Top 10 Android-Bedrohungen in 2015
Ransomware der Familie Slocker, die Erpresser- oder Lösegeld Malware, erlangte im vergangenen Jahr durch ihre rasante Verbreitung zweifelhaften Ruhm
Einsam an der Spitze der gemeldeten Android-Bedrohungen stehen jedoch mit 15 Prozent der Infektionen die schon etwas älteren Trojaner aus der SmsSend Familie
(31.03.16) - Während sich die Technik-Welt auf den Mobile World Congress im spanischen Barcelona vorbereitet, erinnert F-Secure Labs mit ihrer "Hit Liste" der größten Android-Bedrohungen des letzten Jahres eindringlich daran, wie essenziell umfassende Security auf allen Online-Geräten ist. Die heute veröffentlichte Liste liefert einen frischen Blick auf die Angriffsarten, mit denen sich Hacker die Benutzer des Open Source-Betriebssystems zum Ziel machen laut den finnischen Security-Experten, waren das im vergangen Jahr vor allem kostspielige SMS-Betrügereien und die "Geiselnahme" mobiler Geräte durch die berüchtigte Ransomware.
Ransomware der Familie Slocker, die Erpresser- oder Lösegeld Malware, erlangte im vergangenen Jahr durch ihre rasante Verbreitung zweifelhaften Ruhm und belegt mit 2,46 Prozent der 2015 gemeldeten Infektionen den zweiten Platz auf F-Secures Liste. Einmal auf dem Gerät, verschlüsselt die Malware Bilder, Dokumente und Videos, beschuldigt dann den Besitzer in einer Nachricht des rechtswidrigen Besuches pornografischer Webseiten. Für die Entsperrung des Geräts wird daraufhin die Zahlung einer Strafe von 500 US Dollar verlangt zahlbar über PayPal oder einen ähnlichen Dienst. Um die ohnehin schon bestürzten Benutzer noch weiter einzuschüchtern, behauptet die Malware außerdem, über Gesichtsfotos der Benutzer und deren Standort zu verfügen. Slocker infiziert Geräte durch pornografische Apps und Spam-E-Mails, die ein Update des Adobe Flash Players anbieten.
Einsam an der Spitze der gemeldeten Android-Bedrohungen stehen jedoch mit 15 Prozent der Infektionen die schon etwas älteren Trojaner aus der SmsSend-Familie. Doch SmsSend war leider nicht die einzige Malware-Familie, die im vergangenen Jahr kostspielige Nachrichten verschickte: weiter unten in der "Top 10" finden sich auch Fakeinst, SmsPay und SmsKey. Angreifer profitieren hier von teuren Textnachrichten, die durch die Malware an eine vom Angreifer eingerichtete, gebührenpflichtige Sonderrufnummer gesendet werden. Die entstehenden Kosten auf der Telefonrechnung des Benutzers fließen dabei direkt in den Geldbeutel des Hackers. Infektionswege dieser Trojaner sind als Spiele maskierte Apps in den App-Stores von Drittanbietern und pornografische Apps.
Vervollständigt wird die "Hitliste" durch den Informations-Dieb GinMaster, zwei Exploits von Sicherheitslücken, die dem Hacker administrativen Root-Access verschaffen, und eine Backdoor, durch die ein Angreifer unbegrenzten Zugang und die komplette Kontrolle über das infizierte Gerät erhält.
Auf dem Vormarsch in 2016: Bösartige Zahlungs-Apps
Bezüglich potenziell kommender Bedrohungen in 2016, warnt F-Secure Senior Analyst Zimry Ong insbesondere vor einer zunehmenden Verbreitung von bösartigen Online-Zahlungs-Apps. Solche Apps werden dem Benutzer beim Kauf auf vollkommen legitimen Webseiten untergeschoben. Was der Benutzer dabei nicht weiß: die Seite wurde gehackt.
"Beim Kauf wird auf einmal statt dem üblichen Checkout-Prozess von der Webseite eine App angeboten, über die man den Kauf abschließen soll" erklärt Ong. "Aber so bekommt der Hacker natürlich Kreditkarteninformationen und alle anderen persönlichen Daten, die man dort eingibt. Auf den Punkt gebracht: Wenn sich beim Einkauf auf einer vertrauten Seite plötzlich der Checkout-Prozess verändert hat, sollten die Alarmglocken läuten, dass etwas nicht stimmt." (F-Secure: ra)
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