Acht Attacken auf Smart Homes am Tag

Gemeinsamer 2023 IoT Security Landscape Report von Bitdefender und Netgear vorgestellt

Hauptschwachstelle: Smart TV - Hauptzweck: Denial of Service



Bitdefender und Netgear haben den gemeinsamen 2023 IoT Security Landscape Report vorgestellt. Die Analyse der IT-Sicherheit im Internet der Dinge basiert auf der Threat Intelligenz von rund 2,6 Millionen Smart Homes, die die von Bitdefender-Sicherheitstechnologien unterstützte "Netgear-Armor"-Sicherheitslösung absichert. Darauf aufbauend untersuchte Bitdefender rund 120 Millionen IoT-Geräte, die im Jahr 2022 3,6 Milliarden Sicherheitsereignisse erzeugten. Der Bericht deckt unter anderem auf, welche Schwachstellen Hacker am häufigsten und wie ausnutzen.

Die Studie zeichnet die IT-Sicherheitsimplikationen der zunehmend populären Internet-of-Things-Hardware im Smart Home auf. Die Folgen solcher Systeme für die Cybersicherheit nehmen an Bedeutung zu: Zum einem für den Endverbraucher in seinem Haus, zum anderen für die IT-Infrastruktur von Organisationen, deren Grenzen aufgrund der neuen hybriden Arbeitsmodelle unterwegs oder im Wohnzimmer der Mitarbeiter zunehmend unklarer und unübersichtlicher werden.

Die wichtigsten Ergebnisse liefern ein Schlaglicht auf die Gefahrenlage:

>> Heimnetze erleiden im Schnitt täglich acht Angriffe gegen ihre Hardware.

>> Die verwundbarsten IoT-Geräte im Smart Home sind die Smart-TVs, die 52 Prozent aller Schwachstellen auf sich vereinen. Weitere Geräte folgen mit deutlichem Abstand: Intelligente Steckdosen, die in Zeiten der Energiekrise zunehmend nachgefragt sind, nehmen mit 13 Prozent Platz Zwei ein vor den Routern mit 9 Prozent. Es folgen digitale Videorekorder mit 8 Prozent.

>> Hacker nutzen verschiedenste Techniken, um IoT-Hardware anzugreifen. 84 Prozent der Attacken beruhen auf Denial-of-Service (DoS)-Ansätzen (z.B. Port Scanning), die genutzt werden, um die Geräte auf Schwachstellen zu untersuchen, während die Geräte unter Umständen noch weiter ihren Dienst tun. 11 Prozent der Taktiken zielen auf sensible Daten ab.

>> Auch bei den tatsächlichen Effekten einer Attacke steht DoS an der Spitze. In 31 Prozent der Fälle hören die Geräte auf zu funktionieren. In 29 Prozent der Angriffe kommt es zu Overflow-Attacken. Dahinter stehen die Exekution von Schadcode (12 Prozent), die Korruption von Arbeitsspeicher (10 Prozent), das Erlangen von Privilegien (7 Prozent) und das Ausspähen von Informationen (4 Prozent).

>> In den meisten Fällen zielen die Angreifer auf bereits bekannte Schwachstellen ab, für die eine Schadmalware in Toolkits für automatisierte Attacken bereits vorliegt. So ist zum Beispiel die Schwachstelle Double Pulsar (CVE-2021-0143) immer noch eine gern ausgenutzte Sicherheitslücke von Cyberkriminellen.

>> Gemäß der Studie verfügt der durchschnittliche Haushalt in den USA über rund 46 an das Internet angebundene Geräte. An der Spitze stehen dabei die Smartphones mit 41 Prozent, vor PCs und Laptops mit 16 Prozent, Streaming-Geräten (14 Prozent), Tablets (9 Prozent), Smart TVs (5 Prozent) und Konsolen (4 Prozent). In Europa verfügt jeder Haushalt über rund 25 Geräte mit Anschluss an das Internet.

Ein Hauptfaktor für die Gefahren im Smart Home sind die nur schwachen Sicherheitsmechanismen von IoT-Hardware. Dadurch können Hacker diese Geräte für Denial-of-Service-Attacken nutzen, persönliche Informationen auszukundschaften, oder die vollständige Kontrolle über die smarte Hardware an sich erlangen. Darüber hinaus ziehen IT-Sicherheitsrisiken auch physikalische Risken in Verbindung mit Licht, Zugangskontrolle und Überwachungsgeräten nach sich.

Weil Cyberkriminelle automatisierte Scans nutzen, um nach verwundbaren Geräten zu suchen und Angriffe zu starten, ist jeder Haushalt im gleichen Maße betroffen. Niemand kann von sich sagen, dass er zu unwichtig sei, um Opfer eines Angriffs zu werden.

Mit den Angestellten in ihrem privaten Smart Home sind auch die sie beschäftigenden Unternehmen betroffen. Denn wenn sich ein Nutzer über seinen Router oder das Smartphone in das Unternehmensnetz einwählt, verschwinden die Grenzen zwischen privater und Firmen-IT.

Um Angriffe zu erkennen, nutzen die IT-Sicherheitstechnologien von Bitdefender vor allem den Schutz vor auffälligem Verhalten, die Analyse von Netzwerk-Attacken und Verfahren, um die Reputation von IP-Adressen zu beurteilen.

Lageverbesserung nicht in Sicht

Die Sicherheitslage wird laut Urteil der Experten bis auf weiteres kritisch bleiben. So nimmt die Zahl der IoT-Geräte zu. Hacker werden ihrerseits ihre Aktivitäten zum Aufbau von Botnetzen für Distributed-Denial-of-Service-Attacken weiter intensivieren: Dazu gehören Investitionen in das Ausnutzen und in die Schaffung persistenter Mechanismen, welche die Basis infizierter Geräte etwa für Botnetze erweitern. Bevor die Lage sich bessert, wird sie sich in 2023 weiter verschärfen. Hersteller reagieren zu langsam mit Updates auf das Offenlegen von Sicherheitslücken. Auch neue Regulationen wie das EU Cyber Resilience Act, werden nicht sofort Abhilfe schaffen. Die Vorschriften, die verpflichtend neue Cybersicherheitsstandards für Lösungen vorschreiben wollen, werden wohl nicht vor 2025 durchgesetzt werden.

Nutzern bleibt daher vorerst neben Cybersicherheitslösungen vor allem folgende Selbsthilfemaßnahmen:

>> Private Anwender und Mitarbeiter von Firmen sollten wissen, welche IoT-Geräte sie in den Netzwerken verwenden und diese auf aktuellem Stand halten. Ältere Geräte, die nicht mehr unterstützt werden, sollten sie durch Nachfolgemodelle ersetzen.

>> Jede smarte Hardware sollte Teil eines dedizierten Gastnetzwerks sein, um sie vom Hauptnetzwerk zu isolieren.

>> Mit jeder verfügbaren neuen Firmware sind die Geräte zu patchen.

>> Nutzer sollen Router und Gateways mit Sicherheitsfunktionalitäten nutzen.

>> Ein Smart-Home-Scanner untersucht das Heimnetzwerk nach Geräten mit Schwachstellen.

>> Nutzer sollten Local-Area-Network (LAN)-Geräte nicht ohne Not an das Internet anbinden.

(Bitdefender: ra)

eingetragen: 09.05.23
Newsletterlauf: 16.08.23

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Meldungen: Statistiken

Ausnutzung von Zero-Day-Schwachstellen

Wie in den USA und im Vereinigten Königreich hat die Zahl der Ransomware-Angriffe in den vergangenen vier Monaten deutlich zugenommen. März, April und Mai waren sogar die am stärksten betroffenen Monate im Beobachtungszeitraum.

Jede vierte Bedrohung ist eine PUA

Die Bitdefender Labs haben globale Daten über die Gefahrenlage für macOS-Systeme ausgewertet. Das Ergebnis der Zahlen aus der globalen Telemetrie für das Jahr 2022 zeigt, dass Apple-Hardware im Visier von Cyberkriminellen ist, wenngleich in geringerem Maß als Windows-Geräte.

Ausgefeilte Bedrohungsmethoden bei Telekommunikations-APIs

APIs (Application Programming Interfaces) waren 2022 eines der führenden Angriffsziele. So sind Suchanfragen für Schatten-APIs im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022 um 900 Prozent auf rund 45 Milliarden Anfragen gestiegen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des "API Protection Report", den Cequence Security nun vorgestellt hat.

Ransomware ist die stärkste Bedrohung

Sophos hat ihr "Active Adversary Playbook for Business Leaders" veröffentlicht. Der Report bietet einen detaillierten Blick auf die veränderten Verhaltensweisen und Angriffstechniken, die Angreifer im Jahr 2022 einsetzten. Für diesen Report wurden Daten aus mehr als 150 Sophos Incident-Response-Fällen analysiert. Die Sophos-Forscher identifizierten mehr als 500 einzigartige Tools und Techniken, darunter 118 "Living off the Land"-Binaries (LOLBins).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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