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Hacker werden zum Immunsystem des Internet


Internetsicherheit wird zum Alltagsthema für jedermann
Attacken zeigen die Schwachstellen eines Systems auf

Von Markus Härtner, Senior Director Sales DACH bei F5 Networks

(19.02.15) - Angriffe auf Industrieanlagen-Kontrollsysteme, wie jüngst in einem Stahlwerk in Form einer "Spear-Phishing"-Attacke geschehen, oder auf Produktionsanlagen-Kontrollsysteme kommen für Experten nicht überraschend. Zwar handelt es sich – nach dem berüchtigten Stuxnet – erst um den zweiten Fall, bei dem Computercode gegen physische Ziele eingesetzt wurde. Die Schwachstellen in industriellen Kontrollsystemen wie SCADA werden jedoch nicht erst seit gestern untersucht und sind inzwischen auch Gegenstand der Hacker-Veranstaltung DEF CON. Dennoch wird immer noch zu wenig unternommen, um solche Sicherheitslücken zu schließen. Ein Ansatz, der bereits verfolgt wird, ist, diese Systeme vom Internet abzukapseln, um sie vor externen Zugriffen zu schützen.

Mit dem Internet of Things öffnen sich Cyberkriminellen jetzt ganz neue Möglichkeiten für Angriffe. Internetsicherheit ist längst kein Thema mehr, das sich auf IT-Abteilungen beschränkt. Internetsicherheit wird zum Alltagsthema für jedermann. Die steigende Zahl an vernetzten Häusern, Heizsystemen etc. bietet Angriffsflächen, die sich aufgrund der Anbindung ans Internet unserer Kontrolle entziehen.

Jeder findige Hacker wäre wohl in der Lage, sich die Kontrolle über ein industrielles System zu verschaffen – im erwähnten Fall ging diese sogar bis zur Steuerung des Hochofens, der nicht mehr regulär abgeschaltet werden konnte. So schädlich solche Angriffe auch sind, das Positive daran ist, dass jetzt auch die Industrie genauer auf das Thema Sicherheit schaut und ihre IT aufrüstet. Attacken zeigen die Schwachstellen eines Systems auf, und damit werden Hacker zum Immunsystem des Internet – so die Theorie von Cybersecurity-Expertin Keren Elazari. Scheint, als würde sie damit Recht haben. (F5 Networks: ma)

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Meldungen: Kommentare und Meinungen

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    Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist das Thema Datenschutz auch bei Privatpersonen in den Fokus gerückt: Niemand möchte persönliche Daten in den falschen Händen sehen. Jedoch zeigt die Vergangenheit, dass gerade in einem äußerst sensiblen und wichtigen Sektor großer Nachholbedarf besteht: Beim Datenschutz im Gesundheitswesen. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group aufmerksam und verweisen auf eine kürzlich erschienene Studie zur IT-Sicherheit bei Ärzten und Apotheken des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Demnach sind vor allem mangelndes Wissen der Mitarbeiter sowie Hürden in der Umsetzung der IT-Sicherheit Ursachen für Datenskandale: Patientendaten werden häufig unverschlüsselt und damit für jeden einsehbar per E-Mail versendet. "Aufgrund der Unwissenheit öffnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Praxen und Apotheken E-Mail-Anhänge von zwar unbekannten, jedoch vermeintlich unauffälligen Absendern, ohne diese vorher genau zu prüfen. Fallen diese Mitarbeiter auf solche Phishing-E-Mails herein, sind Patientendaten in Gefahr. Auch durch die fehlende Verschlüsselung ist die Gefahr sehr hoch, dass digitale Patientenakten in die Hände unbefugter Dritter gelangen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

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