Während die jüngsten Aktivitäten finanziell motiviert zu sein scheinen, deuten Aktivitäten verwandter Gruppen aus der Vergangenheit darauf hin, dass auch Spionage zum Repertoire der Täter zählt."

Im Folgenden finden Sie einen Überblick zur Untersuchung von Proofpoint.

Überblick

Seit Oktober 2022 bis in den Januar 2023 hinein hat Proofpoint eine Häufung von finanziell motivierten Aktivitäten beobachtet, die die Experten als "Screentime" bezeichnen. Die Angriffskette beginnt mit einer E-Mail, die einen bösartigen Anhang oder eine URL enthält. Beides führt zu Malware, die Proofpoint als "WasabiSeed” und "Screenshotter” bezeichnet. In einigen Fällen beobachtete Proofpoint im Nachgang zur primären Infektion Aktivitäten, die AHK Bot und Rhadamanthys Stealer umfassten.

Proofpoint gab der Gruppe den Namen TA866 und verfolgt weiterhin deren Aktivitäten. Die Security-Forscher gehen davon aus, dass es sich bei TA866 um einen organisierten Akteur handelt, der in der Lage ist, gut durchdachte Angriffe in großem Umfang durchzuführen. Auch ist die Gruppe in der Lage, Tools und Dienste von anderen Anbietern zu erwerben und den Umfang der eigenen Aktivitäten zu erweitern.

Details zur Kampagne

Initiale Bedrohung via E-Mail: Proofpoint konnte die folgenden Beispiele für bösartige E-Mail-Kampagnen beobachten. Die von den Cyberkriminellen in der Verbreitungsphase verwendeten Tools (Traffic Distribution System (TDS), Anhänge usw.) sind nicht unbedingt einzigartig und könnten auch von anderen Akteuren erworben worden sein:

>> Publisher-Anhänge (.pub) mit Makros

>> URLs, die (über 404 TDS, siehe unten) auf Publisher-Dateien mit Makros verlinken

>> URLs, die (über 404 TDS) auf JavaScript-Dateien verlinken

>> PDFs mit URLs, die (über 404 TDS) auf JavaScript-Dateien verlinken

Es gibt auch Berichte über verschiedene Post-Exploitation-Payloads, die Proofpoint nicht bestätigen konnte, wie eine socket.io-basierter Payload. Andere Security-Forscher haben auch beobachtet, dass diese Aktivitäten auf Google Ads anstatt auf E-Mail-Spam basierten.

Geografische Ziele: Proofpoint beobachtete Kampagnen, die hauptsächlich auf Organisationen in den Vereinigten Staaten abzielten, aber auch Angriffe auf Empfänger in anderen Ländern. So wurden zum Beispiel deutsche Empfänger mit deutschsprachigen E-Mails am 8. Dezember 2022 und am 24. Januar 2023 gezielt attackiert.

Ziele in einzelnen Branchen: Die Kampagnen betreffen alle Branchen gleichermaßen.

E-Mail-Volumen und Häufigkeit der Kampagnen: Die meisten Kampagnen im Oktober und November 2022 umfassten nur eine begrenzte Anzahl von E-Mails und konzentrierten sich auf eine kleine Zahl von Unternehmen. Die Kampagnen wurden im Durchschnitt ein- bis zweimal pro Woche beobachtet und die Nachrichten enthielten angehängte Publisher-Dateien. Im November und Dezember 2022, etwa zu dem Zeitpunkt, als die Gruppe zur Verwendung von URLs überging, nahm der Umfang der Operationen zu, und das E-Mail-Volumen stieg drastisch an. Typische Kampagnen umfassten Tausende oder sogar Zehntausende von E-Mails und konnten zwei- bis viermal pro Woche beobachtet werden. Im Januar 2023 verringerte sich die Häufigkeit der Kampagnen, allerdings wuchs das E-Mail-Volumen noch stärker an.

Die Infektionskette

Am 23. und 24. Januar 2023 beobachtete Proofpoint Zehntausende von E-Mail-Nachrichten, die auf über tausend Unternehmen abzielten. Die Nachrichten hatten Organisationen in den USA und Deutschland zum Ziel. Die verschickten E-Mails schienen auf Thread-Hijacking zu setzen und lockten mit Betreffzeilen wie "Check my presentation". Diese Nachrichten enthielten bösartige URLs, die eine mehrstufige Angriffskette einleiteten.

Wenn ein Benutzer auf die URL klickt, setzt er die Angriffskette wie folgt in Gang:

>> Die URL führt zu 404 TDS, das den Datenverkehr filtert und zum Download einer JavaScript-Datei umleitet.

>> Das JavaScript lädt ein MSI-Paket herunter und führt es aus, wenn es vom Benutzer ausgeführt wird (z. B. durch Doppelklick).

>> Bei diesem MSI-Paket handelt es sich um das WasabiSeed-Installationsprogramm. Es führt ein eingebettetes VBS-Skript (WasabiSeed) aus und erstellt eine Verknüpfung im Autostart-Ordner von Windows.

>> Das WasabiSeed-Skript

## Lädt eine zweite MSI-Datei herunter, die Screenshotter enthält, und führt sie aus.

## Fragt in einer Schleife die gleiche URL nach weiteren Payloads ab.

>> Die zweite MSI-Datei enthält Komponenten von Screenshotter, einer Malware, die in mehreren Varianten in verschiedenen Skriptsprachen implementiert ist. Screenshotter hat den einzigen Zweck, einen Screenshot des Bildschirms des Opfers zu erstellen und ihn an den Command-and-Control-Server (C2) zu senden.

Interaktion mit dem Akteur: Die Tätergruppe untersucht den Screenshot des Opferbildschirms wahrscheinlich während seiner normalen Arbeitszeit manuell und platziert zusätzliche Payloads, die von der WasabiSeed-Schleife heruntergeladen werden können, z. B:

## Screenshotter: macht weitere Screenshots (wenn der Akteur mit den vorherigen Screenshots nicht zufrieden ist)

## AHK Bot: die initiale Schleifenkomponente (wenn der Akteur zufrieden ist und mit einem Angriff fortfahren möchte)

>> AHK Bot: Die Hauptkomponente des Bots ist eine weitere Endlosschleife, die zusätzliche AHK-Skripte abfragt und herunterlädt. Beobachtete Skripte enthalten:

## Domain profiler: ermittelt die Active-Directory-Domäne (AD) des Rechners und sendet sie an den C2.

## Stealer Loader: lädt eine ausführbare Stealer-Datei herunter und lädt sie in den Speicher.

>> Rhadamanthys: Der beobachtete Stealer, der vom Stealer-Loader-Skript des AHK Bots geladen wurde, war Rhadamanthys.

Die URL: 404 TDS

Die URLs in dieser Kampagne führten zu 404 TDS, einem Traffic Distribution System, das Proofpoint seit September 2022 beobachtet. Den Security-Experten von Proofpoint ist nicht bekannt, ob es sich um einen Dienst handelt, der in Untergrundforen verkauft wird. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich um ein gemeinsam genutztes oder kommerzielles Tool handelt, da es in einer Vielzahl von Phishing- und Malware-Kampagnen zum Einsatz kommt. Während die Verwendung eines TDS viele Vorteile bietet, verwenden Cyberkriminelle sie im Allgemeinen, um nur den Datenverkehr zu filtern, an dem sie interessiert sind, basierend auf Geographie, Browseranwendung, Browserversion, Betriebssystem und anderen Faktoren.

Bei dieser Kampagne wurden Hunderte von zufälligen URLs im Format https://[domain.tld]/[a-z0-9]-5- beobachtet. Die betroffenen Domänen wurden am Tag der Kampagne registriert. Diese Domains waren bereits zuvor registriert worden, liefen aus und wurden dann an den TDS-Betreiber weiterverkauft. Die Kampagne umfasste 20 Domains, wie southfirstarea[.]com und black-socks[.]org, die auf den IP-Adressen 178.20.45[.]197 und 185.180.199[.]229 gehostet wurden.

Wenn die Parameter und Bedingungen der TDS-Filter erfüllt waren, wurden die Benutzer zu einer zweiten URL (enigma-soft[.]com/zm/) mit zusätzlicher Filterung (nicht Teil des TDS) umgeleitet. Wenn auch dieser Filter erfüllt war, wurden die Nutzer zu einer dritten URL (anyfisolusi[.]com/2/) umgeleitet, um eine JavaScript-Datei wie "Document_24_jan-3559116.js" herunterzuladen. (Proofpoint: ra)

eingetragen: 11.02.23
Newsletterlauf: 28.04.23

Proofpoint: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Meldungen: Hintergrund

Komplizierte Infektionstaktiken

Eine neue Analyse von Kaspersky deckt komplizierte Infektionstaktiken von Malware-Stämmen auf. Demnach meldet sich das berühmte Botnet Emotet mittels neuem Infektionsweg über OneNote-Dateien zurück und greift Unternehmen an; zusätzlich wurde der Loader DarkGate mit zahlreichen neuen Features ausgestattet und LokiBot zielt in Phishing-Mails mit Excel-Anhängen auf Frachtschiffunternehmen ab.

Markenname von Google missbraucht

Check Point Research (CPR) kam einer weiteren Hacker-Kampagne auf die Spur, die Google betrifft. Hacker bauen betrügerische Links in die Google-Werbeanzeigen ein, um die Nutzer auf gefährliche Internet-Seiten zu locken. Dabei brauchen die Nutzer nicht mal auf die Werbeanzeigen an sich klicken, sondern erhalten eine Phishing-E-Mail, die Google Ads im Hintergrund nutzt. Google ist dabei besonders interessant, weil die Firma der größte Anbieter von Werbeanzeigen im Internet ist.

Nicht von App-Äußerlichkeiten täuschen lassen

Modifizierte Versionen von mobilen Anwendungen sind in der Welt der Apps stark verbreitet. Diese Anwendungen bieten möglicherweise zusätzliche Funktionen und Anpassungen, reduzierte Preise oder sind in einer größeren Anzahl von Ländern verfügbar als die Originalanwendung. Ihr Angebot kann so verlockend sein, dass leichtfertige Benutzer sie über inoffizielle externe Anwendungsspeicher installieren.

Google Collection wird für Phishing missbraucht

Check Point Research (CPR), die Threat-Intelligence-Abteilung von Check Point Software Technologies, hat herausgefunden, dass Hacker sich hinter Google Collection verstecken.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.