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Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Daten


Studie Datenland Deutschland: Maßnahmen für die Gewinnung des Kundenvertrauens - Datengetriebene Wirtschaft nur mit Transparenz
73 Prozent der Studienteilnehmer wünschen sich Sicherheit darüber, dass Daten nicht weiterverkauft werden

(21.10.14) - Laut der Deloitte-Studie "Datenland Deutschland – Die Transparenzlücke" lässt sich das Wachstumspotenzial einer datengetriebenen Wirtschaft nur realisieren, wenn das Verbrauchervertrauen gewährleistet ist. Dieses ist in Deutschland aber nicht gegeben. Dessen Aufbau erfordert von den Unternehmen eine höhere Transparenz und mehr aktive Kommunikation über den Datenumgang sowie den Nutzen, den die Verbraucher von der Weitergabe ihrer Daten haben. Unternehmen benötigen daher eine entsprechende Strategie für den Umgang mit Kundendaten und eine konsistente organisatorische Einbettung. Die Studie setzt sich mit dem Umgang mit Personendaten auseinander und beleuchtet sowohl die Einstellungen und Erwartungen der deutschen Konsumenten als auch den Stand der Nutzung von Data Analytics in deutschen Großunternehmen.

"Konsumenten haben wenig Vertrauen in den verantwortungsbewussten Umgang mit Daten durch Unternehmen. Insbesondere fürchten sie den Weiterverkauf individueller Informationen und bemängeln, dass sie nicht wissen, was mit ihren Daten geschieht. Unternehmen können diesen Befürchtungen relativ leicht begegnen, indem sie mehr kommunizieren und Transparenz herstellen. Damit können sie sicherstellen, dass sie den Wert ihrer Daten nutzen und Wettbewerbsvorteile schaffen, schließlich sind Daten die Grundlage vieler neuer Geschäftsmodelle", erklärt Nicolai Andersen, Leiter Innovation bei Deloitte.

Insgesamt 71 Prozent der Studienteilnehmer auf Konsumentenseite achten stark darauf, welche persönlichen Daten sie im Internet preisgeben. Dies gilt vor allem für Finanzdaten. So brechen etwa 59 Prozent eine Online-Transaktion bewusst ab, wenn sie die geforderten Informationen nicht abgeben wollen. Deutlich über die Hälfte gibt Daten nur an, wenn sie der jeweiligen Organisation vertrauen (57 Prozent) und vermeidet Geschäftsbeziehungen, wenn sie die Vertraulichkeit von Daten als gefährdet ansehen (55 Prozent).

Das höchste Vertrauen genießen heimische Unternehmen, gefolgt von inländischen Behörden und der Regierung. 57 beziehungsweise 45 Prozent vertrauen diesen Institutionen– lediglich 6 Prozent dagegen Nicht-EU-Unternehmen. Als vertrauenswürdig gelten auch Banken (58 Prozent) und Institutionen aus dem Gesundheitswesen (52 Prozent).

Gesetzlicher Datenschutz allein nicht ausreichend
Um ihr eigenes Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen, erwarten Konsumenten maximale Transparenz über die Datenverwendung, dies ist viel wichtiger als direkte Vorteile oder Gegenleistungen im Sinne von Rabatten und ähnlichen Anreizen.

73 Prozent der Studienteilnehmer wünschen sich Sicherheit darüber, dass Daten nicht weiterverkauft werden. 60 Prozent fordern eine klare Kommunikation darüber, welche Daten zu welchen Zwecken verwendet werden. Derartige Kundenwünsche und -prioritäten schätzen Unternehmen oft falsch ein. Das gilt insbesondere für den Weiterverkauf, der hier nur mit einem Stellenwert von 55 Prozent bewertet wird.

Gleichzeitig jedoch sind die Ansprüche der Unternehmen bezüglich der Datensicherheit an sich selbst sehr hoch. Rein gesetzlicher Datenschutz wird als nicht ausreichend angesehen. Zwei Drittel der Befragten bestehen zudem auf gleichen Rahmenbedingungen für europäische Unternehmen beim Datenschutz.

Data Analytics unumgänglich für Entscheidungsfindung
Data Analytics haben bei über 70 Prozent der Unternehmen für Prognosen den höchsten Stellenwert. Bei den Zielen steht ein besseres Markt- und Kundenverständnis ganz weit oben – Vertriebsoptimierung, Prognose des Kundenverhaltens und Kundensegmentierung sind die Haupttreiber von Data Analytics. Generell liefert Data Analytics einen kritischen Input zur Entscheidungsfindung und die Unternehmen beurteilen den Effekt auf den Unternehmenserfolg positiv. Größte Herausforderungen sind hierbei der Zugang zu aussagekräftigen Datenquellen und die Umsetzung der Erkenntnisse.

Zukünftig versprechen die neuen Möglichkeiten von Data Analytics der Analyse von Zusammenhängen ein noch höheres Gewicht zu geben. Damit berücksichtigen Unternehmen mehr relevante Daten beziehungsweise ermöglichen rationalere Entscheidungen. Um dies erfolgreich umzusetzen, müssen die betroffenen Unternehmen jedoch vermehrt Maßnahmen ergreifen, um das nötige Kundenvertrauen zu generieren.

"Unternehmen sind immer stärker datengetrieben. Ohne das Konsumentenvertrauen wird die datengetriebene Wirtschaft allerdings an eine Grenze kommen. Deswegen existiert ein deutlicher Handlungsbedarf in punkto Transparenz. Das zeigt unsere Studie – die erste aus der Studienreihe Datenland Deutschland. Teilgenommen haben 1.500 Konsumenten und 256 Großunternehmen", resümiert Dr. Alexander Börsch, Leiter Research bei Deloitte Deutschland. (Deloitte: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.