- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Kommentare & Meinungen

IT-Sicherheit: Mittelstand nur Mittelmaß


Oft verfügen Betriebe nicht über die finanziellen Ressourcen, die Manpower oder das benötigte Spezialwissen, um Security-Maßnahmen umzusetzen
Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland: Seit Jahren steigende Angriffszahlen

(11.05.15) - Mitte April gab der IT-Branchenverband Bitkom die Ergebnisse seiner Studie zur IT-Sicherheit im Geschäftsumfeld bekannt: Jedes zweite Unternehmen ist bereits Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage und Datendiebstahl gewesen. Tim Cappelmann, Leiter Managed Security bei AirITSystems, im Kommentar zur IT-Sicherheitslage im Mittelstand.

"Die von Bitkom veröffentlichten Zahlen sind besorgniserregend: Innerhalb der letzten zwei Jahre wurden 51 Prozent aller Unternehmen, egal welcher Größe, Opfer von Cyberkriminalität. Überdurchschnittlich häufig trifft es dabei mit 61 Prozent den deutschen Mittelstand. Dabei verfügen nur 54 Prozent der mittelständischen Betriebe über ein Notfallmanagement für Cyberkriminalität. Bedenkt man die immer weiter zunehmende Digitalisierung der internen Strukturen, an der nicht nur der unternehmerische Erfolg, sondern auch die wirtschaftliche Existenz hängt, eine ernüchternde Zahl. Nur in den wenigsten Fällen, bemerken die Firmen Angriffe auf ihre IT-Infrastruktur.

Steigende Angriffszahlen
Nach wie vor verschließen zu viele die Augen vor der Realität. Dabei verzeichnet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland seit Jahren steigende Angriffszahlen. Im Fokus stehen dabei schon lange nicht mehr die Global Player, sondern der Mittelstand mit seinem wertvollen Spezial-Know-how. Diesem Expertenwissen hat es Deutschland zu verdanken, das Land mit den meisten Marktführern zu sein. Wie Bitkom-Präsident Prof. Dr. Kempf, allerdings richtig sagt: 'Viele Unternehmen schützen ihre materiellen und immateriellen Werte nicht ausreichend.' Diese Sorglosigkeit gerade im Umgang mit der IT stellen wir auch bei unseren Kunden immer wieder fest. Bei zu vielen steckt im Kopf noch die Meinung: 'Das betrifft uns nicht.' Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit hingegen nicht zu verspielen, muss diesen Unternehmen klar werden, dass IT-Sicherheit ein zentraler Baustein für die eigene Zukunftsfähigkeit ist.

Mitarbeiter sensibilisieren
Das ist gerade im Mittelstand leichter gesagt als getan, denn oft verfügen die Betriebe nicht über die finanziellen Ressourcen, die Manpower oder das benötigte Spezialwissen, um Security-Maßnahmen umzusetzen. An dieser Stelle helfen externe Berater und Dienstleister weiter, die bedarfsgerechte Sicherheitslösungen im Unternehmen etablieren. Wichtig ist darüber hinaus, die eigenen Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren, da verstärkt versucht wird, über Social Engineering sensible Informationen und Daten zu erhalten. Hier gilt es Mitarbeiter auf das Gefährdungspotenzial hinzuweisen und zu schulen, wie sie in Notfallsituationen am besten vorgehen."
(AirITSystems: ra)

AirITSystems: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Abbild der momentanen IoT-Sicherheit

    Das Internet der Dinge ist Fluch und Segen zugleich: Während vernetzte Geräte unseren Alltag optimieren und Unternehmen neue lukrative Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, sind die Auswirkungen der zunehmenden Vernetzung auf unsere physische und digitale Sicherheit weniger positiv. Tatsache ist: Im gleichen Maße, indem die Zahl von IoT-Geräten steigt, steigt auch das Risiko für Missbrauch, Datendiebstahl oder gefährlichen Manipulationen. Und dafür ist nicht einmal großes Hackergeschick vonnöten: Vielmehr reichen ein herkömmlicher Telekom-Router und eine einfache Fehlkonfiguration aus, um für einen schweren Datenschutzvorfall zu sorgen. So passiert jüngst in einer niedersächsischen Arztpraxis. Deren 30.000 sensible Patienten- und Mitarbeiterdaten waren über einen Windows-Server für jedermann im Internet frei zugänglich. Ein Supergau - nicht nur in Hinblick auf die EU-DSGVO.

  • Datenschutz im Gesundheitswesen

    Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist das Thema Datenschutz auch bei Privatpersonen in den Fokus gerückt: Niemand möchte persönliche Daten in den falschen Händen sehen. Jedoch zeigt die Vergangenheit, dass gerade in einem äußerst sensiblen und wichtigen Sektor großer Nachholbedarf besteht: Beim Datenschutz im Gesundheitswesen. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group aufmerksam und verweisen auf eine kürzlich erschienene Studie zur IT-Sicherheit bei Ärzten und Apotheken des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Demnach sind vor allem mangelndes Wissen der Mitarbeiter sowie Hürden in der Umsetzung der IT-Sicherheit Ursachen für Datenskandale: Patientendaten werden häufig unverschlüsselt und damit für jeden einsehbar per E-Mail versendet. "Aufgrund der Unwissenheit öffnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Praxen und Apotheken E-Mail-Anhänge von zwar unbekannten, jedoch vermeintlich unauffälligen Absendern, ohne diese vorher genau zu prüfen. Fallen diese Mitarbeiter auf solche Phishing-E-Mails herein, sind Patientendaten in Gefahr. Auch durch die fehlende Verschlüsselung ist die Gefahr sehr hoch, dass digitale Patientenakten in die Hände unbefugter Dritter gelangen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Wenn der Datenschutz dem Gesetz ein Bein stellt

    Mit dem DVG sollte die Digitalisierung im Gesundheitswesen endlich richtig Fahrt aufnehmen. Aber wieder einmal bewahrheitet sich leider nicht das Sprichwort ‚Was lange währt, wird endlich gut'. Denn das Bundesgesundheitsministerium hat in einem neuen Entwurf zum DVG die bisher geplanten Regelungen zur elektronischen Patientenakte gestrichen. In der Ressortabstimmung merkte das Justizministerium datenschutzrechtliche Bedenken an. Sensible Informationen zum Gesundheitszustand würden stärkere Schutzmechanismen benötigen. Weiter ging es auch um Unklarheiten bei der Frage, welche Anwendungen zuerst in der Akte verfügbar sein müssen und die scheinbare Problematik, dass Patienten im ersten Schritt keine Zuordnung vornehmen können, welche der behandelnden Ärzte welche Daten einsehen können. In der aktuellen Gesetzesvorlage heißt es, dass in einem zeitnah folgenden zusätzlichen Gesetz die elektronische Patientenakte Berücksichtigung finden soll, damit die Versicherten wie bereits festgelegt ab 2021 von der ePA profitieren können.

  • Schutz der eigenen Mitarbeiter

    Der Digitalverband Bitkom hat mehr als 1.000 Geschäftsführer und Sicherheitsverantwortliche in Deutschland befragt. 75 Prozent der befragten Unternehmen waren danach in den vergangen zwei Jahren Ziel von Cyber-Attacken. Auffällig dabei: Die größte Tätergruppe - wenn es um Datendiebstahl geht - sind die eigenen Mitarbeiter, die zum Beispiel einen USB-Stick mit Kundendaten mitnehmen, wenn sie das Unternehmen verlassen. Christian Patrascu, Senior Director, Sales Central Eastern Europe von Forcepoint, nimmt dazu Stellung.

  • Sicherheitslücken in vielen Android-Smartphones

    Das Oberlandesgericht in Köln hat eine Klage von Verbraucherschützern zurückgewiesen. Inhalt: Elektronikmärkte verkaufen bewusst veraltete und unsichere Android-Smartphones, ohne Kunden auf die Risiken hinzuweisen. Das dürfen sie auch weiter tun. Die Klage vom Juli 2017 weckte Hoffnungen bei vielen Sicherheitsexperten, die schon lange vor Sicherheitslücken in vielen Android-Smartphones warnen. Diese werden nämlich nicht mehr behoben und stellen deshalb ein Risiko für die persönlichen Daten von Nutzern dar. Verbraucherschützer wollten in einem Gerichtsurteil erwirken, dass Geräte mit einer veralteten Android-Version nur noch mit einem entsprechenden Hinweis verkauft werden dürfen, da sie gut dokumentierte und nicht behebbare Mängel bei der Sicherheit aufwiesen.