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Entwicklung von Software-Schwachstellen


Studie: 1.208 Schwachstellen in den 50 beliebtesten Programmen
76 Prozent in Drittanbieter-Software

(21.03.14) - Drittanbieter-Software ist für 76 Prozent der Schwachstellen in den 50 beliebtesten Programmen verantwortlich. Das ist das Ergebnis des aktuellen Jahresreports "Vulnerability Review 2014" von Secunia. Die Studie analysiert die weltweite Entwicklung von Software-Schwachstellen in Unternehmensnetzwerken und Endgeräten von Privatanwendern im Jahr 2013.

Schwachstellen sind die Hauptursache für viele Sicherheitsvorfälle. Dabei zeigen die Ergebnisse des Jahresreports von Secunia, dass die größte Bedrohung für Unternehmen und Privatnutzer von Sicherheitslücken in Drittanbieter-Software ausgeht und nicht von Microsoft-Programmen. Insgesamt wurden in den 50 beliebtesten Programmen im vergangenen Jahr 1.208 Schwachstellen entdeckt. Obwohl Drittanbieter-Software nur ein Drittel der beliebtesten Programme auf privaten PCs ausmacht, war sie für mehr als 76 Prozent der Sicherheitslücken verantwortlich. Der Anteil an Microsoft-Programmen inklusive Windows 7 in den Top 50 liegt bei zwei Dritteln – trotzdem wurden hier nur 24 Prozent der Schwachstellen entdeckt.

"Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Drittanbieter-Software für die Mehrheit der Schwachstellen auf einem durchschnittlichen PC verantwortlich ist", sagt Morten R. Stengaard, Chief Technical Officer bei Secunia. "Ein anderer wichtiger Sicherheitsaspekt ist, wie einfach Microsoft-Programme im Vergleich zu Drittanbieter-Software zu aktualisieren sind. Die automatisierten Sicherheits-Updates von Microsoft – von automatischen Updates, über Software-Configuration-Management, bis hin zu Update Services – gewährleisten einen relativ einfachen Schutz vor Sicherheitslücken in Microsoft-Produkten. Ein großer Teil der Drittanbieter stellt solche automatischen Sicherheits-Updates nicht zur Verfügung. Meist fehlen ihnen dafür die Fähigkeit, die Ressourcen oder das Bewusstsein für Sicherheitsaspekte."

Eine bekannte Schwachstelle genügte für das US-Energieministerium
Obwohl es zahlreiche Schwachstellen gibt, genügt Hackern oft nur eine einzige, um Sicherheitsvorkehrungen zu durchbrechen. Ein gut dokumentiertes Beispiel dafür ist ein Sicherheitsvorfall im US-Energieministerium im vergangenen Jahr. Die Ausnutzung einer bekannten Schwachstelle erzeugte hier Kosten von 1,6 Millionen US-Dollar und führte zum Diebstahl persönlicher Informationen von über 104.000 Mitarbeitern und ihren Familien. Solche Folgen sind keine Ausnahme, wie das Ponemon Institute feststellte: 2013 lag die durchschnittliche Zeit, um eine Cyber-Attacke zu überwinden, bei 32 Tagen, mit durchschnittlichen Kosten von 1.035.769 US-Dollar für die betroffenen Organisationen. Der Sicherheitsvorfall beim US-Energieministerium wurde durch eine Kombination aus betrieblichen und technischen Schwächen verursacht – dem perfekten Nährboden für Cyber-Verbrechen, die Schwachstellen in einer Infrastruktur ausnutzen.

"Der Vorfall zeigt, dass die wichtigste Aufgabe für Unternehmen die Schaffung einer transparenten Infrastruktur ist, sodass sie Bedrohungen für ihre Daten erkennen und Maßnahmen zum Schutz ihrer Systeme ergreifen können", so Morten R. Stengaard weiter. "Um diese Anforderung erfüllen zu können, ist es entscheidend, dass die Führungsebene die wesentliche Rolle des Schwachstellen-Managements erkennt und die Maßnahmen der IT-Abteilung für eine effiziente und effektive Identifizierung und Beseitigung von Bedrohungen unterstützt. Denn in vielen Unternehmen müssen Sicherheitsexperten immer wieder um Ressourcen für den Sieg über die Cyberkriminalität kämpfen."

Dabei ist Abhilfe möglich: 2013 waren für 86 Prozent der Schwachstellen, die in den Top 50 der beliebtesten Programme entdeckt wurden, schon am Tag der Veröffentlichung Sicherheitsupdates verfügbar. Damit können Unternehmen Risiken sofort beseitigen, falls sie die entsprechenden Informationen erhalten und darauf reagieren. In allen 2.289 untersuchten Produkten wurden 13.073 Schwachstellen entdeckt. Für 79 Prozent davon war bereits am Tag der Veröffentlichung ein Patch erhältlich.

"Aus diesen Zahlen schließen wir, dass intelligentes, umfassendes und installierbares Patch-Management sich noch nicht in allen IT-Infrastrukturen etabliert hat", ergänzt Morten R. Stengaard. "Doch mithilfe einer effektiven Risikomanagementstrategie ist es für Unternehmen möglich, der Bedrohung durch Schwachstellen auf Augenhöhe zu begegnen und die geschäftskritischen, sensiblen Informationen in ihren Systemen zu schützen."

Wichtige Ergebnisse der Studie Secunia Vulnerability Review 2014

>> 76 Prozent der Schwachstellen in den 50 beliebtesten Programmen (Top 50) auf privaten PCs im Jahr 2013 betrafen Drittanbieter-Software. Diese Zahl übertrifft die Schwachstellen in Betriebssystemen (8 Prozent) und in Microsoft-Programmen (16 Prozent) bei weitem. 2012 betrugen die Werte 86 Prozent (Nicht-Microsoft), 5,5 Prozent (Betriebssysteme) und 8,5 Prozent (Microsoft).

>> Die 1.208 Schwachstellen in den Top 50 wurden in 27 Produkten entdeckt – 17 Drittanbieter- und 10 Microsoft-Programmen.

>> Die 17 Drittanbieter-Produkte, die nur 34 Prozent der Top 50 entsprechen, waren für 76 Prozent der Schwachstellen in dieser Gruppe verantwortlich.

>> Microsoft-Programme inklusive Windows 7 machen 66 Prozent der Top 50-Produkte aus, waren aber nur für 24 Prozent der Schwachstellen verantwortlich.

>> Im Zeitraum von fünf Jahren liegt der Anteil an Schwachstellen durch Drittanbieter-Produkte bei etwa 75 Prozent.

>> Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.208 Schwachstellen in den Top 50-Programmen identifiziert, was im Fünf-Jahres-Trend einem Anstieg von 45 Prozent entspricht. Die meisten Sicherheitslücken stuft Secunia als hochkritisch (68,2 Prozent) oder extrem kritisch (7,3 Prozent) ein.

>> Insgesamt wurden 2013 in 2.289 Produkten 13.073 Schwachstellen entdeckt.

>> Für 86 Prozent der Sicherheitslücken in den Top 50 gab es bereits am Veröffentlichungstag verfügbare Patches.

Für 79 Prozent der Schwachstellen in allen Produkten gab es Patches am Tag der Veröffentlichung.

>> 727 Sicherheitslücken wurden 2013 in den fünf beliebtesten Browsern entdeckt: Google Chrome, Mozilla Firefox, Internet Explorer, Opera und Safari.

>> 70 Schwachstellen wurden 2013 in den fünf beliebtesten PDF-Programmen entdeckt: Adobe Reader, Foxit Reader, PDF-XChange Viewer, Sumatra PDF und Nitro PDF Reader.

Secunia Vulnerability Review 2014
Die Studie Secunia Vulnerability Review 2014 analysiert die Entwicklung der Software-Sicherheit aus weltweiter Endgeräte-Perspektive. Sie dokumentiert Daten zu Schwachstellen und der Verfügbarkeit von Patches. Diese Informationen korreliert sie mit dem Marktanteil der Programme, um die tatsächliche Gefährdung zu bewerten.
(Secunia: ra)

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