Die Fixes des Patch Tuesday im April 2022

Microsoft Patch Tuesday: Zusammenfassung - Patches beheben Schwachstellen auf mehreren Microsoft-Produkten

Einschließlich, aber nicht beschränkt auf Azure, Browser (Edge – Chromium), Entwickler-Tools, Extended Security Update (ESU), Microsoft Dynamics, Microsoft Office, SQL Server, System Center und Windows



Von Debra M. Fezza Reed, Solution Architect, Subject Matter Expert (SA/SME) Dashboards and Reporting bei Qualys

Microsoft hat im April-Update 145 Sicherheitslücken behoben, darunter 17 Sicherheitslücken in Microsoft Edge, von denen zehn als kritisch eingestuft werden, da sie Remote Code Execution (RCE) ermöglichen. Der aktuelle Patch Tuesday enthält zudem Korrekturen für zwei Zero-Day-Schwachstellen, von denen eine bekanntermaßen aktiv ausgenutzt wird (CVE-2022-24521) und die andere öffentlich zugänglich ist (CVE-2022-26904). Microsoft hat weitere Probleme in seiner Software behoben, darunter Denial of Service, Elevation of Privilege, Information Disclosure und Spoofing- Schwachstellen.

Abdeckung mehrerer Microsoft-Produkte

Die Patches beheben Schwachstellen auf mehreren Microsoft-Produkten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Azure, Browser (Edge – Chromium), Entwickler-Tools, Extended Security Update (ESU), Microsoft Dynamics, Microsoft Office, SQL Server, System Center und Windows.

>> CVE-2022-23259 | Microsoft Dynamics 365 (on-premises) Remote Code Execution (RCE)

Diese Schwachstelle hat einen CVSSv3.1-Wert von 8.8/10 (Common Vulnerability Scoring System). Ein authentifizierter Benutzer könnte ein speziell präpariertes vertrauenswürdiges Lösungspaket ausführen, um beliebige SQL-Befehle auszuführen. Von dort aus könnte der Angreifer durch Privilegieneskalation Befehle als db_owner innerhalb seiner Dynamics 356-Datenbank ausführen. Eine Ausnutzung der Sicherheitslücke ist unwahrscheinlicher.

>> CVE-2022-24491 und CVE-2022-24497 | Windows Network File System Remote Code Execution (RCE)

Diese Schwachstelle hat einen CVSSv3.1-Wert von 9,8/10. Ein Angreifer könnte eine speziell gestaltete Netzwerknachricht des NFS-Protokolls an einen anfälligen Windows-Rechner senden, was die Remotecodeausführung ermöglichen könnte. Diese Sicherheitslücke kann nur auf Systemen ausgenutzt werden, auf denen die NFS Role (Network File System) aktiviert ist. Eine Ausnutzung der Sicherheitslücke ist wahrscheinlicher.

>> CVE-2022-24541 | Windows Server Service Remote Code Execution (RCE)

Diese Schwachstelle hat einen CVSSv3.1-Wert von 8,8/10. Die Sicherheitslücke setzt voraus, dass ein Benutzer mit einer betroffenen Windows-Version auf einen infizierten Server zugreift. Ein Angreifer müsste eine speziell gestaltete Serverfreigabe oder Website hosten. Er kann den Benutzer nicht dazu zwingen, diese speziell gestaltete Serverfreigabe oder Website zu besuchen, sondern muss ihn davon überzeugen, die Serverfreigabe oder Website zu besuchen. In der Regel geschieht das durch eine Phishing-E-Mail oder Chat-Nachricht. Microsoft bietet Abhilfemaßnahmen für diese Schwachstelle an: Blockieren des TCP-Port 445 an der Firewall des Unternehmens und Befolgen der Microsoft-Richtlinien zur Sicherung des SMB-Datenverkehrs. Eine Ausnutzung der Sicherheitslücke ist unwahrscheinlicher.

>> CVE-2022-24500 | Windows SMB Remote Code Execution (RCE) Vulnerability

Diese Schwachstelle hat einen CVSSv3.1-Wert von 8,8/10. Hier gelten dieselben Bedingungen und dieselben Abhilfemaßnehmen wie für die CVE-2022-24541. Damit die Schwachstelle ausgenutzt werden kann, muss ein Benutzer zusätzlich auf einen infizierten SMB-Server zugreifen, um im Rahmen eines Betriebssystem-API-Aufrufs Daten abzurufen.

>> CVE-2022-26809 | Remote Procedure Call (RPC) Runtime Remote Code Execution (RCE)

Diese Schwachstelle hat einen CVSSv3.1-Wert von 9,8/10. Um diese Sicherheitslücke auszunutzen, müsste ein Angreifer einen speziell gestalteten Remote Procedure Call (RPC) an einen RPC-Host senden. Dies könnte zu Remotecode-Ausführung (RCE) auf der Serverseite mit denselben Berechtigungen wie der RPC-Dienst führen. Es gelten dieselben Abhilfemaßnahmen wie oben. Eine Ausnutzung der Sicherheitslücke ist wahrscheinlicher. (Qualys: ra)

eingetragen: 23.04.22
Newsletterlauf: 24.05.22

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Meldungen: Sicherheitslecks

Ziel sind kritische Infrastrukturen

Microsoft gab eine Zero-Day-Sicherheitslücke in Outlook bekannt (CVE-2023-23397). Mandiant glaubt, dass die Zero-Day-Lücke bereits seit fast einem Jahr für Angriffe auf Organisationen und kritische Infrastrukturen genutzt wird. Diese Ziele könnten die Sammlung strategischer Informationen sowie störende und zerstörerische Angriffe innerhalb und außerhalb der Ukraine erleichtern.

Angriffe auf CVE-2023-23397 werden zunehmen

Das Security Lab, das hauseigene Sicherheitslabor von Hornetsecurity, hat eine gravierende Sicherheitslücke in Microsoft Outlook entdeckt, die derzeit von Cyberkriminellen ausgenutzt wird. Die Schwachstelle hat die Bezeichnung CVE-2023-23397 und ist nach dem Common Vulnerability Scoring System (CVSS) mit einem Wert von 9.8 klassifiziert. Sie ermöglicht es einem nicht autorisierten Angreifer, Systeme mit einer speziell gestalteten E-Mail zu kompromittieren. Durch diese bösartige E-Mail erhält er unbefugten Zugriff auf die Anmeldedaten des Empfängers.

Altlasten rächen sich bitter

Eine kritische Sicherheitslücke in der Virtualisierungsplattform von VMware wird derzeit aktiv ausgenutzt, um Serversysteme in aller Welt anzugreifen. Ein Patch für die zwei Jahre alte Lücke ist verfügbar und sollte umgehend installiert werden. Das französische CERT (CERT-FR) meldete eine Angriffswelle gegen Systeme, auf denen VMware ESXi in den Versionen 6.5.x, 6.7.x sowie 7.x läuft (Details auf der Webseite von VMware).

Welche Auswirkungen hat eine Zertifikatsfälschung?

Akamai Security Research hat eine kritische Schwachstelle in der Windows CryptoAPI untersucht, die von der National Security Agency (NSA) und dem National Cyber Security Center (NCSC) gegenüber Microsoft offengelegt wurde. Neu an dem Ansatz ist, dass Akamai als erster den Fehler mit realen Werkzeugen angegangen ist, um zu zeigen, wie er böswillig genutzt werden kann.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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