Exploits für Schwachstellen

Microsoft-Office-Anwendungen in Q2 2022: Nutzer vermehrt über nicht-gepatchte Schwachstellen angegriffen

Mehr als eine halbe Million Menschen weltweit angegriffen - In Deutschland und der Schweiz stieg Anzahl angegriffener Nutzer um über 80 Prozent; in Österreich stieg die Anzahl betroffener Nutzer von null auf 15



Im zweiten Quartal 2022 stieg die Anzahl der Exploits für Schwachstellen in der Microsoft-Office-Suite, sie machten 82 Prozent der Exploits auf verschiedenen Plattformen und Software wie Adobe Flash, Android oder Java aus. Dabei waren im vergangenen Quartal fast 547.000 Nutzer von entsprechenden Schwachstellen in alten Anwendungsversionen betroffen. Des Weiteren ist die Zahl der Nutzer, die von der Schwachstelle Microsoft MSHTML Remote Code Execution – die zuvor bei zielgerichteten Angriffen entdeckt wurde – betroffen sind, um das Achtfache gestiegen. Diese Ergebnisse gehen aus dem aktuellen Malware-Report von Kaspersky hervor.

Nicht-gepatchte Schwachstellen können von Cyberkriminellen für Angriffe verwendet werden. So zeigen Kaspersky-Analysen, dass Exploits für die Schwachstelle CVE-2021-40444 verwendet wurden, um im zweiten Quartal 2022 fast 5.000 Nutzer anzugreifen – achtmal mehr als im ersten Quartal dieses Jahres. Diese Zero-Day-Schwachstelle in der MSHTML-Engine des Internet Explorer wurde erstmals im September 2021 gemeldet.

Bei der Engine handelt es sich um eine Systemkomponente, die von Microsoft-Office-Anwendungen zur Verarbeitung von Web-Inhalten verwendet wird. Mit der Schwachstelle ist es Angreifern möglich, schädlichen Code auf den Computern der Betroffenen remote auszuführen.

Laut Kaspersky-Telemetriedaten wurde CVE-2021-40444 zuvor bei Angriffen auf Organisationen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Energie und Industrie, Finanz- und Medizintechnik sowie Telekommunikation und IT ausgenutzt.

"Da die Schwachstelle recht einfach ausgenutzt werden kann, erwarten wir eine Zunahme entsprechender Angriffe", prognostiziert Alexander Kolesnikov, Malware-Analyst bei Kaspersky. "Cyberkriminelle erstellen schädliche Dokumente und bringen ihre Opfer mittels Social-Engineering-Techniken dazu, diese zu öffnen. Die Microsoft-Office-Anwendung lädt dann ein schädliches Skript herunter und führt es aus. Um sich zu schützen, sollten der Patch des Anbieters installiert und Sicherheitslösungen verwendet werden, die die Ausnutzung von Sicherheitslücken erkennen. Unternehmen sollten zudem ihre Mitarbeiter auf aktuelle Cyberbedrohungen aufmerksam machen."

Ältere Versionen der Microsoft-Office-Suite sind eine Einladung für Angreifer

Des Weiteren nutzen Cyberkriminelle auch alte Schwachstellen für ihre Zwecke. Die beiden Schwachstellen CVE-2018-0802 und CVE-2017-11882 sind bereits seit einigen Jahren bekannt. Dennoch betrafen Angriffe über diese beiden Schwachstellen den Großteil der angegriffenen Nutzer im zweiten Quartal. Gegenüber dem ersten Quartal verzeichneten diese einen leichten Anstieg. Sie wurden verwendet, um mehr fast 487.000 Nutzer über ältere Versionen von Microsoft-Office-Suite-Programmen anzugreifen. Durch Ausnutzung dieser Schwachstellen verteilten Angreifer schädliche Dokumente, um den Speicher der Formel-Editor-Komponente zu beschädigen, und führten auf dem Computer des Opfers schädlichen Code aus.

Darüber hinaus stieg die Zahl der von CVE-2017-0199 [5] betroffenen Nutzer um 59 Prozent auf über 60.000 an. Bei erfolgreicher Ausnutzung dieser Schwachstelle können Angreifer den Computer eines Opfers kontrollieren und Daten ohne dessen Wissen anzeigen, ändern oder sogar löschen.

Nutzer in der DACH-Region vermehrt von CVE-2021-40444 betroffen

Während die Ausnutzung der älteren Schwachstellen CVE-2017-0199, CVE-2017-11882 CVE-2018-0802 im Vergleich zum ersten Quartal abnahm, nutzten Angreifer im zweiten Quartal verstärkt die Schwachstelle CVE-2021-40444 aus. In Deutschland und der Schweiz wurden Zunahmen von 84 beziehungsweise 89 Prozent verzeichnet. In Österreich stieg die Anzahl betroffener Nutzer von null auf 15. (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 22.08.22
Newsletterlauf: 25.10.22

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Meldungen: Statistiken

Conversation-Hijacking hat seit 2022 um 70 Prozent zugenommen

Barracuda Networks hat den Report "E-Mail Threats and Trends, Vol. 1" veröffentlicht. Wie der Report zeigt, machten Business E-Mail Compromise-Angriffe (BEC) in den vergangenen zwölf Monaten 10,6 Prozent der E-Mail-basierten Social-Engineering-Angriffe aus.

111 Prozent mehr entschärfte DDoS-Angriffe

Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe stellen weiterhin eine große Bedrohung dar. Die Zunahme von DDoS-Angriffen betrifft mehrere vertikale Branchen, darunter Telekommunikation und ISPs (548 Prozent), das Gesundheitswesen (236 Prozent) und die Gaming-Branche (208 Prozent).

Bedrohungen gegen ICS-Computer

Industrieunternehmen weltweit sind weiterhin ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen, wie die aktuelle Analyse des Kaspersky ICS CERT zeigt. So wurden im ersten Quartal dieses Jahres auf 24,4 Prozent der ICS-Computer weltweit schädliche Objekte blockiert.

Malware für Endgeräte nimmt Anfang 2024 weiter massiv zu

WatchGuard Technologies stellt im neuen Internet Security Report einen sprunghaften Anstieg der Malware-Erkennungen für Endgeräte fest. Während die Zahl der netzwerkgerichteten Malware-Attacken im Vergleich zum Vorquartal um fast die Hälfte zurückging, stiegen die Angriffe mit Malware für Endgeräte um 82 Prozent. Insbesondere Chromium-basierte Browser wurden dabei zu Beginn des Jahres vermehrt zur Quelle der Malware-Bedrohung.

Der Anteil reaktionsbasierter E-Mail-Angriffe auf die Mailboxen von Unternehmen hat im zweiten Quartal dieses Jahres mit 41 Prozent aller E-Mail-Angriffe den höchsten Stand seit 2020 erreicht. Das geht aus dem aktuellen vierteljährlichen Quarterly Threat Trends & Intelligence Report von Agari und PhishLabs hervor, die Teil des HelpSystems Cybersecurity-Portfolios sind.

Im Zeitraum von April bis Juni analysierten Agari und PhishLabs Hunderttausende von Phishing- und Social-Media-Angriffen, die auf Unternehmen, deren Marken und Mitarbeiter fokussiert waren. Anhand der Auswertung dieser Angriffe zeigt der Report die wichtigsten Trends der Bedrohungslage auf.

Bei einer reaktionsbasierten Bedrohung reagieren Opfer über einen ausgewählten Kommunikationskanal auf Methoden wie Phishing (über E-Mail), Vishing/Smishing (über einen Anruf oder eine SMS) und Advance Fee Scams (Vorschussbetrug), bei dem Opfer vorab eine Zahlung leisten, um eine größere Geldsumme zu erhalten – auch bekannt als 419- oder nigerianischer Betrug.

Advance Fee Scams (Vorschussbetrug) dominieren regelmäßig die Kategorie reaktionsbasierter Angriffe und sind 2022 gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 3,4 Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal 2022 machten sie einen Anteil von 54,2 Prozent aller E-Mail-Bedrohungen aus. Die Kompromittierung von Geschäftsmails (Business Email Compromise, BEC) hat im zweiten Quartal ebenfalls zugenommen und hatte einen Anteil von 16,3 Prozent am gesamten Angriffsvolumen. Während der Anteil anderer reaktionsbasierter Bedrohungen im Vergleich zum ersten Quartal zurückgegangen ist, haben hybride Vishing-Angriffe an Volumen zugenommen und erreichten im zweiten Quartal einen Sechs-Quartals-Höchststand: 625 Prozent mehr Angriffe als im ersten Quartal 2021.

Weitere wichtige Erkenntnisse

●>> Phishing nimmt kontinuierlich zu. Die Angriffe sind im zweiten um fast 6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2022 gestiegen.

● >> Im zweiten Quartal nahmen die Social-Media-Angriffe im Vergleich zum ersten Quartal um 20,3 Prozent zu und erreichten im Durchschnitt fast 95 Angriffe pro Unternehmen und Monat. In den letzten 12 Monaten hat die Zahl der Angriffe um mehr als 100 Prozent zugenommen, da die sozialen Netzwerke sich am besten eignen, um eine große Gruppe an potentiellen Opfern zu erreichen.

● >> Im zweiten Quartal kehrt Emotet offiziell wieder an die Spitze zurück, nachdem er um 30,7 Prozent zulegte und damit fast die Hälfte aller Malware-Angriffe repräsentierte. Bemerkenswert ist, dass der Neueinsteiger Bumblebee auf den dritten Platz gesprungen ist. Es wird vermutet, dass er mit den früher führenden Schadprogrammen Trickbot und BazaLoader verwandt ist.

● >> Zugangsdaten-Angriffe auf Office 365-Konten erreichten im zweiten Quartal den höchsten Stand seit sechs Quartalen in Bezug auf Anteil und Volumen: Mehr als 58 Prozent aller Phishing-Links waren Angriffe auf O365-Anmeldedaten, was einem Anstieg von 17,7 Prozent in diesem Jahr entspricht.

"Die Anzahl an reaktionsbasierten Angriffen ist seit Q1 2021 in jedem Quartal gestiegen, abgesehen von einem geringfügigen Rückgang in Q1 2022", sagte John Wilson, Senior Fellow Threat Research bei HelpSystems. "Reaktionsbasierte Angriffe haben immer noch einen beträchtlichen Anteil am Phishing-Volumen, was unterstreicht, dass Kriminelle mit Social-Engineering-Taktiken weiterhin sehr erfolgreich operieren. Wir haben festgestellt, dass die 419-, Vishing- und BEC-Köder immer wieder angepasst werden. Dies zeigt, dass die meisten Angreifer nicht versuchen, das Rad neu zu erfinden, sondern vielmehr auf neue Varianten der gleichen Social-Engineering-Bedrohungen setzen, die sich in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen haben.

Auch wenn die meisten gemeldeten E-Mails in der Regel nicht schädlich sind, ist die proaktive Identifizierung und das Melden verdächtiger E-Mails wichtig, um Unternehmen vor Anmeldedaten-Diebstahl, reaktionsbasierten und Malware-Angriffen zu schützen. In Zukunft müssen die Sicherheitsteams den Angriffen entgegenwirken, indem sie in kanalübergreifende Überwachung und Partnerschaften mit Technologieanbietern investieren, um Missbrauch vorzubeugen", fasst Wilson zusammen. (HelpSystems: ra)

eingetragen: 19.08.22
Newsletterlauf: 19.10.22

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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