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Was müssen Hacker können?


Über welche Fähigkeiten Security-Analysten verfügen müssen
Zur Liste der fachlichen Wissensvoraussetzungen gehören auch ausreichende Kenntnisse in den Standards der Informationssicherheit wie etwa die ISO- und BSI-Normen



Mit der zunehmenden Vernetzung wachsen die Gefahren, dass Unbefugte in die Unternehmenssysteme eindringen. Im Szenario der Abwehrmaßnahmen gegen digitale Eindringlinge werden professionelle Hacker deshalb immer bedeutsamer. Sie müssen gleich auf mehreren Gebieten gute Spezialisten sein.

Hacker haben den Ruf, sich als findige Code-Knacker unerlaubten Zugriff auf Unternehmensinformationen zu verschaffen. Aber auch Security-Analysten agieren als Hacker, nur dass sie mit Projektauftrag durch bewusst initiierte Angriffe nach möglichen Schwachstellen in definierten Systemen fahnden.

Sie werden im Szenario der Abwehrmaßnahmen immer wichtiger, um verborgene Sicherheitslücken zu identifizieren. Doch welche Fähigkeiten benötigen professionelle Hacker, für die es weder ein eindeutig formuliertes Berufsbild noch einen Ausbildungsgang mit staatlichem Abschluss gibt? André Zingsheim von der TÜV Trust IT und selbst als Security-Analyst in der Rolle eines Hackers tätig, beschreibt die wichtigsten Kompetenzanforderungen:

1. Breites IT-Basiswissen: Wer nicht bereits tiefer in die digitalen Technologien eingetaucht ist, wird die Welt des Hackings kaum verstehen. Deshalb muss man Quellcodes lesen können und sich in der Funktionsweise von Applikationen, Betriebssystemen, Datenbanken und der Informationssicherheit auskennen. Ebenso wichtig ist aber die Fähigkeit, die verschiedenen IT-Disziplinen in abstrakter Hinsicht durchdringen zu können.

2. Tiefere Netzwerkkenntnisse: Da die Datenkommunikation über Netzwerkprotokolle erfolgt, muss er sich in diesem Feld zuhause fühlen. Dieser Bereich ist recht umfangreich, wenn man sich allein die gängigsten Protokolle TCP/IP, FTP, DNS, HTTP, SSH oder SSL/TLS anschaut.

3. Grundzüge der Programmierung beherrschen: Es muss die Fähigkeit bestehen, sich bei Bedarf schnell in eine neue Programmiersprache einarbeiten zu können. Denn bei der Recherche in technischen Infrastrukturen ist es zeitweise notwendig, eigene Skripte oder Exploits zu schreiben, mit deren Hilfe sich ein spezifisches Systemverhalten eruieren lässt.

4. Funktionsweise von Security-Tools verstehen: Bei den tiefgründigen technischen Sicherheitsuntersuchungen bedient sich der Analyst spezieller Werkzeuge, die in einem breiten Spektrum für unterschiedlichste Einsatzzwecke zur Verfügung stehen. Dafür muss er ein tiefes Verständnis mitbringen und vor allem in der Lage sein, sie intuitiv zu bedienen.

5. Einblick in relevante Normen: Zur Liste der fachlichen Wissensvoraussetzungen gehören auch ausreichende Kenntnisse in den Standards der Informationssicherheit wie etwa die ISO- und BSI-Normen.

6. Hohe analytische Fähigkeiten: Ohne ein intrinsisches Talent und analytisches Denken bleiben die Erkenntnismöglichkeiten sehr begrenzt. Schließlich muss das Verhalten und die Reaktion von IT-Systemen auf verschiedene Ereignisse und komplexe Sachverhalte hin untersucht werden. Dafür muss man erkennen, wie ein System mit Daten umgeht, was es mit ihnen macht, wie es sie verarbeitet und wie die Datenverarbeitungsprozesse zusammenhängen.

7. Querdenken können und neugierig sein: Wer kreativ nach Schwachstellen in den Sicherheitssystemen sucht, muss bewusst andere Perspektiven einnehmen und abseits von strukturierten Anleitungen über den Tellerrand schauen. Schließlich gilt es im Zweifelsfall das zu finden, woran das betreffende Unternehmen nicht gedacht hat. Dazu gehören auch ein experimentelles Talent und die Bereitschaft zum permanenten Lernen.

8. Soziale Kompetenzen und Empathie: Nötig ist zudem, die Menschen im Kontext der jeweiligen Unternehmenskultur zu verstehen, da auch Social Engineering-Maßnahmen Teil von Hacking-Projekten sind. Denn über konkrete Menschen wird versucht, an sensible Informationen zu gelangen. Dementsprechend benötigt man eine möglichst klare Vorstellung, wie Nutzer beispielsweise auf eine Phishing-Mail reagieren.
(TÜV Trust IT: ra)

eingetragen: 18.11.16
Home & Newsletterlauf: 08.12.16


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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.