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Bots generieren mehr Webtraffic als Menschen


Wenn Bots versuchen, das Internet lahmzulegen: Die Trends zur Cybersicherheit im Jahr 2019
Mit steigender Komplexität der Bots werden diese über 50 Prozent des gesamten Webtraffics ausmachen.



Wer seine Unternehmens- und Kundendaten umfassend schützen will, muss Cyberkriminellen immer einen Schritt voraus sein. Das ist jedoch nur möglich, wenn Unternehmen die kurz- und langfristigen Entwicklungen im Bereich Cybersicherheit kennen. Worauf sollte man 2019 also vorbereitet sein? Intelligentere Bots, komplexe Clouds, IoT-Risiken und Datenregulierungen werden im kommenden Jahr die vorherrschenden Themen sein. Akamai zeigt im Folgenden die Entwicklungen und Herausforderungen, die das kommende Jahr mit sich bringen wird:

1. Cyberangriffe nehmen zu – aber die Attacken werden langsamer und raffinierter
Unternehmen müssen sich auf einen Anstieg bei Cyberangriffen einstellen, jedoch werden sie im Unterschied zu den "lauten" DDoS-Attacken deutlich unauffälliger und mit geringerer Frequenz verlaufen. Diese langsamen Angriffe werden von Botnets ausgeführt und zielen darauf ab, möglichst lange unentdeckt zu bleiben, um so viele Daten wie möglich zu stehlen. Oftmals handelt es sich um sogenannte Credential-Stuffing-Angriffe, bei denen gestohlene Anmeldedaten verwendet werden, um auf die zugehörigen Konten zuzugreifen und weitere personenbezogene Daten, wie z. B. Adressen und Zahlungsinformationen, zu stehlen. Um sich vor diesen Attacken zu schützen, sollten Unternehmen Bot-Management-Lösungen implementieren, die die verschiedenen Bot-Typen erkennen, kategorisieren und abwehren können. Entsprechende Technologien verwenden verhaltensbasierte Bot-Erkennung und kontinuierliche Bedrohungsanalysen, um Menschen von Bots zu unterscheiden.

2. Bots generieren mehr Webtraffic als Menschen
Mit steigender Komplexität der Bots werden diese über 50 Prozent des gesamten Webtraffics ausmachen. So hat Akamai herausgefunden, dass bereits jetzt 43 Prozent aller Anmeldeversuche von schädlichen Botnets stammen – und diese Zahl wird mit der wachsenden Beliebtheit von Credential Stuffing und unauffälligen Bot-Angriffen weiter steigen. Raffiniertere Bots können menschliches Verhalten präzise nachahmen, wodurch es für Bot-Management-Technologien schwieriger wird, ihre Aktivitäten zu erkennen und zu blockieren. Deshalb sind effektive Bot-Management-Tools entscheidend für die Abwehr dieser Bedrohung. Sie verwenden Kontextinformationen, wie zum Beispiel IP-Adressen und aufgezeichnete Daten zum Nutzerverhalten, um zu bestimmen, ob es sich bei einem Besucher um einen Bot oder einen Menschen handelt, und dann entsprechend zu reagieren.

3. Multi-Cloud-Strategien machen das plattformübergreifende Sicherheitsmanagement komplexer
Für Unternehmen mit Multi-Cloud-Strategien wird es zunehmend schwieriger, in all ihren Cloud-Diensten effektive Sicherheit zu gewährleisten. Laut Gartner wird die Mehrheit der Cloudstrategien im kommenden Jahr mehrere Clouds umfassen. Deshalb müssen Unternehmen, die einen Cloud-Service erfolgreich schützen, diesen Schutz im gesamten Cloudportfolio replizieren, damit Schwachstellen gepatcht werden und keine Bedrohung übersehen wird. Angesichts der vielen Unternehmen, die mit eindimensionalen Sicherheitslösungen bereits Datendiebstahl oder andere Angriffe erlebt haben, ist zu erwarten, dass Firmen vermehrt auf cloudunabhängige Sicherheitslösungen setzen, die im gesamten Unternehmen und über mehrere Public Cloud Dienste hinweg einfach bereitgestellt und verwaltet werden können.

4. Auch im kommenden Jahr geht Verbrauchern oft Komfort vor Sicherheit
Zwar wissen immer mehr Verbraucher um die Sicherheitsrisiken von IoT-Geräten, dennoch ignorieren sie häufig die Gefahren und setzen die Geräte bedenkenlos ein. Vom Fitness-Tracker bis hin zu Smart-Home-Produkten fehlt es im IoT-Bereich aber nach wie vor an umfassenden Sicherheitslösungen. Dadurch entstehen ganze Armeen von Bots, die bereits jetzt schon für Angriffe auf Unternehmen eingesetzt werden. Laut Schätzungen werden IoT-Geräte bis 2020 an über 25 Prozent der erkannten Unternehmensangriffen beteiligt sein, während nur zehn Prozent des gesamten IT-Sicherheitsbudgets auf IoT-Geräte entfallen. Zwar haben manche Regierungen damit begonnen, Sicherheitsstandards für vernetzte Geräte einzuführen, jedoch ist die Branche noch weit davon entfernt, ausreichenden Schutz für entsprechende Geräte zu bieten.

5. Asiatische Märkte holen bei Cybersicherheit auf
Nach Einführung der DSGVO im Mai 2018 und der PSD2 (überarbeitete EU-Richtlinie für Online-Zahlungsdienste) sowie nach einer umfassenderen Sicherheitsreform ist die Europäische Union mittlerweile erster Fürsprecher für stärkere Cyberregulierung – und wird es auch im nächsten Jahr bleiben. Einige asiatische Länder haben bereits damit begonnen, diesem Beispiel zu folgen und eigene Regulierungen zu implementieren. Auch diese Entwicklung wird 2019 fortgesetzt. Durch das digitale Kräftemessen zwischen China und den westlichen Ländern gelangen die Probleme rund um Datenregulierung und Datenschutz auf Regierungsagenden. Manche asiatische Länder haben solche Verordnungen früher abgelehnt, doch die vielen Berichte über große Angriffe fördern das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Regulierungen zum Schutz und Wohle des Individuums.

6. Cybersicherheit wird durch Cyberresilienz abgelöst
2019 sehen fortschrittliche Firmen die Cybersicherheit nicht mehr als separate Funktion ihrer IT-Abteilung, sondern implementieren sie umfassend im gesamten Unternehmen. Dieses Konzept wird als "Cyberresilienz" bezeichnet und verbindet die Bereiche der Informationssicherheit, Geschäftskontinuität und Ausfallsicherheit. Systeme können so von Grund auf sicher gestaltet werden, anstatt im Nachgang Sicherheitssysteme einzubauen. So können sich Unternehmen auch bei Cyberangriffen und anderen Sicherheitsvorfällen auf den laufenden Geschäftsbetrieb konzentrieren.

7. Zero Trust löst weiter Unternehmens-VPNs ab
Über viele Jahre hinweg waren Virtual Private Networks (VPNs) das wichtigste Tool für den authentifizierten Remotezugriff. Angesichts der steigenden Migration von Anwendungen in die Public Cloud, der umfangreicheren Bedrohungslandschaft und der vielfältigeren Zugriffsanforderungen seitens der Endanwender ist dieser Sicherheitsansatz jedoch nicht mehr ausreichend. Genau hier übernimmt Zero Trust, wo jede Anwendung wie ein eigener Container betrachtet wird und eine separate Authentifizierung erfordert, und schafft so moderne Sicherheit. 2019 werden Unternehmen vermehrt auf Cloud-Frameworks für adaptiven Anwendungszugriff setzen, die identitäts- und Cloud-basierten Schutz vor Phishing, Malware und Ransomware bieten. So können sie die User Experience deutlich verbessern und die Abschaffung von VPNs endgültig besiegeln.

8. Blockchain-Technologien wandern von Kryptowährungen zu Mainstream-Zahlungen
Derzeit verbinden die meisten Menschen Blockchain mit Kryptowährungen und weniger seriösen Online-Bezahlungsmethoden. Ab 2019 werden Blockchain-basierte Zahlungsnetzwerke immer mehr zum Mainstream gehören, da sie die Entwicklung von Transaktionen der nächsten Generation vorantreiben. Die mit Blockchain einhergehende Sicherheit kann den gesamten Onlinezahlungsprozess optimieren, Reibungspunkte minimieren, Transaktionen beschleunigen und das Nutzererlebnis insgesamt verbessern. Es ist zu erwarten, dass im kommenden Jahr immer mehr namhafte Banken und Finanzunternehmen auf die gesteigerte Skalierbarkeit und Geschwindigkeit Blockchain-betriebener Zahlungsplattformen setzen.
(Akamai Technologies: ra)

eingetragen: 08.12.18
Newsletterlauf: 07.01.19

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Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

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    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

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    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

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    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

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    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.