Datensicherheit im Mittelstand
Deutscher Mittelstand nimmt Risiken bei der Datensicherung in Kauf
In der Praxis werden die Themen Backup und Disaster Recovery häufig als zwei getrennte Technologien und Prozesse angesehen
(05.02.15) - Bei dem Thema Datensicherung besteht bei mittelständischen Unternehmen eine hohe Risikobereitschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von NetApp Deutschland unter IT-Managern und Geschäftsführern im deutschen Mittelstand. Die von der Initiative "Cloud Services Made in Germany" im Auftrag von NetApp Deutschland durchgeführte Erhebung zeigt eine extrem hohe Abhängigkeit der Unternehmen von ihren operativen Daten. So sagen 95 Prozent der Befragten aus, dass sie ohne diese Daten ihre Prozesse nicht mehr in der gewohnten Art und Weise weiterführen können. Bei 51 Prozent der Unternehmen droht sogar ein vollständiger Stillstand der Organisation.
Trotz dieser hohen Abhängigkeit der Unternehmen von ihren Daten sind einige der verantwortlichen Manager offenbar bereit, bei der Datensicherheit und Datenverfügbarkeit hohe Risiken in Kauf zu nehmen. So sind zwar 87 Prozent der Teilnehmer der Meinung, funktionierende Maßnahmen zur Datensicherung und Wiederherstellung zu besitzen. Jeder Zehnte gab jedoch an, dass Funktionen zur Datensicherung überhaupt nicht implementiert sind.
Von den Unternehmen mit funktionierender Datensicherung operieren 67 Prozent praktisch im Blindflug, da sie sich nicht sicher sind, ob es im Katastrophenfall überhaupt möglich ist, alle Daten korrekt zurückzuspielen. Und nur ein Viertel der Unternehmen mit Datensicherungsprozessen probt den Ernstfall - die Mehrheit weiß also nicht, ob die Prozesse dann auch greifen.
"Unsere Studie zeigt deutlich, dass Daten heute zu einem der zentralen Produktionsfaktoren zählen. Datenverluste führen bei den betroffenen Organisationen zu hohen wirtschaftlichen Schäden und beeinträchtigen Kunden, Partner und Verbraucher aus deren Ökosystem", erläutert Peter Wüst, Director Strategic Pathways von NetApp. "Es ist nicht akzeptabel, wenn Unternehmen sich und ihre Netzwerke durch fehlende oder ungetestete Systeme gefährden".
Die Umfrage offenbarte noch weitere Risiken. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Unternehmen mit Backup-Prozessen verlassen sich bei der Durchführung der Datensicherung auf Mitarbeiter außerhalb der IT-Organisation. Dies birgt ein vermeidbares Risikopotenzial, das durch unsachgemäße Handhabung der Daten und Speichermedien entstehen kann.
47 Prozent der Unternehmen führen zudem alle 24 Stunden ein komplettes Backup durch. Bei stark wachsenden Datenmengen kommt jedoch irgendwann der Zeitpunkt, an dem dieses Zeitfenster für eine komplette Datensicherung nicht mehr ausreicht. Die Folge sind aufwändige und kurzfristig durchzuführende IT-Projekte zur Etablierung einer neuen Backup-Strategie. Aber auch wer eine wöchentliche Vollsicherung durchführt, handelt sich Nachteile ein. Im Katastrophenfall kann dies die Restore-Zeiten dramatisch verlängern, wenn im ungünstigsten Fall von sechs zurückliegenden Tagen die inkrementelle Sicherung eingespielt werden muss. In diesem Fall wird mit Sicherheit das Kerngeschäft des Unternehmens mehrere Stunden lang unterbrochen sein.
In der Praxis werden die Themen Backup und Disaster Recovery häufig als zwei getrennte Technologien und Prozesse angesehen. Dieses Vorgehen ist sehr ineffizient, da es Lösungen gibt, die Funktionen für Backup und Disaster Recovery in nur einem Produkt vereinen.
Ergänzend zu der Risikobetrachtung spielt bei der Datensicherung die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Auch hier verschenken viele Unternehmen Zeit und Geld. So sichern beispielsweise 81 Prozent der Befragten eine Datenmenge von weniger als 50 Terabyte. Bei diesem vergleichsweise geringen Datenbestand ist es extrem ineffizient, eigenes Personal und Ressourcen für das Backup abzustellen. Trotzdem nutzen nur 21 Prozent der Unternehmen tatsächlich einen externen Dienstleister. (NetApp: ra)
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