SCADA ist kritisch


Cyber-Kriminelle fahren schnelle Großangriffe mit gängigen Exploit- und "Swarm"-Technologien
Häufige Botnet-Wiederholungsfälle und automatisierte Malware zeigen die Bedeutung intelligenter, automatisierter Security-Kontrollen in Kombination mit Incident-Response-Strategien



Wie der "Global Threat Landscape Report" von Fortinet zeigt, werden viele Unternehmen wiederholt Opfer von Botnet-Angriffen. Auch der Anstieg bei automatisierter Malware belegt, dass immer mehr Cyber-Kriminelle gängige Exploits mit automatisierten Angriffsmethoden zu schnellen, breit angelegten Attacken kombinieren.

Phil Quade, Chief Information Security Officer, Fortinet: "Ob WannaCry im Mai oder Apache Struts im September: Lang bekannte und dennoch nicht gepatchte Schwachstellen öffnen Angreifern immer wieder Tür und Tor. Unternehmen müssen nicht nur bei Bedrohungen und Schwachstellen auf dem neuesten Stand sein, sondern auch wissen, was in ihrer eigenen Umgebung vor sich geht. Sicherheitspraktiken müssen unbedingt Priorität haben und mit einem Fabric-basierten Security-Konzept einhergehen, das Automatisierung, Integration und strategische Segmentierung nutzt. Angreifer bedienen sich zunehmend automatisierter und Scripting-Techniken das ist mittlerweile die Norm und wir müssen ihnen das Leben so schwer wie möglich machen."

Automatisierte Angriffe und Swarm-Technologie werden zur Norm
Die meisten Strategie- und Security-Teams tun sich schwer damit, bei Swarm-Angriffen, wiederholten Botnet-Vorfällen oder aktuellen Ransomware-Attacken immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Fakt ist aber: Es gibt Schwachstellen, durch die jedes Unternehmen einem der vielen Angriffe zum Opfer fallen kann.

Um Risiken besser zu verstehen, enthält der aktuelle Bericht nicht nur umfassende Informationen, sondern betrachtet die Bedrohungslage durch Cyber-Kriminelle auch aus mehreren Perspektiven. Im Mittelpunkt stehen drei zentrale, ineinander greifende Aspekte dieser Bedrohungslage: Application Exploits, Schadsoftware und Botnets. Auch wichtige Zero-Day-Schwachstellen und Infrastrukturtrends der entsprechenden Angriffsfläche werden untersucht, um den Ablauf von Cyber-Attacken, die Unternehmen mit der Zeit treffen, im Kontext zu betrachten.

>> Dringlichkeit durch Schwere der Angriffe: 79 Prozent der Firmen erlebten im 3. Quartal 2017 schwere Angriffe. Nach den Daten für das gesamte Quartal wurden 5.973 einzigartige Exploits, 14.904 einzigartige Malware-Varianten aus 2.646 verschiedenen Malware-Familien und 245 einzigartige Botnets erkannt. Zudem identifizierte Fortinet in diesem Jahr bislang 185 Zero-Day-Schwachstellen.

>> Wiederholte Botnet-Infektionen: Viele Unternehmen hatten mehrfach mit der gleichen Botnet-Infektion zu kämpfen. Dies ist ein alarmierender Datenpunkt. Entweder haben die Unternehmen den Gesamtumfang der Sicherheitsverletzung falsch eingeschätzt und das Botnet wurde vorübergehend zum "Schläfer", um dann später wieder zuzuschlagen, als sich der Geschäftsbetrieb normalisiert hatte. Oder die Grundursache wurde nie gefunden und das Unternehmen wurde erneut mit der gleichen Malware infiziert.

>> Schwachstellen, die Angreifer anziehen: Derselbe Application Exploit, den Angreifer bei Equifax verwendeten, wurde auch im letzten Quartal mit über 6.000 einzigartigen, erfassten Erkennungen am häufigsten eingesetzt. Auch in diesem Quartal kam dieser Exploit öfter als alle anderen Formen vor. Tatsächlich fanden sich alle drei Exploits, die gegen das Apache Struts Framework verwendet wurden, in den Top 10 der häufigsten Angriffsformen. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Angreifer ausschwärmen, wenn sie "leichte Beute wittern".

>> Mobile Bedrohungen: Eines von vier Unternehmen hat mobile Malware erkannt. Erstmals stachen vier Familien mobiler Malware wegen ihrer starken Verbreitung heraus. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass der Bereich "Mobile" zunehmend das Ziel ist und Bedrohungen automatisiert und polymorphisch werden. Mitten im Weihnachtsgeschäft ist dieser Trend besonders besorgniserregend, da viel mit Mobilgeräten gekauft wird und IoT-Geräte zu den beliebtesten Geschenken zählen dürften.

>> Allgegenwärtige, hartnäckige Malware: Die Funktionen, die die Top-Malware-Familien am häufigsten ausübten, waren Downloads, Uploads und Ablegen von Malware auf infizierten Systemen. Dieses Verhalten trägt dazu bei, dass bösartige Inhalte veraltete Verteidigungen unerkannt in dynamischen Verpackungen passieren können. Auch Malware-Stämme, die Remote-Access-Verbindungen aufbauen, Benutzereingaben erfassen und Systeminformationen sammeln, waren weit verbreitet. Diese intelligenten Techniken werden in letzter Zeit zur Norm, und die beiden eben genannten Datenpunkte zeigen sowohl die zunehmend intelligentere als auch automatisiertere Natur heutiger Malware.

>> Ransomware ist immer da: Nach einer Auszeit in der ersten Hälfte des Jahres schlug die Ransomware Locky mit drei neuen Kampagnen erneut gewaltig zu. Rund 10 Prozent der Firmen meldeten dies. Mindestens 22 Prozent der Unternehmen erkannte in diesem Quartal außerdem irgendeine Art von Ransomware.

>> Unternehmen jeder Größe im Visier von Cyber-Kriminellen: Mittelständische Unternehmen waren stärker von Botnet-Infektionen betroffen. Das zeigt, dass diese Firmen mit mehr als den üblichen Sicherheitsproblemen zu kämpfen haben. Cyber-Kriminelle betrachten mittelständische Unternehmen womöglich aus zwei Gründen als einfaches Ziel: Einerseits sind hier die Sicherheitsvorkehrungen und -technologien schlechter als bei großen Unternehmen, andererseits gibt es dennoch wertvolle Datenbestände. Zugleich wächst die Angriffsfläche im Mittelstand schnell, weil immer mehr Unternehmen Cloud-Lösungen implementieren.

>> SCADA ist kritisch: Neben großen Angriffen wie die gegen Apache Struts werden einige Bedrohungen kaum bemerkt oder haben ernste Folgen, die nicht nur das ursprünglich betroffene Unternehmen schädigen. Von den erfassten Exploits, die verschiedene Arten von SCADA-Systemen angriffen, übertraf nur einer den Prävalenz-Schwellwert von 1:1.000 und keiner wurde bei mehr als 1 Prozent der im Bericht erfassten Unternehmen beobachtet. Zweifellos sind Eindringlinge in Unternehmensnetzwerken und Netzwerkausfälle schlecht. Greifen Hacker jedoch SCADA-Umgebungen an, wird die physische Infrastruktur gefährdet, von der viele Leben abhängen. Deshalb kommt dieser Statistik so enorme Bedeutung zu.

Bekämpfung automatisierter Angriffe mit umsetzbaren Informationen und automatisierte Security
Die Ergebnisse bekräftigen viele der Vorhersagen, die das globale Team für Bedrohungsforschung von FortiGuard Labs für 2018 abgegeben hat. Sowohl die Trends als auch die Bedrohungsdaten deuten auf eine Welle neuer Angriffsformen in naher Zukunft hin. Die Cybercrime Community hat sich bereits angepasst und nutzt Fortschritte bei der Automatisierung, um Schwachstellen mit immer bösartigeren Angriffen zu attackieren, die sich in kürzester Zeit stark verbreiten können.

Nur ein Security Framework mit einer intelligenten Threat Intelligence und offenen Architektur, das Sicherheits- und Netzwerkkomponenten in einem einzigen automatisierten, proaktiven Defense- und Response-System eng miteinander verknüpft, bietet auch in Zukunft Schutz. Die sich ständig weiterentwickelnde Angriffsfläche verlangt nach Flexibilität, um schnell neueste Security-Strategien und -Lösungen zu implementieren. Auch sollten neue intelligente Techniken und Technologien nahtlos hinzugefügt werden können, ohne die vorhandene Infrastruktur ersetzen zu müssen.

Da Umfang, Schnelligkeit und Automatisierung von Angriffen zunehmen, wird es wichtig, die Prioritäten beim Patching so abzustimmen, dass man gegen die größten Gefahren gewappnet ist. Zudem brauchen Unternehmen eine strategische Bedrohungserkennung und Incident-Response-Strategie ergänzend zu Technologien und aktuellen Informationen, um schneller reagieren zu können. (Fortinet: ra)

eingetragen: 16.01.18
Newsletterlauf: 06.03.18


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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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