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Manager bei Datensicherheit überfordert


Chefs im Mittelstand sind das größte Risiko, wenn es um die Vertraulichkeit der Informationen und Unternehmenswissen geht
Laut Studie gefährden Unternehmensleiter den Ruf und langfristigen Erfolg ihrer Firma durch Nichtbeachtung der Regeln



Obwohl sie mit hochsensiblen und vertraulichen Informationen ihres Unternehmens umgehen, sind mittelständische Geschäftsführer oder CxOs möglicherweise das schwächste Glied, wenn es um die Sicherung solcher Informationen geht. Eine Umfrage zu Informationsmanagement und Sicherheitspraktiken im Mittelstand, durchgeführt von Iron Mountain ergab, dass Manager am fahrlässigsten mit sensiblen Unternehmensinformationen umgehen.

Über die Hälfte der befragten Führungskräfte (57 Prozent) gab an, dass sie unternehmensbezogene sensible oder vertrauliche Informationen – für alle sichtbar – im Drucker liegen gelassen haben. Knapp weniger als die Hälfte (49 Prozent) benutzte einen persönlichen E-Mail-Account zum Senden sensibler Unternehmensinformationen. Darüber hinaus sendeten 40 Prozent Informationen über unsichere drahtlose Netzwerke oder entsorgten Dokumente in einem potentiell unsicheren Behältnis (43 Prozent) und 39 Prozent gaben zu, schon einmal Unternehmensinformationen an öffentlichen Plätzen verloren zu haben. Im Vergleich zu den Mitarbeitern in mittelständischen Unternehmen stehen Chefs und Manager in all diesen Fällen ganz oben auf der Liste in Sachen Informationsmanagement-Sünden.

Laut Edelman Trust Barometer Report 2016, in dem 33.000 Bürger in 28 Ländern befragt wurden, wuchs das Vertrauen in Unternehmensführer weltweit um acht Prozentpunkte auf 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2015 an. Dieses Vertrauen könnte, wenn es um die Sicherung von Unternehmensinformationen durch CxOs geht, unangebracht sein. Laut der Iron Mountain Studie finden tatsächlich 21 Prozent der Chefs die Prozesse zur Datensicherheit zu komplex und suchen Ausweichlösungen. Ein Manager von sieben (14 Prozent) gab an, dass er die Unternehmensrichtlinien für Informationssicherheit nicht beachte, weil diese zu kompliziert seien. Weitere sechs Prozent sagten aus, dass sie keine Ahnung von solchen Richtlinien in diesem Bereich hätten.

Die Studie zeigt, dass sich Objekt- und Büroleiter auf dem zweiten Platz hinter den CxOs bei der unsicheren Handhabung von Daten befinden. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) hat bereits sensible oder vertrauliche Daten vom Arbeitsplatz nach außerhalb genommen und 48 Prozent haben solche Informationen schon einmal an den falschen Empfänger geschickt.

Verhaltensänderung gegenüber Datensicherheit notwendig
Am unteren Ende der Liste findet sich das Verwaltungspersonal, doch obwohl dieses vergleichsweise gut abschneidet, hat dieses ebenfalls Informationen schon falsch gehandhabt. Knapp weniger als ein Drittel (29 Prozent) ließ ebenfalls vertrauliche Informationen im Drucker liegen, weitere 21 Prozent gaben an, Daten bereits verlegt oder an die falsche Person geschickt zu haben. 15 Prozent der Befragten gaben außerdem zu, schon Unternehmensdokumente an öffentlichen Plätzen verloren zu haben.

Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH, kommentierte dies so: "Unsere Umfrage zeigt, dass Manager in mittelständischen Unternehmen sensible Informationen mehr gefährden als jeder andere Mitarbeiter. Sie neigen dazu, die Prozesse, die zur Sicherheit von Informationen entwickelt wurden, zu umgehen. Dabei ist Datenschutz eindeutig Chefsache. Die finanziellen Sanktionen für Unternehmen, die an den Anforderungen bei der Datenhandhabung und Sicherheit scheitern, werden härter.

Ein richtiger Umgang mit Daten bedeutet nicht nur, Geldstrafen zu vermeiden: Die Rufschädigung, die mit einer Datenschutzverletzung verbunden ist, kann sich auf die Kundenbindung und auf das Ergebnis auswirken. Unternehmen müssen daher Verhaltensweisen von Mitarbeitern fördern, die sensible Unternehmensinformationen schützen. Für viele wird dies eine kulturelle Veränderung bedeuten, angefangen bei den Chefs. Für alle wird das kontinuierliches Lernen bedeuten, denn die digitale Revolution und einhergehend damit die Wichtigkeit des Datenschutzes wird nicht morgen oder übermorgen vorbei sein."

Über die Umfrage
Die Umfrage wurde für Iron Mountain von Opinion Matters durchgeführt, die insgesamt 4.006 Mitarbeiter in Unternehmen mit einer Größe von 250-3.000 Angestellten (in Nordamerika 250-5.000 Mitarbeiter) in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Nordamerika befragten.
Die Teilnehmer kamen aus den Bereichen Herstellung, Maschinenbau, Versicherung, Finanzdienstleistung, Recht, Pharmazie und Energie mit Positionen in HR, Recht, IT, Geschäftsführung, Einkauf, Vertrieb, Marketing, Objekt- und Büroleiter, Administration einschließlich persönlicher Assistenz und Sekretariat sowie Personen, die als verantwortlich für Informationsmanagement erachtet wurden. Die Studie wurde mittels Online-Interviews in April und Mai 2016 durchgeführt.
(Iron Mountain Deutschland: ra)

eingetragen: 27.09.16
Home & Newsletterlauf: 28.10.16


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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

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    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.