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Rubrik: Virenwarnung/StatistikenCasino-Spam sorgte für deutlichen Spam-Anstieg seit Rustock-AbschaltungPhishing-Kampagnen gegen deutsche Banken(20.06.11) - Seit 23. Mai 2011 beobachtet das eleven Research-Team einen Anstieg des Spam-Aufkommens - der erste seit Abschaltung des Rustock-Botnets Mitte März. Das geht aus dem eleven E-Mail Security Report Juni 2011 hervor. Zwischen dem 22. Mai und dem 31. Mai 2011 stieg das tägliche Spam-Aufkommen im Durchschnitt um mehr als 150 Prozent. Wichtigster Verursacher war Casino-Spam, der seit 23. Mai in kurzen, aber extrem großen Spam-Wellen versandt wurde. Zuvor war der Spam- Anteil am gesamten E-Mail-Aufkommen auf 78,7 Prozent gesunken. Insgesamt machte sich die Rustock-Abschaltung auch im April und Mai noch deutlich bemerkbar: So blieb Viagra-Spam auf einem weiterhin niedrigen Niveau, während Dauer-Spam-Spitzenreiter USA erstmals seit 2009 nicht mehr unter den 10 größten Spam-Versendern vertreten war.Gleichzeitig stieg im April das Malware-Volumen weiter an ein Anzeichen, dass die Malware-Autoren weiterhin versuchten, die verloren gegangenen Botnet- Infrastrukturen zu ersetzen. Die Zahl der Virenausbrüche stieg erneut auf mehr als das Doppelte (129 Prozent), bekannte Schadsoftware wuchs um 26 Prozent. Hoch im Kurs bei Spammern und Malware-Versendern stand im April und Mai das Ausspähen von Bankdaten: Mehrere Phishing-Kampagnen richteten sich gegen führende deutsche Finanzinstitute, während der Banking-Trojaner SpyEye/Zeus im Mai die am stärksten verbreitete Malware war.Weitere wichtige Trends im Überblick:Bei den Spam-Herkunftsländern verschwanden die führenden westlichen Industrienationen mit Ausnahme Großbritanniens (Platz 9) aus den Top 10, einschließlich des langjährigen Spitzenreiters USA. Neu auf dem Spitzenplatz war Indien (10,4 Prozent) vor Russland (9,2 Prozent) und Brasilien (7,9 Prozent). Im April lag Brasilien mit 9,6 Prozent vorn.Auch bei den Spam-Themen bahnt sich eine Wachablösung an. Viagra und andere Pharma-Themen behaupteten zwar die Spitzenposition mit 39,0 Prozent aller Spam-E-Mails, großer Gewinner war jedoch Casino-Spam, der im Monatsdurchschnitt auf 17,5 Prozent kam (April: 6,3 Prozent), knapp hinter gefälschten Uhren (17,6 Prozent).Phishing-Kampagnen betrafen im April und Mai 2011 zunehmend deutsche Banken. Zu den Instituten, deren Kunden ins Visier der Phisher gerieten, gehörten die Postbank und die Berliner Sparkasse.Den bevorstehenden Abgabetermin für die Steuererklärung machten sich Phisher mit einer besonders überzeugend gestalteten Kampagne zunutze, die aus angeblichen E-Mails des Bundesfinanzministeriums besteht und eine vermeintliche Steuerrückzahlung verspricht.Viagra-Kampagnen nutzten verstärkt die Popularität von YouTube: Ein vermeintlicher Link zu einem Video führte stattdessen zu einer Seite von Canadian Pharmacy.Mit einem Anteil von etwa 80 Prozent dominierten Varianten des Banking-Trojaners SpyEye/Zeus den Malware-Versand im Mai 2011.Der Anteil von Spam am gesamten E-Mail-Volumen lag im Mai 2011 trotz des Spam-Anstiegs am Monatsende bei 78,7 Prozent, im April waren es 81,5 Prozent.(eleven: ma) |
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