- Anzeigen -


Großartige Ansätze bei der Schlüsselverwaltung


Chadder im Test: Verschlüsselter Messenger von John McAfee bislang wenig alltagstauglich
Sehr gute Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, überzeugender Datenschutz sowie getrennte Verwahrung von verschlüsselten Nachrichten

(24.07.14) - Ein Messenger-Dienst auf dem richtigen Weg – so bezeichnen die Verschlüsselungsexperten der PSW Group die zwölfte und letzte der von ihnen getesteten Messenger-Apps "Chadder". Derzeit nur für Android- und Windows Phone-Smartphones verfügbar, richtet sich die kostenfreie App aus dem Hause John McAfee, an sicherheitsbewusste Anwender. Diese allerdings müssen auf viele bekannte Messenger-Funktionen verzichten.

"Wir sehen großartige Ansätze bei der Schlüsselverwaltung sowie dem Umgang mit persönlichen Daten. Allerdings haben wir es mit einer App zu tun, die ihren Quellcode nicht offenlegt. Damit mangelt es letztlich an Vertrauen in die App", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW GROUP, zusammen. Chadder arbeitet mit einer 256 Bit starken AES-Verschlüsselung, die dem SSL-/TLS-Standard entspricht. Da ein Drittanbieter die privaten, kryptographischen Schlüssel verwaltet, besteht für den Betreiber der App keinerlei Möglichkeit, die Kommunikation seiner Nutzer nachzuvollziehen. "Dass Schlüsselverwaltung und Nachrichtenversand über verschiedene Server laufen, macht Sinn, um die versprochene Sicherheit zu gewährleisten", betont Heutger. Obendrein greift Chadder nicht auf das Adressbuch des Nutzers zu. Dieser kann selbst wählen, welche Informationen er öffentlich machen möchte und welche nicht. Zur Anwendung der App reicht es aus, sich einen Nick- und Usernamen sowie ein Passwort zu überlegen.

Mit einer sehr guten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, einem überzeugenden Datenschutz sowie einer getrennten Verwahrung von verschlüsselten Nachrichten auf einem und privatem Schlüssel zum Dechiffrieren auf einem anderen Server, enden die Vorzüge von Chadder. Abgesehen von nicht nachvollziehbaren Verschlüsselungsparametern, müssen Anwender deutliche Abstriche beim Funktionsumfang in Kauf nehmen: Der Dienst setzt ausschließlich auf den Versand von Textnachrichten. Bilder, Videos, Sprachnachrichten und Standortinformationen können nicht übermittelt werden, auch Gruppenchats sind nicht möglich. Spärlich fallen die Profileinstellungen aus: Lediglich Geschlecht, Nickname, Telefonnummer und E-Mail-Adresse lassen sich einstellen. Die Möglichkeit Kontakte einzuladen ist genauso wenig vorhanden wie AGB und Jugendschutzfilter.

Die App befindet sich noch in einer Public-Beta-Phase – fehlende Funktionen könnten also noch hinzukommen. Auch, dass noch nicht alles funktioniert, wie es soll, könnte darauf zurückzuführen sein: Anwender berichten in den App-Stores von Problemen beim Login sowie Abstürzen. Auch das Hinzufügen von Kontakten war für einige schwer bis unmöglich. "Die Zuverlässigkeit wird sich hoffentlich einstellen, wenn Chadder die Beta-Phase hinter sich lässt. Ob der Messenger-Dienst diese schafft ist fraglich, denn die Spendenfinanzierung funktioniert nur bedingt. So stehen hohen Finanzierungswünschen nur geringe Spenden gegenüber. Bislang jedenfalls ist Chadder leider wenig alltagstauglich", so das Urteil von Christian Heutger. (PSW Group: ra)

PSW Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tests

  • Unbedingt auf die Gerätesicherheit achten

    Bankgeschäfte vom Smartphone oder Tablet immer und von überall aus zu tätigen ist reizvoll. Doch wie halten es die Applikationen mit Sicherheit und Komfort? Die Sicherheitsexperten der PSW Group haben drei Apps genauer unter die Lupe genommen: Die multibankfähigen Apps finanzblick und Banking4 sowie die mobile App der Consorsbank. "Unser Fokus lag auf dem Sicherheitsaspekt, aber natürlich flossen auch Funktionsvielfalt und Bedienkomfort in unsere Bewertung ein. Finanzblick konnte uns dabei am meisten überzeugen. Etwas enttäuscht sind wir von Consorsbank, denn die App greift auf relativ viele Berechtigungen zu, die nicht immer Sinn ergeben, und auch über Umfang und Ort der Datenspeicherung schweigt sich die Bank aus", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen.

  • Bitdefenders AV-Lösung im Test

    Die PSW Group testete die Lösung von "Bitdefender: Total Security Multi-Device 2017". "Insgesamt zeigt sich Bitdefender recht ähnlich wie seine beiden vergleichbaren Wettbewerber Eset und Kaspersky. Zwar erweist sich Bitdefender als teuerste Lösung, gleicht dies jedoch mit einem Feature-Plus wieder aus. Bitdefender punktet mit guten Laufzeiten der Usability und beim Support. Lobenswert ist der konsequente Einsatz von ASLR und DEP, das gültige Signieren aller Programmdateien und die Software-Verteilung via sicherem HTTPS. Einzig die Deinstallation von Bitdefenders Total Security Multi-Device 2017 ist etwas aufwendiger. Hierfür muss der User erst das Bitdefender Uninstall Tool auf seinen Rechner laden. Im Übrigen lässt auch Bitdefender leider keinen Rundum-Schutz für wirklich alle Geräte zu: iOS wird ausgeschlossen und lediglich die Plattformen Windows, macOS und Android geschützt", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen. Bitdefender unterscheidet nicht nach Zahl der User, sondern nach Zahl der Geräte. Die Auswahl ist denkbar gering: Anwender haben die Wahl, die Suite für fünf oder zehn Geräte zu ordern. "Das ist schade für jene, die lediglich drei Geräte schützen wollen. Eine Zwischenlösung für zwei oder drei Geräte wäre wünschenswert", meint Heutger. Mit der Wahl der Laufzeiten von einem, zwei oder drei Jahren punktet Bitdefender dann aber wieder. "Zusätzlich können User entscheiden, ob sie selbst die Software installieren möchten oder ob Bitdefender das übernehmen soll. Das ist eine Option, die uns bei Bitdefender erstmals begegnet und absolut positiv ist", lobt Christian Heutger.

  • Familie vor Online-Bedrohungen schützen

    "Hacker würden mit oder ohne Security-Lösungen Wege ins System finden" bemerkte Brian Dye, seines Zeichens Executive Vice President bei McAfee, schon vor einigen Jahren. Nun setzte Cybersecurity-Experte John McAfee mit seiner Aussage, jeder Router, der in den USA zum Einsatz kommt, sei kompromittiert, noch einen oben drauf. Seiner Meinung nach gelänge es Hackern, WLAN-Verbindungen der Geräte zu verwenden, um ihre Besitzer auszuspionieren. Diese Bemerkung veranlasste die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group dazu, sich das Sicherheitspaket "Total Protection 2017" des Herstellers genauer anzusehen. Ob McAfees AV-Suite es schafft, die ganze Familie vor Online-Bedrohungen zu schützen und jedes Gerät gegen Angriffe abzusichern?

  • Guter Selbstschutz der AV-Lösung

    Wenn es um Virenschutz geht, ist Kaspersky Lab einer der Marktführer in Europa. Mit ihrer Antiviren-Suite "Kaspersky Total Security 2017" verspricht der Entwickler die Privatsphäre, alle persönlichen Daten sowie Finanzen der ganzen Familie auf jeder Plattform zu schützen. Nun haben sich die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group die Antiviren-Lösung in einem Test genauer angesehen - und kommen zu gemischten Ergebnissen. "Kaspersky wartet mit guten und umfangreichen Features auf, dennoch gibt es eine wesentliche Einschränkung: Nicht jedes Feature existiert für alle Systeme; vielfach greifen Schutzfunktionen lediglich auf Mac und PC. Damit erweist sich die Lösung leider nicht als echte Multiplattform-Suite, wie es der Hersteller verspricht. Auf 64-Bit-Systemen gibt es sogar noch einige weitere Funktionseinschränkungen, auf die Kaspersky aber immerhin auf seinen Produktseiten hinweist", sagt Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group.

  • Lob auch für die Botnet-Erkennung

    "Antivirus ist keinesfalls tot, jedoch müssen die Hersteller von AV-Suiten umdenken", ist Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, überzeugt. Er bezieht sich damit auf die Meinung von Brian Dye, Executive Vice President bei McAfee, dass kommerzielle Antiviren-Lösungen tot seien. Um seine Überzeugung zu untermauern, hat Christian Heutger gemeinsam mit seinem Team einige Virenscanner, darunter das Multi-Device Security Pack vom Hersteller Eset einem Test unterzogen. Immerhin verspricht der Entwickler idealen Rundum-Schutz für alle Geräte.