Neue Schwachstellen bei DDoS-Attacken


Besonders im Visier von Cyber-Attacken standen 2014 die Elektro-, Energie-, Gesundheits- und Finanzbranche
Cyber-Attacken dauern durchschnittlich einen Monat

(09.01.15) - Cyber-Attacken dauern zunehmend länger und kommen immer häufiger vor. Zudem ist zuletzt vor allem für Unternehmen aus der Gaming-, Bildungs- und Gesundheitsbranche das Risiko gestiegen, Opfer eines Cyber-Angriffes zu werden. Zu diesen Schlüssen kommt der aktuelle Lagebericht zur IT-Sicherheit (Global Application and Network Security Report 2014-2015) von Radware, einem weltweit führenden Lösungsanbieter für Anwendungssicherheit und Application Delivery in virtuellen und Cloud-Rechenzentren.

Die Ergebnisse des Jahresberichts beruhen auf den Daten und Erfahrungen von Radwares "Emergency Response Team" (ERT), das Angriffe auf Anwendungen und Netzwerke in Echtzeit verfolgt und abwehrt, sowie auf der Befragung von IT-Sicherheitsverantwortlichen aus 330 Unternehmen weltweit.

Die ERT-Sicherheitsexperten beobachteten 2014, dass Cyber-Angriffe wesentlich zahlreicher und komplexer wurden. Zugleich waren aber nur 52 Prozent der im Radware-Bericht Befragten in der Lage, einem Angriff nur einen Tag oder sogar noch kürzer standzuhalten.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

>> Vier Branchen besonders betroffen
Besonders im Visier von Cyber-Attacken standen 2014 die Elektro-, Energie-, Gesundheits- und Finanzbranche. Die Angriffe auf sie hatten zum Teil eine zuvor unerreichte Komplexität. Die Angreifer haben angesichts der vielfältigen Abwehrmechanismen der Unternehmen weiter aufgerüstet und schlagen vor allem mit Angriffen zurück, die auch bei nur einem Angriff vielschichtige Methoden einsetzen.

>> Wochenlange Attacken nehmen zu
19 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass die umfassendsten Angriffe sich zum Teil über Wochen hinziehen. Schon in den vergangenen drei Jahren haben Unternehmen von vielen wochen- oder sogar monatelangen Angriffen berichtet. Doch waren es bislang nie mehr als sechs Prozent der Befragten, die von solchen langanhaltenden Angriffen berichteten.

>> Neue Schwachstellen bei DDoS-Attacken
In den vergangenen Jahren richteten sich DDoS-Attacken vor allem gegen Server oder Firewalls. 2014 hingegen wurde der Internetzugang zur Schwachstelle Nummer eins. Grund dafür war vor allem ein Anstieg von UDP-Attacken (User Datagram Protocol).

>> Hybride Sicherheitslösungen setzen sich durch
Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten gaben an, dass sie Angriffe abwehren, indem sie Hybrid-Lösungen aus einer Kombination von lokalen System- mit ergänzenden Cloud-Lösungen einsetzen. Fast die Hälfte (48 Prozent) plant die Einführung einer solchen Hybrid-Lösung im Lauf des kommenden Jahres.

Was Sicherheitsprofis den Schlaf raubt
Im Unterschied zu den bisherigen Radware-Lageberichten bietet der aktuelle Report zusätzlich eine qualitative Analyse der dringlichsten Probleme und hartnäckigsten Herausforderungen, die Unternehmensentscheider viel Schlaf kosten können. Diese Analyse basiert auf Antworten von CIOs (Chief Information Officer), CISOs (Chief Information Security Officer) und anderen Mitgliedern der Geschäftsführung von Großunternehmen. Zudem führt sie die erfolgreichsten Sicherheitsmaßnahmen auf, die diese Unternehmen innerhalb des letzten Jahres ergriffen haben.

"Imageschäden und Umsatzeinbußen in der Folge von Cyber-Attacken bereiten den Befragten die größten Sorgen. Es ist kein Wunder, dass inzwischen drei Viertel angeben, dass Sicherheitsbedrohungen zu einem Thema der Geschäftsführung geworden ist", sagt Werner Thalmeier, Director Security Solutions EMEA & CALA bei Radware. "Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie ihre Sicherheitsabläufe und -vorschriften wegen der aktuellen Bedrohungen aus dem Netz geändert hat", so Thalmeier weiter.

"Es würde mich nicht überraschen, wenn sich die Anzahl der Attacken in den nächsten zwölf Monaten verdoppelt. Daher sollten Unternehmen besonders wachsam sein", sagt Ron Winward, Leiter Netze bei ServerCentral, der zu den Befragten des Radware-Lageberichts gehört. "Die Angriffe werden immer ausgeklügelter. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, den sich ständig ändernden Angriffsarten und Zielen immer einen Schritt voraus zu sein."

Der Bericht bewertet und analysiert Cyber-Angriffe des vergangenen Jahres sowohl aus Business- als auch aus technischer Sicht und gibt Tipps für den Umgang mit Attacken im Jahr 2015. Zudem wird über die Hintergründe von Cyber-Angriffen aufgeklärt, um zu einem besseren Verständnis und einer richtigen Beurteilung beizutragen.

Zur Methodik des Berichts
Der "Global Application and Network Security Report 2014-2015" von Radware beruht sowohl auf den Erfahrungen des Emergency Response Teams (ERT) von Radware als auch auf den Antworten von 330 befragten Unternehmen weltweit. Ziel war es, hersteller-unabhängige Informationen über die Planung und Abwehr von Cyber-Attacken zu sammeln. 39 Prozent der befragten Unternehmen weisen einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar auf. Insgesamt wurden Vertreter aus 23 Branchen befragt, darunter: ITK-/Cloud-Anbieter (20,42 Prozent), Finanzdienstleistung (13,15 Prozent), Computer Produkte und Services (12,11 Prozent), Fertigung/Produktion/Vertrieb (6,57 Prozent). 40 Prozent der Unternehmen agieren weltweit. Neben der Umfrage innerhalb der Sicherheitsbranche wurden elf hochrangige IT-Sicherheitsverantwortliche aus unterschiedlichen Branchen in persönlichen Interviews zu ihren Erfahrungen mit Cyber-Attacken befragt.
(Radware: ra)

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Meldungen: Statistiken

Steam-Accounts beliebte Handelsware

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Business E-Mail Compromise bleibt beliebt

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Sophos stellte ihren neuen "Threat Report: Cybercrime on Main Street" vor. Schwerpunkt sind in diesem Jahr die größten Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Cyberkriminalität ist für Organisationen jeder Größenordnung eine Herausforderung, am härtesten und häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit trifft sie jedoch kleine Unternehmen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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