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E-Mails ausschließlich transportverschlüsselt


PSW Group testete Freemail-Dienste von Yahoo: Trotz hochgradiger Transportverschlüsselung werden Informationen freigiebig transferiert
Positiv: Bereits beim Login versäumt es Yahoo nicht, zu verschlüsseln - Die Login-Seite yahoo.de leitet automatisch auf die HTTPS-Seite weiter

(27.01.15) - Mit Yahoo reiht sich das vorläufig letzte, kostenfreie E-Mail-Angebot in die Liste der von PSW Group getesteten Freemail-Dienste ein. Die Sicherheitsexperten haben, wie auch bei den Vorgängern, Datenschutz und AGB, Usability sowie die Sicherheitsparameter unter die Lupe genommen. "Ginge es nur nach der Usability, hätten wir mit Yahoo unseren Testsieger gefunden. Die ist nämlich sehr gut! Die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um die Speicherung der Daten von eigenen Kunden wie auch die von anderen Freemail-Anbietern enttäuscht uns dagegen, so dass wir auch Yahoo keinen Sicherheitsstempel aufdrücken können", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen.

Mit einem aufgeräumten Interface, intuitiver Bedienung, zahlreichen, jedoch nicht überfordernden Möglichkeiten, die individuellen Einstellungen anzupassen, mit optionalen Werbeversand sowie insgesamt dezent platzierter Werbung begeisterte die Usability von Yahoo die Tester. "Bis die Speicherkapazität von 1 TB, die jeder Nutzer zur Verfügung hat, aufgebraucht sind, dürfte viel Zeit ins Land gehen. Zudem ist die Auffindbarkeit aller vertraglich-rechtlichen Vereinbarungen lobenswert", zeigt sich Christian Heutger zufrieden mit dem Freemail-Angebot des Internetriesen.

Positiv: Bereits beim Login versäumt es Yahoo nicht, zu verschlüsseln. Die Login-Seite yahoo.de leitet automatisch auf die HTTPS-Seite weiter. Eine hochgradige Verschlüsselung (TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_128_GCM_SHA256, 128-bit-Schlüssel, PFS-fähig) sorgt dafür, dass übertragene Informationen nicht von Dritten eingesehen oder manipuliert werden können. Dasselbe gilt auch für die direkte Login-Seite. Diese hochgradige und vor allem komplette Seitenverschlüsselung – am kompletten Verschlüsseln mangelte es bei GMX und WEB.DE – findet sich auch im Backend bei Yahoo Mail wieder. Sehr ärgerlich ist hingegen, dass Yahoo auf die sonst übliche Sicherheitsampel beim Registrierungsprozess gänzlich verzichtet und "Passwort123″ schon sämtliche Sicherheitsanforderungen erfüllt.

"Auch mit Yahoo haben wir eine Test-E-Mail versendet, um die Verschlüsselung zu prüfen: TLS in der Version 1.0, ein 256 Bit-Schlüssel und DHE sorgen für Sicherheit. Das ist mehr als beispielsweise Gmail mit seinem 128 bit-Schlüssel mit RC4 bietet, allerdings sind auch bei Yahoo die E-Mails ausschließlich transportverschlüsselt", informiert Heutger. Der Sicherheitsexperte macht jedoch im gleichen Atemzuge darauf aufmerksam, dass das Safe Harbor-Abkommen letztlich doch dafür sorgt, dass private Daten und Informationen weltweit auf Servern gelagert und in die USA transferiert werden dürfen. "Leider gilt hier dasselbe wie bei Gmail: Zwar zeigt sich die Transportverschlüsselung und die der Yahoo-Seiten hochgradig, sicher kann sich der Nutzer aufgrund des Safe Harbor-Abkommens dennoch nicht fühlen", fällt Heutgers Urteil aus.

Er prangert ebenfalls die automatische Verknüpfung des E-Mail-Accounts mit dem Yahoo Messenger an: Immerhin gib es genügend Nutzer, die lediglich mailen, nicht aber chatten möchten. Auch, dass Yahoo es in die Verantwortung ihrer Kunden legt, dass sie Empfänger ihrer E-Mails und damit auch Kunden anderer Freemail-Anbieter darauf hinweisen, dass E-Mail-Inhalte gespeichert, verarbeitet und transferiert werden dürfen, wirkt sehr befremdlich. "Schwammig sind auch die Formulierungen, die der Konzern zur Speicherung der Nutzerdaten verwendet: So werden "möglicherweise” Kopien von E-Mail-Inhalten längerfristig aufbewahrt. Das kann alles und gar nichts bedeuten", so Christian Heutger. (PSW Group: ra)

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Meldungen: Tests

  • Unbedingt auf die Gerätesicherheit achten

    Bankgeschäfte vom Smartphone oder Tablet immer und von überall aus zu tätigen ist reizvoll. Doch wie halten es die Applikationen mit Sicherheit und Komfort? Die Sicherheitsexperten der PSW Group haben drei Apps genauer unter die Lupe genommen: Die multibankfähigen Apps finanzblick und Banking4 sowie die mobile App der Consorsbank. "Unser Fokus lag auf dem Sicherheitsaspekt, aber natürlich flossen auch Funktionsvielfalt und Bedienkomfort in unsere Bewertung ein. Finanzblick konnte uns dabei am meisten überzeugen. Etwas enttäuscht sind wir von Consorsbank, denn die App greift auf relativ viele Berechtigungen zu, die nicht immer Sinn ergeben, und auch über Umfang und Ort der Datenspeicherung schweigt sich die Bank aus", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen.

  • Bitdefenders AV-Lösung im Test

    Die PSW Group testete die Lösung von "Bitdefender: Total Security Multi-Device 2017". "Insgesamt zeigt sich Bitdefender recht ähnlich wie seine beiden vergleichbaren Wettbewerber Eset und Kaspersky. Zwar erweist sich Bitdefender als teuerste Lösung, gleicht dies jedoch mit einem Feature-Plus wieder aus. Bitdefender punktet mit guten Laufzeiten der Usability und beim Support. Lobenswert ist der konsequente Einsatz von ASLR und DEP, das gültige Signieren aller Programmdateien und die Software-Verteilung via sicherem HTTPS. Einzig die Deinstallation von Bitdefenders Total Security Multi-Device 2017 ist etwas aufwendiger. Hierfür muss der User erst das Bitdefender Uninstall Tool auf seinen Rechner laden. Im Übrigen lässt auch Bitdefender leider keinen Rundum-Schutz für wirklich alle Geräte zu: iOS wird ausgeschlossen und lediglich die Plattformen Windows, macOS und Android geschützt", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen. Bitdefender unterscheidet nicht nach Zahl der User, sondern nach Zahl der Geräte. Die Auswahl ist denkbar gering: Anwender haben die Wahl, die Suite für fünf oder zehn Geräte zu ordern. "Das ist schade für jene, die lediglich drei Geräte schützen wollen. Eine Zwischenlösung für zwei oder drei Geräte wäre wünschenswert", meint Heutger. Mit der Wahl der Laufzeiten von einem, zwei oder drei Jahren punktet Bitdefender dann aber wieder. "Zusätzlich können User entscheiden, ob sie selbst die Software installieren möchten oder ob Bitdefender das übernehmen soll. Das ist eine Option, die uns bei Bitdefender erstmals begegnet und absolut positiv ist", lobt Christian Heutger.

  • Familie vor Online-Bedrohungen schützen

    "Hacker würden mit oder ohne Security-Lösungen Wege ins System finden" bemerkte Brian Dye, seines Zeichens Executive Vice President bei McAfee, schon vor einigen Jahren. Nun setzte Cybersecurity-Experte John McAfee mit seiner Aussage, jeder Router, der in den USA zum Einsatz kommt, sei kompromittiert, noch einen oben drauf. Seiner Meinung nach gelänge es Hackern, WLAN-Verbindungen der Geräte zu verwenden, um ihre Besitzer auszuspionieren. Diese Bemerkung veranlasste die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group dazu, sich das Sicherheitspaket "Total Protection 2017" des Herstellers genauer anzusehen. Ob McAfees AV-Suite es schafft, die ganze Familie vor Online-Bedrohungen zu schützen und jedes Gerät gegen Angriffe abzusichern?

  • Guter Selbstschutz der AV-Lösung

    Wenn es um Virenschutz geht, ist Kaspersky Lab einer der Marktführer in Europa. Mit ihrer Antiviren-Suite "Kaspersky Total Security 2017" verspricht der Entwickler die Privatsphäre, alle persönlichen Daten sowie Finanzen der ganzen Familie auf jeder Plattform zu schützen. Nun haben sich die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group die Antiviren-Lösung in einem Test genauer angesehen - und kommen zu gemischten Ergebnissen. "Kaspersky wartet mit guten und umfangreichen Features auf, dennoch gibt es eine wesentliche Einschränkung: Nicht jedes Feature existiert für alle Systeme; vielfach greifen Schutzfunktionen lediglich auf Mac und PC. Damit erweist sich die Lösung leider nicht als echte Multiplattform-Suite, wie es der Hersteller verspricht. Auf 64-Bit-Systemen gibt es sogar noch einige weitere Funktionseinschränkungen, auf die Kaspersky aber immerhin auf seinen Produktseiten hinweist", sagt Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group.

  • Lob auch für die Botnet-Erkennung

    "Antivirus ist keinesfalls tot, jedoch müssen die Hersteller von AV-Suiten umdenken", ist Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, überzeugt. Er bezieht sich damit auf die Meinung von Brian Dye, Executive Vice President bei McAfee, dass kommerzielle Antiviren-Lösungen tot seien. Um seine Überzeugung zu untermauern, hat Christian Heutger gemeinsam mit seinem Team einige Virenscanner, darunter das Multi-Device Security Pack vom Hersteller Eset einem Test unterzogen. Immerhin verspricht der Entwickler idealen Rundum-Schutz für alle Geräte.