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Angriffe auf die Infrastrukturen des Westens


Amerika: Cyberkriminelle nehmen Infrastrukturen und multinationale Firmen ins Visier
Gemeinsamer Bericht von Trend Micro und der OAS zu "Cybersecurity and Critical Infrastructure Protection in the Americas" legt wachsende Gefahren offen

(26.05.15) - Cyberspionage gegen Ermittlungsbehörden, digitale Geldwäsche, Online-Angriffe auf Versorgungsinfrastrukturen und multinationale Firmen – die Kriminalität verlagert sich immer mehr ins Netz. Der Bericht "Cybersecurity and Critical Infrastructure Protection in the Americas", den die Organisation amerikanischer Staaten (OAS) zusammen mit Trend Micro erstellt hat, legt die wachsenden Gefahren der Online-Kriminalität in Nord- und Südamerika für Menschen, Staaten und multinationale Firmen offen. Denn die Angriffe legen es nicht mehr nur auf Datendiebstahl an, sondern verfolgen zunehmend auch destruktive Ziele.

44 Prozent der über 500 befragten Behörden- und Unternehmensvertreter gaben an, dass sie Angriffe mit dem Ziel verzeichnet hätten, Daten zu löschen oder zu vernichten. 40 Prozent berichteten von Versuchen, Systeme zum Absturz zu bringen. 76 Prozent sagten, dass die Angriffe gegen Infrastrukturen immer ausgeklügelter würden. Und 93 Prozent sahen eine Zunahme oder zumindest keinen Rückgang bei der Anzahl der Angriffe. Besorgniserregend ist aber vor allem der hohe Anteil derer, die keine abschließende Aussage dazu treffen konnten, ob ihre Infrastrukturen angegriffen wurden oder nicht, nämlich 31 Prozent.

Weckruf auch für deutsche Firmen
"Diese Untersuchung sollte als Weckruf verstanden werden: Kritische Infrastrukturen stellen mittlerweile ein primäres Ziel für Cyberkriminelle dar. Mehr noch: Es handelt es sich um Angriffe auf die Infrastrukturen des Westens", so Sicherheitsexperte Udo Schneider, Pressesprecher beim japanischen IT-Sicherheitsanbieter Trend Micro. "Cyberkriminalität und Cyberaktivismus blühen in Nord- und Südamerika. Das fordert nicht nur Staaten heraus, sondern auch Unternehmen. Insbesondere deutsche Firmen, die jenseits des Atlantiks aktiv sind, müssen ihre Sicherheitsanstrengungen verstärken und neue Ansätze wie Spionageaufklärung und -abwehr verfolgen, um Angriffe auf die eigene Infrastruktur und das geistige Eigentum zu vereiteln."

Für den Bericht wurden mehr als 500 Verantwortliche und Betreiber kritischer Infrastrukturen von Regierungsbehörden und Unternehmen aus Branchen wie Telekommunikation, Finanzindustrie und Energiewirtschaft in 25 Ländern des amerikanischen Kontinents befragt. Damit stellt die Studie die aktuell umfassendste Untersuchung zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen im Cyberspace Nord- und Südamerikas dar. Der vorliegende Bericht ist bereits die zweite große Analyse, die Trend Micro und die OAS im Rahmen ihrer 2013 geschlossenen Partnerschaft erstellt haben. Damals hatten beide eine Untersuchung zum Stand der Cyberkriminalität in Lateinamerika und karibischen Staaten vorgelegt.

"Die Regierungen Nord- und Südamerikas, aber auch auf der ganzen Welt müssen die Verwundbarkeit, die kritischen Infrastrukturen inhärent ist, und die möglicherweise gravierenden Folgen dieser Angreifbarkeit, falls nicht angemessen abgesichert, begreifen", erklärt Neil Klopfenstein, Executive Secretary des OAS Inter-American Committee against Terrorism (CICTE). "Von Stromnetzen und Trinkwasseranlagen bis zu Ölförderung und Transport fossiler Brennstoffe – diese Systeme sind im Grunde für die gesamte Gesellschaft wichtig. Der Bericht bekräftigt die Notwendigkeit, den Schutz kritischer Infrastrukturen in unseren Mitgliedstaaten laufend zu verbessern. Gleichzeitig müssen wir zusammenarbeiten und Informationen austauschen, um diese Herausforderungen zu meistern und einen sicheren sowie widerstandsfähigen Cyberspace für Regierungen, Unternehmen und Bürger in der Region zu schaffen." (Trend Micro: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.