Weltweiter Ransomware-Anstieg

Das neue Malware-Normal 2020: Ransomware und Pandemie bestimmten Cyber-Gefahrenlage für private Anwender

"Bitdefender 2020 Consumer Threat Landscape Report" zeigt Trends in der Cyber-Kriminalität für elf Länder - Enormer Zuwachs von Ransomware-Attacken: 485 Prozent mehr im Vergleich zu 2019 - Zahl der Sicherheitslücken smarter TV-Geräte steigt um 335 Prozent



Corona hat die globale Cyber-Kriminalität angesteckt, während sich andere Trends vergangener Jahre weiter verschärft haben. Das zeigt die Analyse der Cyberbedrohungslandschaft 2020 durch die Experten von Bitdefender. Neben dem weiter enormen Anstieg professionalisierter Ransomware zeigen andere Ergebnisse, wie flexibel Hacker auf neue Möglichkeiten und Angriffsflächen in Zeiten der Pandemie reagiert haben.

Der Report beruht auf der Analyse von Daten aus dem Bitdefender Global Protective Network (GPN). Dieses Netz führt täglich viele Milliarden von Anfragen von Endpunkten durch und analysiert diese mit Machine-Learning-Algorithmen. So lassen sich verschiedene Gefahren und Angriffsmuster erkennen.

Zu den wichtigsten Trends für 2020 gehören:

>> • Weltweiter Ransomware-Anstieg

2020 wuchs die Zahl der Angriffe mit erpresserischer Malware im Vergleich zu 2019 um 485 Prozent. Vor allem in den ersten Jahreshälfte war das Wachstum hoch. 64 Prozent der Attacken 2020 fanden in allen Ländern in den ersten sechs Monaten 2020 statt. In Deutschland fanden die meisten Attacken (34 Prozent) im ersten Quartal 2020 statt, im vierten Quartal dagegen nur 12 Prozent.

>> • Risikofaktor IoT

In Zeiten des Home Office verbrachten viele Menschen mehr Zeit online. Gleichzeitig nutzten viele Endanwender die Zeit zuhause, um den privaten Haushalt mit intelligenten IoT-Geräten auszustatten. Dies vergrößerte nicht nur generell die Angriffsfläche für Cyberkriminelle, sondern öffnete Hintertüren, wenn voreingestellte Passwörter nicht geändert wurden. Hier wären nicht nur die Anwender, sondern auch Hersteller in der Pflicht, welche die Anwender beim Aufsetzen der Lösung zum Ändern von voreingestellten Passwörtern zwingen sollten.

Höchster Risikofaktor im IoT waren NAS-Speicher, die mit einem Anteil von 23 Prozent die Statistik der IoT-Sicherheitslücken 2020 anführen. Dahinter lagen Media Player (19 Prozent) sowie Smart-TVs und PCs (mit jeweils 9 Prozent).

Insbesondere Smart-TVs sind ein immer größeres Risiko. Die Anzahl der Verwundbarkeiten dieser Geräte stieg 2020 gegenüber 2019 um 335 Prozent. Im selben Zeitraum wuchs sie bei NAS-Geräten um 189 Prozent, bei IP-Kameras um 99 Prozent.

Eine Ursache vieler Sicherheitslücken scheinen herstellereigene Betriebssysteme zu sein, worüber 34 Prozent der Geräte verfügen. Diese waren jedoch für 96 Prozent und damit für fast alle entdeckten Lücken verantwortlich.

>> • Android als Sprungbrett für Malware

Viele Verbraucher nutzen seit Beginn der Coronakrise vermehrt Videokonferenzen. Angreifer sprangen auf den Zug auf und lancierten gefälschte Malware-Apps. Cyberkriminelle starteten zudem Angebote, die vermeintlich Informationen zu Covid-19 versprachen. Von Juli bis Dezember 2020 gehörten 35 Prozent der Android-Malware zur Android-Trojan.Agent-Familie, 10 Prozent zu Android.Trojan.Downloader und 7 Prozent zu Android.Trojan.Banker.

Die Android-Gefahren sind dabei offenbar vielseitig. Zu ihnen gehören Malware für SMS-Versand, gefälschte Apps und sogar erpresserische Bildschirmsperren als Ransomware-ähnliche Angriffe.

>> • Corona-Fieberkurve für potenziell unterwünschte Applikationen (PUA)

Für 2020 stellten die Experten bei Bitdefender im Vergleich zu 2019 einen Zuwachs von gemeldeten PUAs um 320 Prozent fest. Gefälschte Apps, die sich als Videokonferenzsoftware oder medizinische Apps tarnten, sorgten im April 2020 für 14 Prozent und im Mai 2020 für 12 Prozent aller Berichte im gesamten Jahr.

>> • Starker Zuwachs in den ersten sechs Monaten und Verlagerung im Jahresverlauf

Besonders stark stiegen die Angriffe in fast allen Ländern und Bereichen in der ersten Jahreshälfte 2020. Die Werte in den Bereichen Ransomware, Coin Mining, PUA, Banking Malware und Exploits zeigen eine überwiegend gleiche Tendenz – in Deutschland wie in anderen Ländern. Möglicherweise sorgte hier das Vorgehen gegen Trickbot-Infrastrukturen im Vorfeld der US-Wahlen für sinkende Zahlen in diesem Bereich. Stattdessen erhöhten dann Emotet-Nutzer die Schlagzahl in der zweiten Hälfte des Jahres – mit dem Schwerpunkt dieser Attacken im Jahresverlauf im letzten Vierteljahr 2020 von 51 Prozent (für Trickbot 14 Prozent) - gegenüber 7 Prozent in den ersten drei Monaten 2020 (für Trickbot 47 Prozent).

"Unsere Ergebnisse für das Jahr 2020 zeigen vor allem eines: Endanwender stehen permanent unter Beschuss durch Cyberkriminelle. Diese versuchen nun, die Angst und die allgemeine soziale Unsicherheit im Zuge der Pandemie zu nutzen", erklärt Bogdan Botezatu, Director Threat Research and Reporting bei Bitdefender. "Die Pandemie ist noch nicht zu Ende und wir sehen, dass Hacker die Verbreitung ihre Malware auf immer neue Kanäle ausweiten, Social Engineering verfeinern und neue Lücken ausnutzen."

Der Report wertete die Bitdefender-Telemetrie aus elf Ländern aus: Dazu gehörten die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Italien, Rumänien, Spanien und Australien.

(Bitdefender: ra)

eingetragen: 13.04.21
Newsletterlauf: 24.06.21

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Meldungen: Unternehmen

Online-Betrug ist ein gesamtgesellschaftliches Problem

Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland ist bereits einmal Opfer von Kriminalität im Internet geworden – Tendenz steigend. Die Initiative Sicher Handeln, die unter anderem von der Polizei und dem Verein Deutschland sicher im Netz e. V. getragen wird, leistet Aufklärungsarbeit für mehr Sicherheit im Netz – unter anderem durch Social-Media-Kampagnen.

Verbesserte Effizienz und Compliance bei der Cybersicherheit

PwC Luxemburg hat mit Exeon Analytics eine Partnerschaft zusammengeschlossen. Die angekündigte "Joint Business Relationship" ist ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit bei der Bereitstellung von Netzwerk- und Cybersicherheitsdiensten, um die Sicherheit der Kunden von PwC gegen die zunehmenden Cyberbedrohungen zu schützen.

Zehn Zertifizierungen nach IT-Grundschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat zwölf IT-Sicherheits-Zertifikate vergeben. Das BSI hat die Aufgabe, Zertifizierungen von IT-Produkten, -Komponenten und –Systemen durchzuführen. Die unabhängige Prüfung durch das BSI weist Vertraulichkeit, Authentizität und Verfügbarkeit transparent nach.

Anti-Spyware- & Anti-Malware Produkte

Im November 2023 feierte Patrick Kolla, Gründer und Visionär des Cybersecurity-Unternehmens Spybot, den zwanzigsten Geburtstag seines Unternehmens, das einst als Herzensprojekt zu Studienzeiten ins Leben gerufen wurde und inzwischen bereits seit Langem eine Vorreiterrolle im Bereich der Anbieter zum Schutz digitaler Daten und der Privatsphäre vom Netz besetzt.

Cybersicherheit braucht neue Perspektiven

Das Sans Institute arbeitet mit der Allianz zusammen, um die Allianz Cyber Talent Academy 2023 ins Leben zu rufen. Am 13. November wurde die Initiative gestartet, um den Skills Gap in der Cybersicherheit abzumildern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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