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Cybercrime macht nicht halt an Ländergrenzen


BSI und Land Berlin verstärken Zusammenarbeit beim Schutz Kritischer Infrastrukturen
Dynamische Gefährdungslage: Doppelstrukturen in Bund und Ländern sind dabei nicht zielführend



Einen engeren Austausch und eine verstärkte Zusammenarbeit in Fragen der Cyber-Sicherheit, insbesondere zum Schutz Kritischer Infrastrukturen, haben das Land Berlin und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beschlossen. Dazu unterzeichneten der Berliner Innensenator Andreas Geisel und BSI-Präsident Arne Schönbohm in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung.

"Im Bereich der Cyber-Sicherheit ist Deutschland in den letzten Jahren ein gutes Stück vorangekommen. Wir haben wichtige Maßnahmen auf legislativer und operativer Ebene umgesetzt, um speziell die Kritischen Infrastrukturen besser zu schützen. Bislang gab es in Deutschland keine IT-Sicherheitsvorfälle, die eine Versorgung der Bevölkerung gefährdet hätten.

Damit das so bleibt, dürfen wir als Gesellschaft nicht nachlassen, unsere Bemühungen um eine stabile und erfolgreiche Cyber-Abwehr angesichts einer dynamischen Gefährdungslage zu verstärken. Doppelstrukturen in Bund und Ländern sind dabei nicht zielführend, daher unterstützen wir als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde die Länder und stellen ihnen unser Know-how und unsere Dienstleitungen zur Verfügung. Die zukünftig noch engere Zusammenarbeit mit dem Land Berlin ist daher ein wichtiger Schritt zur Sicherung eines starken Standorts Deutschland", betont BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Innensenator Andreas Geisel sagt dazu: "Cyber-Kriminalität macht nicht halt an den Ländergrenzen. Eifersüchteleien zwischen den Ländern und dem Bund sind deshalb fehl am Platz. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und uns eng vernetzen. Denn klar ist: Den Cyber-Raum schützen und widerstandsfähige Infrastrukturen stärken sind gesamtstaatliche Aufgaben. Mit dem BSI haben wir einen starken und kompetenten Partner an unserer Seite, um Herausforderungen zu meistern und in der Cyber-Abwehr weiterhin erfolgreich zu sein."

Mit der Absichtserklärung vereinbarten das BSI und die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport eine engere Zusammenarbeit unter anderem in den folgenden Bereichen:

>> Austausch zu Prozessen des IT-Krisenmanagements und der Prävention von Cyber-Angriffen

>> Stärkung der Resilienz bestehender IT-Lösungen des Landes Berlin, etwa durch Web-Checks oder Penetrationstests des BSI

>> Gegenseitige Hospitationen von Mitarbeitern aus dem Bereich Schutz Kritischer Infrastrukturen, um Kenntnisse und Erfahrungen zu erweitern und zu vertiefen

>> Beratung und Unterstützung des BSI beim Aufbau behördlicher Informationssicherheitsmanagementsysteme in Berlin

>> Kooperation im Bereich der strategischen IT-Implementierung, etwa durch Berücksichtigung des Bedarfs des Landes Berlin bei Rahmenverträgen für zugelassene Produkte des Bundes

>> Aus- und Fortbildung: Die Senatsverwaltung wird Qualifizierungsangebote des BSI für die Länder nutzen

>> Ausbau der Zusammenarbeit für mehr IT-Sicherheit in der Wirtschaft im Rahmen der Allianz für Cyber-Sicherheit (ACS). Als Multiplikator der ACS engagiert sich die Senatsverwaltung verstärkt im Bereich der Kommunikation und Information bezüglich der Ziele der Allianz für Cyber-Sicherheit.

Geplant sind zum Beispiel gemeinsame Veranstaltungen und Informationskampagnen, von denen speziell kleine und mittelständische Unternehmen in Berlin profitieren. (BSI: ra)

eingetragen: 10.09.18
Newsletterlauf: 12.10.18


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