DDoS-Attacken weiter angestiegen


"Akamai Security Report": Rekordhoch bei Cyber-Angriffen
Neue Welle von Wiederholungsangriffen: Besonders betroffen ist die Gaming-Branche sowie der Einzelhandelssektor



DDoS-Angriffe auf einen Blick

DDoS-Angriffe auf einen Blick

Im ersten Quartal wurden mehr als 4.500 DDoS-Angriffe von Akamai abgewehrt, Bild: Akamai Technologies

Akamai Technologies hat ihren "Q1 2016 State of the Internet Security Report" vorgestellt. Der Quartalsbericht bietet Analysen und Einblicke in cyberkriminelle Aktivitäten, die auf der Akamai Intelligent Platform beobachtet wurden. Er enthält eine ausführliche Analyse sowie eine detaillierte Sicht auf die weltweite Cloud-Security-Bedrohungslandschaft.

"Die DDoS-Attacken und die Angriffe auf Webanwendungen sind kontinuierlich und deutlich angestiegen, und das erste Quartal 2016 war dabei keine Ausnahme", sagt Stuart Scholly, Senior Vice President und General Manager der Security Business Unit bei Akamai. "Bei fast 60Prozent der im ersten Quartal abgewehrten DDoS-Angriffe wurden mindestens zwei Angriffsvektoren verwendet, damit wird die Abwehr deutlich erschwert. Besorgniserregender ist aber, dass solche Angriffe sozusagen zum Standard im auftragsbasierten DDoS-Markt geworden sind. Auch die unerfahrensten Angreifer nutzen sie mittlerweile."

DDoS-Angriffe auf einen Blick
Im ersten Quartal wurden mehr als 4.500 DDoS-Angriffe von Akamai abgewehrt. Das entspricht einer Zunahme von 125 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal. Wie schon in den vergangenen Quartalen basierte der Großteil der DDoS-Angriffe auf Reflection-Attacken mit Stresser- und Booter-basierten Tools. Diese Tools leiten den Datenverkehr von Servern ab, die anfällige Dienste wie DNS, CHARGEN und NTP ausführen. Tatsächlich wurden bei 70 Prozent der DDoS-Angriffe im ersten Quartal Reflection-basierte DNS-, CHARGEN-, NTP- oder UDP-Fragmentvektoren verwendet.

Mehr als die Hälfte der Angriffe (55 Prozent) richtete sich gegen Unternehmen aus der Gaming-Branche und knapp 25 Prozent gegen Unternehmen aus der Software- und Technologiebranche.

Im ersten Quartal 2016 wurde außerdem eine Rekordzahl von DDoS-Angriffen verzeichnet, die 100 Gbit/s überschritten: insgesamt waren es 19. Der umfangreichste dieser abgewehrten Großangriffe erreichte einen Spitzenwert von 289 Gbit/s. 14 der Angriffe basierten auf DNS-Reflection-Methoden. Im letzten Quartal gab es nur fünf solcher Großangriffe. Der letzte Rekord wurde im dritten Quartal 2014 aufgestellt und lag bei 17 Attacken.

Im vierten Quartal 2015 waren wiederholte DDoS-Angriffe die Norm mit durchschnittlich 24 Attacken pro angegriffenem Unternehmen. Der Trend setzte sich im ersten Quartal 2016 fort, diesmal waren es 39 Angriffe. Ein Unternehmen war sogar 283 Mal das Ziel von Angriffen das entspricht einem Durchschnitt von drei pro Tag.

DDoS-Kennzahlen

Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 gab es:
>>
einen Anstieg der DDoS-Angriffe um 125,36 Prozent
>> einen Anstieg um 142,14 Prozent bei den Angriffen auf die Infrastruktur-Layer 3 und 4
>> einen Rückgang um 34,98 Prozent bei der durchschnittlichen Angriffsdauer von 24,82 auf 16,14 Stunden
>> einen Anstieg der Angriffe um 137,5 Prozent mit mehr als100 Gbit/s: von 8 auf 19.

Im Vergleich zum vierten Quartal 2015 gab es"
>>
einen Anstieg der DDoS-Angriffe um insgesamt 22,47Prozent
>> einen Anstieg um 23,17Prozent bei den Angriffen auf die Infrastruktur-Layer 3 und 4
>> einen Anstieg der durchschnittlichen Angriffsdauer um 7,96Prozent von 14,95 auf 16,14 Stunden
>> einen Anstieg der Angriffe um 280Prozent mit mehr als 100 Gbit/s: von 5 auf 19

Angriffe auf Webanwendungen
Die Angriffe auf Webanwendungen nahmen im Vergleich zum vierten Quartal 2015 um rund 26 Prozent zu. Wie schon in den vergangenen Quartalen stellte der Einzelhandelssektor mit 43 Prozent der Angriffe das beliebteste Ziel dar. Im Vergleich zum letzten Quartal war jedoch ein Rückgang um 2 Prozent bei Angriffen auf Webanwendungen über HTTP und ein Anstieg um 236 Prozent bei Angriffen auf Webanwendungen über HTTPS zu verzeichnen. Auch SQLi-Angriffe stiegen im Vergleich zum vorherigen Quartal um 87P rozent an.

Wie schon in den vergangenen Quartalen waren die USA sowohl die häufigste Quelle von Angriffsdatenverkehr bezüglich Webanwendungen (43 Prozent) als auch das häufigste Ziel (60 Prozent).

Kennzahlen von Angriffen auf Webanwendungen

Im Vergleich zum vierten Quartal 2015 gab es
>>
einen Anstieg um 25,52 Prozent bei den Attacken auf Web-Applikationen
>> einen Rückgang der Attacken auf Web-Applikationen über HTTP um 1,77 Prozent
>> einen Anstieg um 235,99 Prozent bei den HTTPS-basierten Attacken auf Web-Applikationen
>> einen Anstieg der SSDP-Angriffe um 87,32 Prozent.

Momentaufnahme der Bot-Aktivität
Erstmals hat Akamai auch eine Analyse der Bot-Aktivität in seinem State of the Internet Security Report aufgenommen. Bei der Beobachtung von Bot-Aktivitäten über 24 Stunden hinweg wurden mehr als zwei Billionen Bot-Anforderungen nachverfolgt und analysiert. Die ermittelten, bekannten und gutartigen Bots machten dabei zwar 40 Prozent des Bot-Datenverkehrs aus, 50Prozent der Bots wurden jedoch als bösartig identifiziert und waren an Scraping-Kampagnen und anderen entsprechenden Aktivitäten beteiligt.

Zunahme der DDoS-Reflektoren
Mithilfe von Firewall-Daten der Akamai Intelligent Platform haben die Auswertungen im Vergleich zum vierten Quartal 2015 einen Anstieg von 77 Prozent der aktiven QOTD (Quote of the Day)-Reflektoren, einen Anstieg der NTP-Reflektoren um 72 Prozent sowie einen Anstieg von 67 Prozent bei CHARGEN-Reflektoren ermittelt. Die aktiven SSDP-Reflektoren sanken um 46 Prozent. (Akamai Technologies: ra)

eingetragen: 08.06.16
Home & Newsletterlauf: 04.07.16


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Meldungen: Statistiken

Conversation-Hijacking hat seit 2022 um 70 Prozent zugenommen

Barracuda Networks hat den Report "E-Mail Threats and Trends, Vol. 1" veröffentlicht. Wie der Report zeigt, machten Business E-Mail Compromise-Angriffe (BEC) in den vergangenen zwölf Monaten 10,6 Prozent der E-Mail-basierten Social-Engineering-Angriffe aus.

111 Prozent mehr entschärfte DDoS-Angriffe

Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe stellen weiterhin eine große Bedrohung dar. Die Zunahme von DDoS-Angriffen betrifft mehrere vertikale Branchen, darunter Telekommunikation und ISPs (548 Prozent), das Gesundheitswesen (236 Prozent) und die Gaming-Branche (208 Prozent).

Bedrohungen gegen ICS-Computer

Industrieunternehmen weltweit sind weiterhin ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen, wie die aktuelle Analyse des Kaspersky ICS CERT zeigt. So wurden im ersten Quartal dieses Jahres auf 24,4 Prozent der ICS-Computer weltweit schädliche Objekte blockiert.

Malware für Endgeräte nimmt Anfang 2024 weiter massiv zu

WatchGuard Technologies stellt im neuen Internet Security Report einen sprunghaften Anstieg der Malware-Erkennungen für Endgeräte fest. Während die Zahl der netzwerkgerichteten Malware-Attacken im Vergleich zum Vorquartal um fast die Hälfte zurückging, stiegen die Angriffe mit Malware für Endgeräte um 82 Prozent. Insbesondere Chromium-basierte Browser wurden dabei zu Beginn des Jahres vermehrt zur Quelle der Malware-Bedrohung.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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