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Die Rückkehr der Miner-Bot-Netze


Kaspersky Lab warnt vor illegalen Bot-Netzen zum Schürfen von Kryptowährung
Die von Kaspersky Lab identifizierten Miner-Bot-Netze bestehen aus mit Malware infizierten Rechnern, auf denen heimlich legitime Programme zum Generieren virtueller – auf der Blockchain-Technologie basierende – Währungen (Mining) installiert werden



Kaspersky Lab hat zwei Bot-Netze identifiziert, über die auf Kosten der Opfer heimlich Kryptowährung wie Zcash oder Monero generiert wird. Die IT-Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab entdeckten beispielsweise ein aus 4.000 Rechnern bestehendes Bot-Netz, das den Besitzern monatlich mehr als 30.000 US-Dollar, sowie ein Netzwerk mit 5.000 Rechnern, das den Hintermännern im Monat mehr als 200.000 US-Dollar einbringt.

Kryptowährungen boomen derzeit, die bekannteste Währung ist Bitcoin. Über legitime Mining-Programme können Einheiten (Coins) der Währungen gewonnen werden, mittlerweile allerdings nur sehr zeit- und stromintensiv. Je mehr Coins also existieren, desto aufwendiger wird das ‚Mining‘ und die Investitionen übersteigen den potenziellen Gewinn. Dies ist bei Bitcoins der Fall. Rund um den Trend von Kryptowährungen entstehen allerdings auch Bitcoin-Alternativen, was wiederum die Aufmerksamkeit von Cyberkriminellen auf sich zog, die heimlich Mining-Software auf Tausenden von Rechnern installieren.

Ein weiteres Ergebnis von Kaspersky Lab: Die Gefahr, Opfer eines heimlich installierten Kryptowährungs-Miner zu werden, steigt. Waren im Jahr 2013 lediglich 205.000 Nutzer von dieser Gefahr betroffen, stieg die Anzahl der betroffenen User im Jahr 2014 bereits auf 701.000. Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres wuchs die Zahl der attackierten Nutzer auf 1,65 Millionen weltweit an.

"Das Hauptproblem mit bösartigen Minern ist, dass deren Aktivitäten nur schwer zu erkennen sind. Der Grund: Die Malware verwendet legale Mining-Software, die tatsächlich auch von einem legitimen Nutzer installiert werden könnte", so Evgeny Lopatin, Malware-Analyst bei Kaspersky Lab. "Schädliche Miner gewinnen auch zunehmend an Wert im Untergrundmarkt, was alarmierend ist. Denn wir haben Cyberkriminelle identifiziert, die sogenannte Miner-Builder anbieten, also Software zur Erstellung eines eigenen Mining-Bot-Netzes. Das bedeutet, die von uns identifizierten Bot-Netze werden wohl nicht die letzten gewesen sein."

Wie Miner-Bot-Netze funktionieren
Die von Kaspersky Lab identifizierten Miner-Bot-Netze bestehen aus mit Malware infizierten Rechnern, auf denen heimlich legitime Programme zum Generieren virtueller – auf der Blockchain-Technologie basierende – Währungen (Mining) installiert werden.

Laut den Experten von Kaspersky Lab verbreiten die Cyberkriminellen die Mining-Software mittels Adware-Programmen, die von den Opfern freiwillig installiert werden. Nach der Installation der Adware wird dann automatisch die schädliche Komponente, der ,Mining Installer‘, nachgeladen und installiert. Weitere Aktivitäten der schädlichen Komponente auf den Opfergeräten sind:

• >> der Versuch, Sicherheitssoftware zu deaktivieren;

• >> das Tracken aller Anwendungsstarts sowie das Aussetzen der eigenen Aktivität, sollte eine Programm zur Überwachung von Systemaktivitäten oder laufenden Prozessen gestartet werden;

• >> das Vorhandensein einer Kopie der Mining-Software auf der Festplatte, die im Falle des Löschens wieder hergestellt werden kann.

Sobald die ersten Kryptowährungs-Coins abgebaut sind, werden sie zu den Wallets der Kriminellen transferiert – unbemerkt vom Opfer, außer dass dessen Computer langsamer arbeitet und mehr Strom verbraucht als üblich. Die beiden derzeit am häufigsten von Kriminellen geschürften Kryptowährungen sind laut den Erkenntnissen von Kaspersky Lab Zcash und Monero; beides Währungen, mit denen sich zuverlässig die Transaktionen und die Wallet-Besitzer anonymisieren lassen. (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 16.10.17
Home & Newsletterlauf: 15.11.17


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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.