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  Rubrik: Markt/UnternehmenBlind im Cyberwar: Den Verteidigern fehlt die "Feindaufklärung""Informationstechnologie und Sicherheitspolitik - Wird der 3. Weltkrieg im Internet ausgetragen?"(26.07.11) - Der Hacking-Angriff gegen das US-Verteidigungsministerium, bei dem Tausende von sensiblen Daten gestohlen wurden, rückt das Thema "Cyberwar" erneut weltweit in den Blick politischer Entscheidungsträger sowie der Öffentlichkeit, die noch unter dem Eindruck großer Kundendatenverluste bei Weltkonzernen wie Sony steht. Um die Möglichkeit eines Cyber-Krieges, den strategischen Nutzen von Cyber-Angriffen und die Auswirkungen des Internets auf die Sicherheitsforschung zu erörtern, kommen unter dem Motto "Informationstechnologie und Sicherheitspolitik - Wird der 3. Weltkrieg im Internet ausgetragen?" Experten aus dem In- und Ausland zur "1. Sicherheitspolitischen Aufbauakademie des Bundesverbandes Sicherheitspolitik an Hochschulen BSH" zusammen. Auch Experten der internationalen Sicherheitskonferenz DeepSec sind mit zwei Vorträgen bei der Veranstaltung vertreten, die vom 28. bis 31. Juli 2011 in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin stattfindet."Die jüngsten Ereignisse zeigen deutlich, dass Hacking-Angriffe nicht nur wie in der Vergangenheit auf Kundendaten, sondern auch auf Datenbestände des Pentagons durchführbar sind. Potentielle Gegner suchen ständig nach Schwachstellen dabei geht die größte Gefahr nicht von Daten aus, die von erfolgreichen Hackern im Netz veröffentlicht werden, sondern von denen, die heimlich gegen die Seite eingesetzt werden, denen sie entwendet wurden. Folgeschäden können sich so über viele Jahre hinziehen", so René Pfeiffer, Sicherheitsexperte und Organisator der DeepSec. Die schlimmsten Angriffe sind demnach also die, von denen die Betroffenen und die Öffentlichkeit nichts mitbekommen.Für Pfeiffer liegt ein Hauptproblem darin, dass Firmen oder Behörden oft erst auf Angriffe reagierten und kaum pro-aktive Abwehrstrategien hätten: "Es fehlt eine adäquate 'Feindaufklärung'. Daher ist den Angegriffenen nicht klar, woher die Angreifer kommen, was ihre Agenda oder Motivation ist, wie sie denken, wie sie planen und vorgehen und warum sie welche Ziele mit bestimmten Mitteln angreifen." Man müsse nicht immer auf Angriffe warten. Im Vorfeld ließen sich auch schon Maßnahmen setzen, um Attacken lenken oder ausweichen zu können.DeepSec-Expertenvorträge in Berlin zum Thema Angriffe gegen Funknetze und Denial of Service-AttackenIn den beiden Vorträgen mit den Titeln "Angriffe gegen Funknetze - wie verwundbar ist das GSM-Netz?" und "Ausgewählte Angriffsvektoren - Zombies, Botnetze und dDoS-Attacken" werden René Pfeiffer und Michael Kafka, die Organisatoren der DeepSec-Sicherheitskonferenz, die beiden Themen anhand aktueller Beispiele, wie etwa die "Low Orbit Ion Cannon"-Angriffe auf Paypal und Visa oder gegen Georgien eingesetzte "Cyberwar-Söldner" behandeln. Teilnehmer der Aufbauakademie bekommen so bereits im Juli einen Vorgeschmack auf die internationale DeepSec-Konferenz, die dieses Jahr vom 15. bis 18. November in Wien stattfindet.Infos zur VeranstaltungenBei der "1. Sicherheitspolitischen Aufbauakademie des Bundesverbandes Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH)" wird unter dem Titel "Informationstechnologie und Sicherheitspolitik - Wird der 3. Weltkrieg im Internet ausgetragen?" das Thema "Cyberwar" in Vorträgen und Seminaren von wissenschaftlichen Referenten und Fachleuten aus dem In- und Ausland vorgestellt und diskutiert. Die Vorträge behandeln unter anderem die Möglichkeit und Gefahr eines Cyber-Krieges, Veränderungen in der Sicherheitsforschung durch das Internet, Angriffsmöglichkeiten gegen GSM-Handynetze, die sozialen Folgen der digitalen Überwachung sowie die zentrale Internetkontrollinstanz ICANN. (DeepSec: ra)