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Steigendes Bedrohungspotenzial von MacOS


Cybersecurity 2020: Weitere Zunahme von Fileless-Malware
Ransomware ist ein ernstzunehmendes Problem, das nur schwer unter Kontrolle zu bringen ist



Von Matthias Canisius, Regional Director CEE bei SentinelOne

Die wirksame und zeitnahe Identifizierung von Schadsoftware ist heute eine der größten Herausforderungen der IT-Sicherheit in Unternehmen. Das liegt nicht zuletzt an der schieren Menge neuer Malware-Varianten – das BSI identifizierte im vergangenen Jahr 300.000 bis 400.000 neue Schadprogramme täglich – sondern auch an deren raffinierter Verschleierung, die herkömmliche Signatur-basierte Schutztechnologien überfordert. Ein zunehmend großes Problem ist dabei Fileless-Malware, die nicht an ausführbare Dateien gebunden ist und kaum bis keine Spuren auf der Festplatte hinterlässt.

Vor allem Speicher-basierte Malware-Angriffe, sogenannte Memory-based Attacks, stehen bei Hackern hoch im Kurs. Dabei kommt Malware zum Einsatz, die im Hauptspeicher aktiv ist, dort Befehlskanäle einrichtet und dann selbständig Operationen ausführt, wie etwa das Herunterladen weiterer Trojaner. Prominente Vertreter von Fileless-Malware, die 2019 unter anderem mehrere deutsche Universitäten, Verwaltungen und Unternehmen infiziert haben, sind die Trojaner Emotet und Trickbot. Mit diesen werden wir auch im Jahr 2020 zu kämpfen haben, da wirksame Endpunktschutztechnologien noch immer nicht flächendeckend eingesetzt werden.

MacOS hat seit vielen Jahren den Ruf eines relativ angriffssicheren Betriebssystems. So gilt das OS von Apple als weit weniger anfällig für Malware und Cyberattacken als der Marktführer Windows. Obwohl der Großteil der Schadsoftware noch immer auf Windows und Linux abzielt, sollten auch Mac-User die Bedrohungslage nicht unterschätzen: Auch sie sind nicht immun gegen Kompromittierungen oder gefährliche Infektionen: Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 identifizierten die Sicherheitsforscher von SentinelOne mindestens zehn verschiedene Arten von Malware, die speziell auf MacOS abzielen. Dabei zeigt sich die Tendenz, dass Cyberkriminelle die Mac-Plattform von Apple vermehrt fokussieren und auch immer häufiger Erfolg haben, weshalb im nächsten Jahr mit einem weiteren Anstieg mit MacOS-spezifischer Malware zu rechnen ist.

Ransomware wird personalisierter
Spätestens seit den groß angelegten, globalen WannaCry- und NotPetya-Kampagnen im Jahr 2017 wissen wir: Ransomware ist ein ernstzunehmendes Problem, das nur schwer unter Kontrolle zu bringen ist. Dies wird sich auch im Jahr 2020 nicht ändern, im Gegenteil: Wir sehen, dass Ransomware-Angriffe immer personalisierter und immer gezielter auf ihre Opfer ausgerichtet werden – sei es, dass Ransomware für spezielle Länder oder Branchen entwickelt wird oder die Angreifer gezielt besonders sensible, wertvolle oder brisante Daten verschlüsseln, anstatt unkontrolliert einfach alles zu codieren.

Automation wird in der Security unabdingbar
Security-Manager in Unternehmen stehen heute vor der großen Herausforderung, jeden Winkel ihres Netzwerks überwachen und schützen zu müssen – vom Endpunkt bis zur Cloud. Abteilungen, die dabei auf passive Bedrohungserkennung zurückgreifen, kommen schnell an ihre Grenzen, denn sie müssen eine schier unendliche Zahl von Daten manuell in Zusammenhang bringen, analysieren und bewerten. In Zeiten von Fachkräftemangel, überarbeiteten IT-Teams und einer komplexen Bedrohungslandschaft ist dies eine Sisyphus-Arbeit. Deshalb sollten Schutzlösungen, die auf Automatisierung beruhen, auf der CI(S)O-Prioritätenliste für 2020 ganz oben stehen. Egal, ob es um Endpunktsicherheit, Passwort- und Identity-Management oder Datenanalyse geht, wenn Unternehmen ein Heer von Security-Experten für den Betrieb einer Lösung brauchen oder diese zeitaufwendig integrieren müssen, nützt die beste Lösung nichts. (SentinelOne: ra)

eingetragen: 19.12.19
Newsletterlauf: 26.02.20

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Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

  • So (un)sicher wird 2020 für industrielle Netzwerke

    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

  • Cyberangriff auf wichtige Pfeiler der Gesellschaft

    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

  • Cyberbedrohungen und Trends für 2020

    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.