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Überwachung privilegierter Benutzerkonten


Die Vielfalt privilegierter Benutzerkonten wird unterschätzt
Privilegierte administrative Benutzerkonten: Besonders problematisch sind dabei die so genannten Shared-Accounts, bei denen dasselbe Passwort durch mehrere Administratoren genutzt wird

(22.06.15) - Welche unterschiedlichen privilegierten Benutzerkonten gibt es überhaupt und wo befinden sie sich in unserem Unternehmen? Nach wie vor herrscht bei vielen Unternehmen hinsichtlich dieser Fragen Unklarheit. Ein Ratgeber von CyberArk bringt Licht ins Dunkel. Vor der Sicherung, Verwaltung und Überwachung privilegierter Benutzerkonten müssen sie zunächst zuverlässig identifiziert werden, und das betrifft alle Kontenarten mit erweiterten Rechten. "Bei vielen Unternehmen werden privilegierte Konten immer noch mit IT-Administrator- oder Superuser-Accounts gleichgesetzt, doch das greift eindeutig zu kurz", erklärt Christian Götz, Regional Professional Services Manager DACH bei CyberArk in Heilbronn. "Zu den privilegierten Benutzerkonten gehören beispielsweise auch Application- und Service-Accounts. Sie stellen ebenfalls eine erhebliche Schwachstelle dar, wenn sie nicht gesichert und überwacht werden."

Sicherheitssoftware-Anbieter CyberArk gibt einen Überblick über die wichtigsten Arten von privilegierten Konten:

>> Privilegierte administrative Benutzerkonten
Sie sind die in Unternehmensnetzwerken am häufigsten vorkommenden Typen von privilegierten Konten. Über sie erfolgt die Verwaltung und Steuerung der gesamten IT-Infrastruktur, von Servern über Datenbanken bis hin zu den Netzwerkgeräten. Besonders problematisch sind dabei die so genannten Shared-Accounts, bei denen dasselbe Passwort durch mehrere Administratoren genutzt wird. Dadurch kann nicht kontrolliert werden, welche Person ein solches Passwort wann und wozu verwendet hat, das heißt eine revisionssichere Überprüfung der Verwendung eines generischen Accounts bis auf die Personenebene ist nicht möglich.

>> Lokale Administrator-Konten
Sie ermöglichen einen administrativen Zugriff beispielsweise auf Windows-Arbeitsplatzrechner. Oft wird dabei ein identisches Passwort für alle Geräte der jeweiligen Plattform verwendet. Ein derart weit verbreitetes Passwort bietet ein einfaches Ziel für fortschrittliche Angriffe.

>> Domain-Administrator-Accounts
Sie ermöglichen einen privilegierten administrativen Zugriff auf sämtliche Arbeitsplatzrechner und Server einer Domäne. In der Regel gibt es zwar nur eine begrenzte Anzahl dieser Konten, aber auch sie eröffnen weitreichende Zugriffsmöglichkeiten im Netzwerk und stellen deshalb ein hohes Sicherheitsrisiko dar.

>> Notfall-Benutzerkonten
Über sie erhalten Anwender ohne besondere Berechtigungen bei Bedarf einen administrativen Zugriff auf Unternehmenssysteme. Die Nutzung solcher Konten erfordert aus Sicherheitsgründen meistens eine Genehmigung eines Vorgesetzten. Es handelt sich dabei um ein wenig effizientes manuelles Verfahren, das zudem nicht auditierbar ist.

>> Application-Accounts
Sie werden von Anwendungen für die Ausführung von Batch-Jobs und Scripts oder den Zugriff auf Datenbanken und andere Anwendungen verwendet. Über diese privilegierten Benutzerkonten ist in der Regel ein umfassender Zugriff auf Unternehmensdaten und -anwendungen sowie Datenbanken möglich. Da die Passwörter häufig in Applikationen, Scripts, Windows-Services oder Batch-Jobs unverschlüsselt in Klartext eingebettet sind, bilden diese Accounts ebenfalls eine gravierende Lücke der Unternehmens-IT.

>> Service-Accounts
Auch Konten für Systemdienste, die als privilegierte lokale oder Domain-Accounts vorhanden sein können, sind zu berücksichtigen. Normalerweise werden bei ihnen die Zugangsdaten nur selten geändert, da Passwort-Änderungen bei Active-Directory- oder Domain-Service-Accounts zusätzlich eine systemübergreifende Koordination erfordern. Damit steigt aber auch das Sicherheitsrisiko für Unternehmen.

"Dass viele Unternehmen oft nicht genau wissen, welche Arten von privilegierten Benutzerkonten es überhaupt gibt, ist aber nur eine Seite der Medaille", ergänzt Christian Götz. "Ebenso problematisch ist, dass sie vielfach auch die Anzahl dieser Benutzerkonten deutlich unterschätzen. So belegen beispielsweise unsere Erfahrungswerte mit rund 1.800 Kunden weltweit, dass in Unternehmen oft dreimal mehr privilegierte Konten als Mitarbeiter vorhanden sind. Und dessen sind sich immer noch die wenigsten IT-Verantwortlichen bewusst." (CyberArk: ra)

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.