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Abwehr von Ransomware im Unternehmen


Studie: Wachsendes Bewusstsein für Cyberrisiken nach WannaCry
Die Angst vor finanziellen Schäden durch Ransomware führt zu Budgeterhöhungen und vermehrten Mitarbeiterschulungen



Das Bewusstsein von Unternehmen für Cyberrisiken und die notwendige Implementierung von Schutzmaßnahmen ist nach der groß angelegten WannaCry-Attacke im vergangenen Jahr gewachsen. Dies ist das Ergebnis einer vom Endpunktschutz-Spezialisten SentinelOne in Auftrag gegebenen Studie. 34 Prozent der befragten IT-Experten aus Deutschland gaben demnach an, dass das Cybersecurity-Budget ihres Unternehmens in Folge von WannaCry erhöht wurde. In mehr als der Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) hat zudem die Bedeutung von Mitarbeiterschulungen und Sensibilisierungs-Programmen zugenommen.

Dass die Ransomware-Attacke dabei nicht nur in den IT-Abteilungen ihre Spuren hinterlassen hat, sondern auch die Geschäftsführungs- und Vorstandsebene zum Umdenken gebracht hat, liegt vor allem am Bekanntwerden der hohen finanziellen Verluste, wie sie etwa die Reederei Maersk durch WannaCry erlitten hat.

Ein entscheidender Grund, warum die Abwehr von Ransomware für Unternehmen immer mehr zu einer Herausforderung wird, sind dabei veränderte Angriffsmethoden der Cyberkriminellen. Rund vier von zehn (39 Prozent) der befragten Sicherheitsexperten in Deutschland berichten etwa von einer höheren Infektionsgeschwindigkeit. Ebenso viele beklagen ein größeres Ausmaß an Infektionen (laterale Bewegungen der Malware im Netzwerk), gezieltere Hacks sowie vermehrte dateilose Angriffe.

In Bezug auf Sicherheitstechnologien und Verteidigungsmaßnahmen hat die Mehrheit der Unternehmen die Notwendigkeit, neue Wege zu gehen und traditionelle Lösungen hinter sich zu lassen, immerhin erkannt. Acht von zehn deutschen Befragten sind der Meinung, dass eine neue Lösung zum Schutz von Unternehmen vor Ransomware erforderlich ist, und 79 Prozent sind überzeugt, dass verhaltensbasierte Analysen der einzige Weg sind, um komplexere Angriffe mit Verschlüsselungs-Malware zu verhindern.

Aber auch von Seiten der Politik und Regierung wünschen sich die befragten IT-Manager aus Deutschland Unterstützung im Kampf gegen Cyberkriminalität: So fordern 59 Prozent mehr Mittel für die Strafverfolgungsbehörden, um Cyberkriminelle aufzuspüren, 57 Prozent erhoffen sich eine stärkere internationale Zusammenarbeit zwischen den Ländern und 48 Prozent fordern eine Überarbeitung von Gesetzen, um härtere Strafen gegen Hacker verhängen zu können.

Eine gezieltere Strafverfolgung der Täter dürfte jedoch insofern schwierig sein, als viele Unternehmen Ransomware-Angriffe immer öfter verschweigen. Gaben im SentinelOne Ransomware-Report 2016 noch 59 Prozent der deutschen Sicherheitsverantwortlichen an, nach einer Ransomware-Attacke die Polizei informiert zu haben, liegt der Anteil im aktuellen Report nur noch bei 44 Prozent. Diese Verschwiegenheit kann Unternehmen jedoch vor allem hinsichtlich der strengen Meldepflichten der neuen EU-DSGVO teuer zu stehen kommen.

"Der großangelegte WannaCry-Angriff im letzten Jahr hat hohe Schäden verursacht und nachhaltig für Verunsicherung gesorgt. Eine positive Auswirkung ist jedoch, dass Geschäftsführern und Vorständen so die verheerenden Folgen vor Augen geführt wurden, die mit solch einer Attacke verbunden sein können", so Matthias Canisius, Regional Director DACH bei SentinelOne. "Es ist ermutigend zu sehen, dass sich dies in konkreten Maßnahmen und Aktionen niederschlägt, wie z.B. Budgeterhöhungen oder Mitarbeiterschulungen. Wir können es uns nicht leisten, selbstgefällig zu sein, denn Ransomware-Angriffe verbreiten sich immer schneller und werden immer zerstörerischer und raffinierter. Unternehmen müssen hier Schritt halten und Techniken einsetzen, die selbst hochverschleierte Schadsoftware erkennen können."

Methodik:
Im Auftrag von SentinelOne befragte das unabhängigen Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Februar 2018 insgesamt 500 IT-Sicherheitsentscheider aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern zum Thema Ransomware. Die Stichprobe ist branchenübergreifend und enthält 200 Unternehmen aus den USA sowie jeweils 100 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und UK. Die Interviews wurden online in einem strengen mehrstufigen Screening-Verfahren durchgeführt, um sicherzustellen, dass nur geeignete Kandidaten die Möglichkeit zur Teilnahme hatten.
(SentinelOne: ra)

eingetragen: 19.07.18
Newsletterlauf: 26.07.18


Meldungen: Studien

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  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

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