- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Studien

Studie: Vorstände tun zu wenig für Cybersicherheit


Führungskräfte sich durchaus der Tatsache bewusst, dass die Nutzung multipler Cloud-Services zusätzlich zu ihrer internen IT-Infrastruktur zusätzliche Risiken schafft
Eine reaktive Sicherheitsstrategie schränkt die Fähigkeit eines Unternehmens ein, Kundendaten und seinen Ruf zu schützen und Geschäftsziele zu erreichen



Das Top-Management großer Unternehmen ist mittlerweile gut über die Gefahren durch Cyberkriminalität informiert, tut aber noch zu wenig, um diesen wirksam entgegenzutreten. Das ist das zentrale Ergebnis der jährlichen Umfrage von Radware unter Vorständen und Geschäftsführern in aller Welt (Radware 2018 Executive Survey). Danach sind Führungskräfte sich durchaus der Tatsache bewusst, dass die Nutzung multipler Cloud-Services zusätzlich zu ihrer internen IT-Infrastruktur zusätzliche Risiken schafft. Über 90 Prozent nutzen bereits mehr als einen Cloud-Service, und 96 Prozent aller befragten C Level Executives äußerten Besorgnis über die Sicherheit in solchen Konstellationen.

Dennoch benötigen die meisten von ihnen ein einschneidendes Erlebnis, etwa einen erheblichen Sicherheitsvorfall im eigenen Netzwerk oder in dem eines Partners oder Wettbewerbers, um ihre Sicherheitsstrategie zu überdenken. So berichteten 61 Prozent der Befragten, dass sie ihre Sicherheitsrichtlinien nach einem Vorfall beim Mitbewerb geändert hätten; nur geringfügig weniger (59 Prozent) taten dies nach einem Vorfall im eigenen Netzwerk. Auch weitere externe Ereignisse, etwa Regulierungen wie die DSGVO (48 Prozent) oder staatlich gesteuerte Attacken (41 Prozent) wurden häufig als Anlass genannt. 37 Prozent gaben zudem Angst um den eigenen Job als Grund für neue Initiativen bei der Netzwerksicherheit an.

"Letztlich bedeutet dies, dass viele Führungskräfte sich erst dann im erforderlichen Maß um die Sicherheit kümmern, wenn das Kind bereits im Brunnen liegt", kommentiert Michael Tullius, Regional Manager DACH bei Radware, die Ergebnisse der jüngsten Studie. "Viele Möglichkeiten, das Risiko von vornherein zu minimieren, werden dabei nicht gesehen oder nicht konsequent genug umgesetzt."

Dramatischer Anstieg von Ransom-Attacken
So hat nach der Umfrage weit über die Hälfte der befragten Unternehmen die Cybersicherheit nicht durchgängig in ihre Prozesse zur Anwendungsentwicklung (DevOps) integriert. Lediglich 18 Prozent führen zwischen Ende der Entwicklung und vor Einführung einer Anwendung noch einmal umfassende Sicherheitstests durch. Nur die offensichtlichste Folge davon ist ein dramatischer Anstieg von Ransom-Attacken, also Lösegeldforderungen von Hackern, die bei Nichtzahlung mit ernsthaften Beeinträchtigungen des Unternehmensnetzes drohen.

Während im Jahr 2017 nur 12 Prozent aller Befragten angaben, bereits Opfer von Ransom-Angriffen geworden zu sein, sind es in diesem Jahr bereits 69 Prozent. Über die Hälfte davon hat tatsächlich Lösegeld bezahlt. Das hängt vermutlich vor allem mit der Tatsache zusammen, dass zwei Drittel aller befragten Führungskräfte ihre IT-Infrastruktur tatsächlich für angreifbar halten und durch Lösegeldzahlung den Schaden minimieren wollen.

"Eine Lösegeldzahlung kann das Problem vorerst beseitigen, aber diese Art von Reaktionen wird ein Unternehmen nicht voranbringen", so Michel Tullius.

"Eine reaktive Sicherheitsstrategie schränkt die Fähigkeit eines Unternehmens ein, Kundendaten und seinen Ruf zu schützen und Geschäftsziele zu erreichen. Die Investition in geeignete Sicherheitslösungen ist nicht mehr nur ein IT-Aufwand, sondern eine wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens."

Doch die Radware-Studie zeigt auch positive Tendenzen. So sind immer mehr Unternehmen bereit, stärker in automatisierte Sicherheitslösungen zu investieren, die vor allem aufgrund der Nutzung Künstlicher Intelligenz erheblich schneller auf neue Bedrohungen reagieren können als solche, die manuelle Eingriffe erfordern. 71 Prozent der Befragten gaben an, künftig mehr in solche Technologien investieren zu wollen. Allerdings gibt es nach Ansicht von Radware auch hier noch Verbesserungspotential. So setzt heute mit 54 Prozent nur wenig über die Hälfte der Unternehmen, die Sicherheit überhaupt in ihre DevOps-Prozesse integriert haben, dabei auf Automatisierung.

Die Radware 2018 Executive Survey basiert auf 232 Interviews mit Führungskräften auf Vorstands- oder Geschäftsführungsebene in allen Regionen der Welt. Es wurden nur Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 250 Mio. Dollar bzw. Euro und weltweiten Aktivitäten berücksichtigt.
(Radware: ra)

eingetragen: 24.06.18
Newsletterlauf: 05.07.18

Radware: Kontakt & Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.