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Hauptsächlich Android-Nutzer unter Beschuss


IT-Sicherheit 2014: Das kommt auf Wirtschaft, Internet und Heimanwender zu
Verstärkte Attacken gegen mobile Nutzer und Bitcoins, De-Globalisierung des Internets sowie Angriffe auf die Cloud

(24.01.14) - Die Experten von Kaspersky Lab sehen in ihrer Kristallkugel für das kommende Jahr 2014 teilweise drastische Veränderungen für die IT-Sicherheit. Davon werden Heimanwender, das gesamte Internet sowie Unternehmen und Organisationen betroffen sein. Dies geht aus den Prognosen des "Kaspersky Security Bulletin 2013/2014" hervor. Cyberkriminelle werden auch im Jahr 2014 weiter an das Geld möglichst vieler Anwender gelangen wollen und greifen dabei zu immer raffinierteren Methoden, die zunehmend die mobilen Geräte der Nutzer ins Visier nehmen. Dabei werden vor allem über Smartphone und Tablet genutzte Bankzugänge über mobiles Phishing und Banking-Trojaner attackiert werden.

Zudem prognostiziert Kaspersky Lab für dieses Jahr einen Handel mit mobilen Botnetzen, über die beispielsweise gefährliche Anhänge im Auftrag von Dritten verbreiten werden. Besitzer mobiler Geräte dürften zunehmend auch mit erpresserischer Schadsoftware konfrontiert werden. Über solche Trojaner wird dem Anwender der Zugriff auf Fotos, Kontakte oder E-Mails verweigert, bis eine entsprechende Zahlung zur Freigabe der Daten erfolgt ist. Im Kreuzfeuer der Cyberkriminellen werden dabei wie in diesem Jahr hauptsächlich Android-Nutzer stehen.

Cyberkriminelle werden darüber hinaus ihre Attacken verstärkt in Richtung Bitcoins richten. Betroffen sind Bitcoin-Wallets wie Online-Dienstleister. Besitzer und Dienstleister der immer populäreren Krypto-Währung sollten daher besondere Vorsicht walten lassen.

Die Experten von Kaspersky Lab sehen auch einen starken Trend zur Abschottung gegen die 2013 aufgedeckten weltweiten Ausspähversuche von Geheimdiensten. Anwender werden verstärkt ihre Daten schützen und auch ihr Online-Verhalten weit weniger preisgeben wollen als bisher. Dies wird zu einer größeren Nachfrage nach regionalen Verschlüsselungsdiensten, Virtual Private Networks (VPNs) und Tor-Netzwerken zur Anonymisierung von Verbindungsdaten führen.

Drohende Zerschlagung des Internets
In Folge der Enthüllungen von Edward Snowden werden in einzelnen Ländern neue Regelungen hinsichtlich der Nutzung ausländischer IT-Dienstleistungen diskutiert. Möglichst kein Byte an Informationen soll die nationalen Netze verlassen.

"Die Zerschlagung des Internets in nationale Teilnetze hat schon begonnen", erklärt Alexander Gostev, Chief Security Expert, Global Research & Analysis Team bei Kaspersky Lab. "Dieser Trend wird sich weiter verstärken und neue Regelungen werden unweigerlich auch in technischen Verordnungen umgesetzt. Als nächsten Schritt erwarten wir aller Voraussicht nach Versuche, den Zugriff auf inländische Daten vom Ausland aus zu limitieren. Das könnte an einem bestimmten Punkt zu einem Kollaps des Internets, so wie wir es heute kennen, führen. Übrig blieben nur Dutzende nationaler Netze und ein schattenhaftes Darknet, das dann das World Wide Web darstellt."

Auswirkungen auf Internet-Dienstleister und Unternehmen
Viele bekannte Internet-Dienstleister haben bereits jetzt zusätzliche Maßnahmen angekündigt, um ihre Nutzerdaten zu schützen, zum Beispiel eine Verschlüsselung beim Transfer zwischen ihren eigenen Servern. Weitere dieser Maßnahmen dürften folgen, und werden wahrscheinlich für Kunden zukünftig ein Schlüsselkriterium bei der Auswahl eines Anbieters sein.

Cloud-Dienstleister sollten sich 2014 darauf einstellen, dass ihre Mitarbeiter verstärkt ins Visier von Cyberkriminellen geraten, die sich so Zugang zu den riesigen Datenvolumina verschaffen wollen. Der einzelne Mitarbeiter wird als schwächstes Glied in der "Sicherheitskette" angesehen. Ein weiterer Trend geht in Richtung zielgerichteter Datenmanipulationen in der Cloud, etwa um Desinformationskampagnen zu starten.

Auch Software-Hersteller und -Entwickler sollten sich in Acht nehmen. Haben Cyberkriminelle erst einmal Zugriff auf den Quellcode von populären Spielen oder Apps, können sie leicht mögliche Schwachstellen im Code feststellen und ausnutzen. Haben sie Zugang zu den Quellen der Entwickler, lassen sich über die Modifizierung des Quellcodes leicht Backdoors einbauen.

Zudem kann die von Regierungen ausgehende Ausspähung mit Wirtschaftsspionage gekoppelt sein. Bislang als sicher geglaubte ethische Schranken im Umgang mit Wettbewerbern wurden 2013 durchbrochen. Leider ist gezielte Cyberspionage inzwischen selbst zum Geschäft geworden und Cybersöldner lassen sich von Unternehmen anheuern, um in deren Auftrag maßgeschneiderte Spionageangriffe durchzuführen. (Kaspersky Lab: ra)

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

  • So (un)sicher wird 2020 für industrielle Netzwerke

    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

  • Cyberangriff auf wichtige Pfeiler der Gesellschaft

    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

  • Cyberbedrohungen und Trends für 2020

    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.