6,2 Milliarden Cyberattacken weltweit abgewehrt


Infizierungsgefahr im Internet: Gezielte Spear-Phishing-Attacken auf Heimanwender
Diebstahl von Geld via Online-Zugriff auf Bankkonten

(27.01.15) - Kaspersky Lab hat im Jahr 2014 bei 39,56 Prozent der deutschen KSN-Nutzer mindestens eine Attacke über das Internet blockiert. Jede Achte (12,56 Prozent) aller weltweit durchgeführten Mac-Attacken entfiel auf deutsche Nutzer. Weltweit erfolgte zudem jeder sechste Internetangriff über deutsche Ressourcen. Im mobilen Bereich verzeichnet der IT-Sicherheitsexperte weiter ein Wachstum an Schädlingen sowie vermehrte Attacken auf die Finanzen der Nutzer. Ein weiterer Trend: Aus dem Unternehmensbereich bekannte Spear-Phishing-Angriffe machen Cyberangriffe auf Anwender gezielter als bisher. Diese Zahlen und Erkenntnisse gehen aus dem zweiten Teil des Kaspersky Security Bulletin 2014/2015 hervor.

Das Jahr 2014 in Zahlen
Mehr Angriffe, mehr Schädlinge: Die Antivirenlösungen von Kaspersky Lab blockierten im Jahr 2014 insgesamt 6,2 Milliarden gefährliche Attacken auf die Computer und mobilen Geräte der Teilnehmer am Kaspersky Security Network (KSN); das sind eine Milliarde mehr Angriffe als im Vorjahr. Kaspersky Lab entdeckt daneben täglich durchschnittlich 325.000 neue schädliche Dateien. Das sind pro Tag zehntausend mehr als im vergangenen Jahr und 125.000 mehr als im Jahr 2012. Attacken über das Internet Deutschland in der Risikogruppe: 38 Prozent der Internetnutzer weltweit waren mindestens einer Internetattacke ausgesetzt. In Deutschland sind 39,56 Prozent der KSN-Nutzer über das Web angegriffen worden. Deutschland belegt demnach den elften Platz in der weltweiten Tabelle derjenigen Länder, die dem höchsten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. In punkto Webinfektionen gehört die Bundesrepublik nach Einschätzung von Kaspersky Lab zur Risikogruppe. Internetattacken über Deutschland: Mehr als die Hälfte (57,5 Prozent) aller Internetattacken weltweit wurden über Ressourcen durchgeführt, die in den USA (27,5 Prozent), Deutschland (16,6 Prozent) und den Niederlanden (13,4 Prozent) beherbergt waren. Das heißt: Jede sechste Web-Attacke im Jahr 2014 wurde über in Deutschland beherbergte schädliche Webseiten oder Programme ausgeführt.

Finanz-Malware im Kommen: Kaspersky Lab konnte zwei Millionen Attacken verhindern, bei denen Malware zum Einsatz kam, die auf den Diebstahl von Geld via Online-Zugriff auf Bankkonten spezialisiert ist. Insgesamt erfassten die Schutzlösungen von Kaspersky Lab 16.552.498 Infektionsversuche durch für den Diebstahl von Finanzmitteln ausgelegte Schadprogramme. Deutschland belegt weltweit den dritten Rang, wenn es um Angriffe von Bank-Trojanern geht. Bei den Bank-Trojanern bleibt Zeus der am weitesten verbreitete Schädling. Eine weiter zunehmende Gefahr im Finanzbereich stellen Angriffe auf die Kryptowährung Bitcoin dar. Angriffe auf Macs: Insgesamt konnte Kaspersky Lab 3,7 Millionen Infizierungsversuche bei OS X-Computern verhindern. Die zweitmeisten Attacken entfielen auf deutsche KSN-Nutzer. So erfolgten 12,56 Prozent aller von Kaspersky Lab weltweit blockierten Mac-Attacken auf deutsche Nutzer. Mobile Schädlinge neue Ausgangslage: Kaspersky Lab verhinderte 1,4 Millionen Attacken auf Android-Geräte viermal so viele wie im vergangenen Jahr. Es wurden 295.500 neue mobile Schädlinge entdeckt. Das sind 2,8 Mal so viele wie in 2013. Über die Hälfte (53 Prozent) der mobilen Trojaner hatte es auf das Geld der Nutzer abgesehen (SMS- und Bank-Trojaner). Insgesamt wurde weltweit bei einem von fünf Nutzern mobile Malware aufgespürt. Deutschland liegt bei den attackierten, mobilen Anwendern auf dem vierten Platz. Kaspersky Lab entdeckte im Schnitt pro Tag 325.000 neue Schadprogramme. Das sind durchschnittlich 10.000 mehr als im vergangenen Jahr. Vor allem die Qualität steigt an.

"Wir beobachten derzeit einen interessanten Trend in der Schadprogrammlandschaft. Cyberkriminelle setzen vermehrt auf Spear-Phishing-E-Mails. Dahinter verbergen sich E-Mail-Attacken, die es zielgerichtet, aber dennoch massenhaft auf die Nutzer abgesehen haben. Man hört im Wochentakt von angegriffenen Webseiten und Portalen, bei denen oftmals Kundendaten entwendet wurden. Diese Daten, darunter häufig persönliche Informationen wie Name, Anschrift, Telefonnummer und Geburtsdatum, werden gezielt in die Phishing-E-Mails eingestreut, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Wir kennen diese Vorgehensweise bereits von zielgerichteten Angriffen auf Unternehmen, jetzt sieht man diese Methode zunehmend auch im Heimanwenderbereich", erklärt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. Das Internet ist nach wie vor der beliebteste Weg, um ein Gerät mit Schadsoftware zu infizieren. So werden die Top 20 der Schadprogramme für 2014 zu fast Dreiviertel von schädlichen URL-Adressen bestimmt.

"Exploit-Schwachstellen in Oracle Java sowie in Internet-Browsern sind der effektivste Weg, um Schadprogramme auf Nutzercomputern zu verbreiten. Zudem setzen Cyberkriminelle auf Schwachstellen im Adobe Reader. Diese Infektionswege über das Web sind deshalb nach wie vor so beliebt, weil Updates häufig noch immer übersprungen oder zu spät eingespielt werden. Dadurch bleiben Rechner länger durch Sicherheitslücken verwundbar, obwohl bereits Abhilfe in Form von Patches verfügbar wäre. Zudem laufen die Angriffe völlig intransparent im Hintergrund ab, ohne dass der Anwender diesen bemerkt", so Christian Funk weiter. Entsprechend den Jahresstatistiken von Kaspersky Lab haben es mobile Schädlinge vermehrt auf die Finanzen der Anwender abgesehen. Cyberkriminelle scheinen Methoden und Techniken von bekannten Angriffsmustern im PC-Bereich zu übernehmen.

"2011 spielten mobile Schädlinge vor allem für Android-Geräte erstmalig eine bedeutendere Rolle. Im darauf folgenden Jahr wurde mobile Malware weiterentwickelt, bis sie im Jahr 2013 einen gewissen Reifegrad erlangten. Im Jahr 2014 hatten mobile Schadprogramme schließlich explizit Finanzdaten im Visier. So stieg die Anzahl mobiler Bank-Trojaner im Vergleich zum Vorjahr um das Neunfache an. Die Entwicklung im mobilen Malware-Bereich schreitet mit erschreckendem Tempo voran", erklärt Christian Funk. (Kaspersky Lab: ra)

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Meldungen: Statistiken

Steam-Accounts beliebte Handelsware

Die Cybersicherheitsexperten von Kaspersky haben im Darknet tausende gestohlene Zugangsdaten für beliebte Online-Games entdeckt. Besonders häufig abgesehen hatten es Cyberkriminelle auf das bei Kindern beliebte Online-Game Roblox, mit insgesamt fast 34 Millionen gestohlenen Zugangsdaten. In rund 10.000 Darknet-Beiträgen wurde zudem mit kompromittierten Steam-Accounts gehandelt.

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach wie vor ein beliebtes Ziel von Phishing-Angriffen. Insgesamt identifizierten die Sicherheitsexperten im vergangenen Jahr 34.281.620 Phishing-Angriffe auf Nutzer in der Bundesrepublik.

Business E-Mail Compromise bleibt beliebt

Arctic Wolf veröffentlichte ihren jährlichen Arctic Wolf Labs Threat Report. Die zweite Auflage des Berichts zeigt, dass Cybercrime-Gruppen ihre Lösegeldforderungen deutlich erhöht haben, Business E-Mail Compromise (BEC) sich als kriminelles Geschäftsmodell etabliert und Angreifer weiterhin im großem Umfang Schwachstellen ausnutzen, die bereits vor 2023 bekannt waren.

Cybercrime hat nur ein Ziel: Daten

Sophos stellte ihren neuen "Threat Report: Cybercrime on Main Street" vor. Schwerpunkt sind in diesem Jahr die größten Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Cyberkriminalität ist für Organisationen jeder Größenordnung eine Herausforderung, am härtesten und häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit trifft sie jedoch kleine Unternehmen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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