Windows-Betriebssysteme auf PCs ungepatcht
Flexera Software warnt vor weiteren Ransomware-Attacken ähnlich WannaCry
Der "Country Report" von Secunia Research von Flexera Software zeigt einen Anstieg von Open Source Vulnerabilities während das Patch-Verhalten von Anwendern nachlässt
Ein Report von Flexera Software unterstreicht die anhaltende Gefährlichkeit von Ransomware-Attacke wie WannaCry für Unternehmen und private PC-User: Während die Bedrohungen durch ungepatchte Vulnerabilities kontinuierlich wächst, lässt das Patch-Verhalten der Anwender deutlich nach.
Das ist das Ergebnis des "Country Reports" von SecuniaResearch@Flexera für das erste Quartal 2017. Nach dem Sicherheitsreport ist die Zahl von Vulnerabilities in PC-Betriebssystemen in Deutschland gestiegen. Gleichzeitig sind die Anwender nachlässiger beim Patchen von Anwendungen geworden.
8,8 Prozent der Windows-Betriebssysteme waren im ersten Quartal 2017 auf privaten PCs ungepatcht. Damit ist die Zahl gegenüber dem letzten Quartal mit 6,5 Prozent (Q4 2016) und dem Vorjahr 5,3 Prozent (Q1 2016) gestiegen.
Der Anteil der Vulnerabilities in Betriebssystemen belief sich im ersten Quartal auf 36 Prozent im Vergleich zu 32 Prozent in Q4 2016 und 21 Prozent im Vorjahr (Q1 2016).
Schwachstellen in der Software gelten als beliebtes Einfallstor für Hacker – wie das Exploit im Fall der WannaCry-Ransomware-Attacke eindrucksvoll bewiesen hat. Sie stellen ein grundlegendes Sicherheitsproblem dar und können genutzt werden, um in IT-Systeme einzubrechen.
Die Flexera-Daten zeigen, dass das Risiko, Opfer eines Cyber-Angriffes zu werden, zunimmt. Dabei sollte genau das Gegenteil der Fall sein, denn für die Mehrzahl der bekannten Vulnerabilities stehen bereits am Tag der Veröffentlichung Patches zur Verfügung. Der Anfang des Jahres veröffentlichte Flexera Vulnerability Review 2016 bestätigte dies: Von 147 Vulnerabilities in 2.136 Softwareprodukten von 246 Anbietern konnten 81 Prozent der Schwachstellen schon am Tag der Bekanntgabe gepatcht werden.
Trotz ihrer Verfügbarkeit verpasst es eine alarmierende Zahl von Unternehmen und privaten PC-Nutzern, die Patches auch tatsächlich anzuwenden – ähnlich wie beim Microsoft-Patch, das vor WannaCry Attacke geschützt hätte.
"Um es ganz offen zu sagen: Wer zwei Monate wartet, um ein wichtiges Microsoft-Patch anzuwenden, macht etwas grundlegend falsch", so Kasper Lindgaard, Direktor Secunia Research von Flexera Software. "Im Fall von WannaCry gab es bereits im April einen entsprechenden Warnhinweis. Für Unternehmen ist das ein deutlicher Weckruf, diese Art von Bedrohungen und Risiken endlich ernst zu nehmen. Es gibt hier einfach keine Entschuldigung mehr, dies nicht zu tun."
Wichtigste Ergebnisse des Country Reports in Deutschland:
>> 8,8 Prozent der Anwender nutzten in Q1 ungepatchte Windows Betriebssysteme.
>> Im Durchschnitt waren 12,7 Prozent der Nicht-Microsoft-Anwendungen ungepatcht.
>> Zu den drei gefährdetsten Anwendungen im erste Quartal 2017 gehören der Oracle Java JRE 1.8.x / 8.x (47 Prozent ungepatcht) mit 44 Schwachstellen und einem Marktanteil von 52 Prozent, VLC Media Player 2.x (38 Prozent ungepatcht) mit sechs Schwachstellen und 57 Prozent Marktanteil sowie Apple iTunes 12.x (56 Prozent ungepatcht) mit 77 Schwachstellen und 25 Prozent Marktanteil.
Über den Report
Die Country Reports informieren über den Sicherheitsstatus von Softwareprodukten auf privat genutzten PCs in 12 Ländern. Die gefährdeten Programme werden entsprechend ihres Risikopotentials bewertet und aufgeführt. Die 12 Secunia Country Reports basieren auf Daten von Personal Software Inspector im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. März 2017.
(Flexera Software: ra)
eingetragen: 17.05.17
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