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Bots im Internet: Licht und Schatten


Moderne Bots: Breites Anwendungsgebiet mit Komfortgewinn für Nutzer
Teilweise missbräuchlicher und irreführender Einsatz Prävention und digitale Kompetenz als Lösungsweg



Mit der amerikanischen Präsidentenwahl und auch den bevorstehenden Urnengängen in Deutschland ist eine heftige Diskussion über den Einsatz und die Wirkungsmöglichkeiten von Social Bots entbrannt. eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. greift das Thema in seinem aktuellen eco audiomagazin auf, gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten von Bots und spricht dazu mit namhaften Experten auf diesem Gebiet.

Sogenannte Bots (Abkürzung von Robots), also Computerprogramme, die weitgehend automatisch wiederkehrende Aufgaben erledigen, kommen an immer mehr Stellen zum Einsatz. Mit dem technischen Fortschritt erweitern sich auch ihre Fähigkeiten: Moderne Bots können beispielsweise Texte erstellen, auf sprachliche Anfragen reagieren oder eben auch als Teil eines ganzen Netzwerkes kriminell aktiv werden.

Bots als Evolutionsschritt der Computerbedienung
Für Jan Tißler, Journalist, Blogger und Publizist unter anderem beim Upload Magazin, sind sie vor allem eine logische Weiterentwicklung in der Bedienung von Computern, also die nächste Stufe nach der grafischen Benutzeroberfläche. Für ihn bedeuten sie auf der einen Seite einen Komfortgewinn, beispielsweise bei der Bestellung eines Hotelzimmers oder dem zeitversetzten Veröffentlichen von Inhalten.

Diese Vorzüge ergänzt Thomas Rüdel, Gründer und Geschäftsführer der Kauz GmbH. Er entwickelt Chat Bots zur Information und Beratung von Nutzern mit dem Ziel, ein angenehmes Kommunikationserlebnis für diese zu schaffen. Tißler sieht gleichzeitig aber auch den missbräuchlichen Bot-Einsatz in sozialen Netzwerken. "Social Bots lassen sich für viele Zwecke einsetzen, um beispielsweise zu simulieren, dass es irgendwo eine große Aufregung gibt", erläutert der Journalist.

Mensch-Maschine-Kommunikation muss erlernt werden
Prof. Dr. Peter Purgathofer forscht bei der Human Computer Interaction Group an der Technischen Universität Wien über die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Er sieht neben dem technischen Fortschritt auch einen Lernbedarf bei den Nutzern, sich auf die Unterhaltung mit dem Rechner einzustellen. "Wenn wir mit technischen Systemen reden, haben wir es mit einem Gegenüber von einer vollkommen anderen Qualität zu tun. Bis wir lernen, so zu sprechen, dass das nicht zu unserem Nachteil wird, ist das noch ein weiter Weg", ist er überzeugt.

Purgathofer weist dabei noch auf ein grundsätzliches Problem in Internet hin: "Oft entstehen Kommunikationsräume, wo wir zueinander so sprechen, als wären wir unter uns, während wir in Wirklichkeit zwar nicht in voller Öffentlichkeit sprechen, doch der Betreiber dieses Systems mit im Raum ist und alles mithört, mitschreibt, sich merkt – und daraus seine Schlüsse zieht."

Armee der "bad Bots" wächst mit dem IoT
Für erhebliche wirtschaftliche Schäden sorgen infizierte Rechner und Smartphones, die als Teil einer Bot-Armee für den Spamversand oder DDoS-Angriffe ferngesteuert werden. Peter Meyer, Leiter der eco Cyber Security Services, befürchtet durch bisher oft unzureichend geschützte Geräte des Internet of Things (IoT) ein zusätzliches Betätigungsfeld von Cyberkriminellen. Er mahnt deshalb regelmäßige Updates und den Einsatz entsprechender Schutzsoftware an.

Das eco audiomagazin mit dem Titel "Von good Bots und bad Bots" ist unter https://www.eco.de/podcasts.html hörbar, kann kostenlos heruntergeladen werden oder ist bei gängigen Podcast-Portalen wie iTunes verfügbar. Die Episode steht außerdem unter einer CC BY-NC-ND 3.0 Lizenz und kann mit dem Soundcloud-Player leicht in Webseiten eingebettet werden.
(eco: ra)

eingetragen: 12.03.17
Home & Newsletterlauf: 28.03.17


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Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

  • So (un)sicher wird 2020 für industrielle Netzwerke

    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

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    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

  • Cyberbedrohungen und Trends für 2020

    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.